Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
verborgenen Augen wirkten über den dunklen Tränensäcken fast schwarz. Er war nicht besonders groß, aber breitschultrig. Alles, was er tat, war ziel- und zweckgerichtet. Jetzt zum Beispiel legte er die Hände fest auf den Tisch.
    »Und, wie läuft’s so, Mr. Hoffer?«
    »Ach so, mal wieder ein Fan, ja? Heute keine Autogramme, Kumpel, okay?«
    »Sie wirken nervös, Mr. Hoffer.«
    »Just in dem Moment wäre ich gerade nervös genug, um Ihnen die Fresse zu polieren.«
    »Aber Sie sind auch neugierig. Sie fragen sich, wer ich eigentlich bin. Nach außen hin geben Sie sich verächtlich, aber unter der Oberfläche arbeitet Ihr Verstand auf Hochtouren.«
    »Und momentan sagt er meinen Fäusten, sie sollten das Reden übernehmen.«
    »Das wäre unklug.« Zwischen den Wörtern ließ er lange Abstände.
    »Überzeugen Sie mich.«
    Der Mann warf einen Blick auf das kalt gewordene Essen, das noch auf Hoffers Teller lag. »Das Essen hier ist grauenvoll, nicht? Ich war enttäuscht, als Sie ein Zimmer in diesem Hotel gebucht haben. Ich hatte eher an das Connaught oder Savoy gedacht. Haben Sie schon mal im Grill Room gegessen?«
    »Was sind Sie, Restaurantkritiker?«
    »Mein Hobby«, antwortete der Mann. »Was macht Ihre Mission?«
    »Mission?«
    »Die Jagd nach dem Demolition Man.«
    »Alles erledigt, er sitzt oben in meinem Zimmer und guckt Disney Channel. Wer sind Sie?«
    »Ich arbeite für die Firma.«
    Hoffer lachte. »Warum kleckern, wenn man auch klotzen kann? Die Firma? Warum sollte sich die CIA für meine Angelegenheiten interessieren?«
    »Sie sind hinter einem Killer her. Er hat Bürger der Vereinigten Staaten ermordet. Hinzu kommt, dass seine Opfer oft Politiker sind.«
    »Klar, Abschaum aus irgendwelchen Bananenrepubliken.« Hoffer nickte. »Vielleicht sind das ja alles Freunde von Ihnen, hm? Wie kommt’s, dass Sie sich nicht schon früher vorgestellt haben?«
    »Tja, sagen wir mal, jetzt sind wir mehr interessiert.«
    »Sie meinen, jetzt, wo er fast den Dritten Weltkrieg ausgelöst hat? Oder jetzt, wo er eine Journalistin umgelegt hat? Lassen Sie mal’n Ausweis rüberwachsen, Kumpel.«
    »Ich habe keinen bei mir.«
    »Lassen Sie mich raten, Sie haben ihn in Ihrem anderen roten Schwuchteljäckchen stecken lassen, stimmt’s? Verpissen Sie sich.«
    Der Mann schien nicht bereit zu sein, das Feld zu räumen. »Ich kann ziemlich gut auf dem Kopf lesen«, sagte er.
    Hoffer verstand zunächst nicht, was er meinte, dann sah er, dass Barneys Liste noch immer offen neben seinem Teller lag. Er faltete sie zusammen und steckte sie ein.
    »Waffenhändler?«, tippte der Mann. Als Hoffer nichts erwiderte, ging sein Lächeln in die Breite. »Wir wissen über die Bescheid, wir hatten diese Informationen schon vor Tagen.«
    »Ooh, da bin ich aber beeindruckt.«
    »Wir wissen sogar, was Sie gestern Chief Inspector Broome gesagt haben.«
    »Wenn Sie sowieso schon alles wissen, was wollen Sie dann von mir?«
    »Wir wollen Sie warnen. Sie haben es geschafft, ziemlich dicht an den Demolition Man ranzukommen, aber Sie sollten wissen, dass wir ihm ebenfalls dicht auf der Pelle sitzen. Sollte es zu einer Konfrontation kommen... tja, dann sollten wir besser über Sie Bescheid wissen und Sie über uns. Wäre nicht so gut, wenn’s damit endete, dass wir aufeinander schießen und der Killer sich derweil davonmacht.«
    »Wenn Sie auf ihn aus sind, dann lassen Sie mich doch einfach weitermachen.«
    »Ich glaube nicht, Mr. Hoffer.«
    »Tun Sie nicht, nein? Wissen Sie, was ich glaube? Ich glaube nicht, dass Sie von der Firma sind. Ich habe schon mit mehreren Typen von der Firma zu tun gehabt, und die waren kein bisschen wie Sie. Sie riechen nach etwas Üblerem.«
    »Wenn Sie mir ein wenig Zeit lassen, kann ich einen Ausweis vorlegen.«
    »Klar, so viel Zeit, wie ein Fälscher braucht, um einen zu fabrizieren. Es gab mal einen ganz Geschickten in Tottenham, der ist bloß leider momentan nicht greifbar.«
    »Ich versuche lediglich, höflich zu sein.«
    »Überlassen Sie die Höflichkeit den Brits. Seit wann sind wir höflich?« Jetzt glaubte Hoffer, den Mann einordnen zu können. »Sie sind von der Army, oder?«
    »Ich war eine Zeit lang bei der Army.«
    Hoffer wollte nicht denken, woran er gerade dachte. Er dachte an die Special Operations Executive. Er dachte an den NSC, den Nationalen Sicherheitsrat. Die CIA hatte ihre eigenen Gesetze, aber der NSC hatte politischen Einfluss, Freunde an den höchsten und an den niedrigsten Stellen, was ihn

Weitere Kostenlose Bücher