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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Spiegel. Er hyperventilierte und versuchte, sich zu beruhigen. Walkins war Tausende von Kilometern weit entfernt. Er konnte ihm nicht die Fresse polieren, und er hatte keine Lust, einem Ersatzmann eine reinzuhauen. Also atmete er stattdessen langsam und tief ein und aus, ein und aus.
    »Das weiß ich, Mr. Hoffer, es ist nur, dass... dass wir das alles schon mal hatten. Sie haben schon früher so geklungen, als wären Sie ganz dicht an ihm dran, so aufgeregt, so sicher . Können Sie sich vorstellen, wie es ist, an diesem Ende der Leitung zu sitzen, immer nur auf Ihren nächsten Anruf zu warten? Das können Sie unmöglich. Es ist wie Feuer unter den Fingernägeln, Messerklingen zwischen den Rippen. Es ist... Ich kann mich praktisch nicht rühren, wage es nicht, etwas anderes zu tun als zu warten. Ich bin so ans Haus gefesselt wie ein Schwerbehinderter.«
    Hoffer wollte ihm schon die Anschaffung eines Mobiltelefons empfehlen, bezweifelte aber, dass Schnoddrigkeit gut angekommen wäre.
    »Sir«, sagte er ruhig, »ich tu, was ich kann. Wenn Sie das Gefühl haben, dass ich Ihnen ohne ausreichende Begründung Hoffnungen mache, so tut es mir leid. Ich nahm lediglich an, Sie wollten wissen, wie die Sache momentan steht.«
    »Das will ich auch. Aber am liebsten wäre es mir, einfach zu hören, dass der Dreckskerl tot ist.«
    »Mir auch, Sir, glauben Sie mir.« Hoffer starrte auf die Pistole, die auf seinem Nachtschränkchen lag. »Mir auch.«
    Und da saß er nun am nächsten Morgen und wartete auf sein Full English Breakfast mit Orangensaft, Toast und Kaffee. Die Kellnerin war eine alte Vettel und wahrscheinlich in der Küche gerade dabei, Galle unter seine Rühreier zu mischen. Er fragte sich, ob sie möglicherweise eine Schwester besaß, die in dem Pornokino arbeitete, in dem er letzte Nacht mehr Geld als Zeit vergeudet hatte. Es standen drei Filme auf dem Programm, aber er schaffte es bloß bis zur Hälfte des ersten. Das Zeug, das die zeigten, war so heiß wie kalter Kaffee, und die Platzanweiserin, die mit einem Bauchladen voller Eiskonfekt den Mittelgang entlanggewatschelt kam, hatte so ausgesehen, als ob sie eine Halloweenmaske trüge. Trotzdem hatte sie mehr Sexappeal ausgestrahlt als die bleichen synchronisierten Gestalten auf der unscharfen Leinwand. Der Film hieß Schwedische Nymphenparty , aber er begann damit, dass ein paar Autos vor einer Berghütte vorfuhren, deren Nummernschilder hundert Pro deutsch waren, nicht schwedisch. Danach konnte sich Hoffer einfach nicht mehr auf den Film konzentrieren.
    London ging langsam vor die Hunde.
    Ein paar weitere hungrige Gäste kamen von der Straße herein. Es war niemand da, der sie an einen Tisch hätte geleiten können, also gingen einige wieder raus, während andere sich eigenmächtig irgendwo hinsetzten und sich dann fragten, ob sie vielleicht versehentlich bei Madame Tussaud gelandet waren.
    »Mr. Hoffer.«
    »Hey, Barney, setzen Sie sich.« Hoffer stand halb auf, um den Polizisten zu begrüßen. Sie nahmen einander gegenüber Platz. »Ich würde Sie ja einladen mitzuessen, nur ist mein Frühstück leider noch nicht da, und bei dem Tempo, in dem hier bedient wird, könnten Sie wahrscheinlich nach Dienstschluss noch mal vorbeischauen, und die wären gerade dabei, den Kaffee einzugießen.«
    »Danke, ich bin wunschlos glücklich.«
    »Schön, dass das wenigstens einer ist. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Ich glaube, das ist in unser beider Interesse. Sie sind in der Vine Street nicht gerade das Pin-up des Monats.«
    »Ja, Bob ist richtig sauer, hm? Und alles bloß, weil er nicht mehr auf meiner Gehaltsliste steht. Apropos...« Hoffer schob zwei Zwanziger rüber. »Das dürfte Ihre Auslagen decken.«
    »Man dankt.« Barney steckte die Geldscheine ein und zog ein zusammengefaltetes Blatt liniertes Schreibpapier hervor. Es machte den Eindruck, als hätte er es aus dem Papierkorb gefischt.
    »Sieht ja richtig klasse aus, Barney.«
    »Wenn ich das getippt hätte, hätten Sie’s überhaupt nicht entziffern können, und Namen sind Namen, oder?«
    »Klar, absolut.« Hoffer faltete das Blatt mit spitzen Fingern auseinander und legte es auf den Tisch. Es handelte sich um eine handgeschriebene Liste von Namen. Sie waren in zwei Spalten eingeteilt, die eine mit »London/Südosten« und die andere mit »Sonstige« überschrieben. Aber da standen nur Namen, keine Adressen oder weiteren Informationen.
    »Vielleicht zahle ich zu viel«, meinte Hoffer.
    »Was ist los?«
    »Das

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