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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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unendlich gefährlicher machte.
    »Vielleicht verstehen wir uns allmählich«, sagte der Mann endlich.
    »Nennen Sie mir einen Namen, von mir aus auch einen erfundenen.«
    »Ich heiße Don Kline, Mr. Hoffer.«
    »Wollen Sie was Komisches hören, Mr. Kline? Als ich Sie vorhin zum ersten Mal sah, habe ich ›Gestapobrille‹ gedacht. Was komisch ist, denn normalerweise würde ich bei so was an John Lennon denken. Zeigt doch, wie hellsichtig man manchmal sein kann, hm?«
    »Das bringt uns nicht gerade weiter, Mr. Hoffer.« Kline stand auf. »Vielleicht sollten Sie die Finger von den Betäubungsmitteln lassen, sie scheinen Ihre Urteilskraft zu beeinträchtigen.«
    »Dafür, Sie zu beurteilen, reicht sie aber allemal noch. Ciao, Baby.«
    Um irgendetwas zu tun, steckte sich Hoffer eine Zigarette an. Er sah Kline nicht nach. Er hörte nicht einmal seine Schritte auf dem gefliesten Fußboden. Hoffer wusste nicht genau, wer Kline war, aber er kannte die Sorte. Näheren Kontakt hatte er mit ihr bislang noch nicht gehabt, sie war ihm fremd. Wie kam es also, dass diese Spezies sich jetzt auf einmal für den D-Man interessierte? Kline hatte Hoffers diesbezügliche Frage nicht beantwortet. Hing es mit der Journalistin zusammen? Was hatte sie noch mal recherchiert? Sekten? Ja, religiöse Sekten. Vielleicht sollte er sich die Sache etwas gründlicher ansehen. Wäre es nicht genau das, was der D-Man tun würde? Doch, natürlich.
    Er sah ein Dreiecks-Showdown mit dem D-Man und Kline voraus. Für einen Moment wusste er nicht, auf welchen von beiden er zuerst schießen würde.
    Seine Kellnerin war wieder zur Stelle.
    »In diesem Teil des Speisesaals ist Rauchen verboten.«
    »Sie sind ein Engel des Himmels, wissen Sie das?«, sagte er zu ihr, während er die Zigarette austrat. Sie starrte ihn ausdruckslos an. »Das ist mein Ernst. Ich dachte, solche wie Sie gäbe es heutzutage gar nicht mehr. Sie sind umwerfend.« Solche Worte hatte die Kellnerin offensichtlich noch nie gehört, und ihre Miene wurde weicher. Um ihre Mundwinkel zeichnete sich der Hauch eines spröden Lächelns ab.
    »Also, was haben Sie heute Abend vor?«, fuhr Hoffer fort und stand auf. »Ich meine, außer kleine Kinder erschrecken?«
    Das war ein Tiefschlag, aber nicht tiefer als der, den sie dann ihm verpasste.

Zweiter Teil

14
    Wir nahmen in Euston einen Zug nach Glasgow.
    Ich hatte mich dagegen entschieden, in London einen Wagen zu mieten. Mietverträge ließen sich immer überprüfen oder nachverfolgen. Mittlerweile bestand die Möglichkeit, dass die Polizei - oder sogar Hoffer - von DI West und DC Harris erfahren hatte. Außerdem wussten sie ja über meinen Anruf beim Radiosender Bescheid und dass ich mich noch immer in der Stadt befand. Sie würden Hotels, Autoverleihfirmen und Ähnliches überprüfen.
    Also bezahlte ich unsere Eisenbahntickets in bar und ebenso, als wir auscheckten, das Hotel. Ich steckte sogar der Empfangsdame zwanzig Pfund zu und fragte sie, ob sie ein Geheimnis wahren könne. Dann erzählte ich ihr, dass Ms. Harris und ich offiziell gar nicht zusammen wären, wenn also jemand fragen sollte... Sie schloss sich mit einem Nicken der Verschwörung an. Und selbst wenn sie jemandem gegenüber meinen Namen erwähnen sollte, fügte ich noch hinzu, wäre ich ihr dankbar, wenn sie Bel außen vor lassen würde.
    Bel hatte Max angerufen und ihm von ihrer Absicht erzählt, mit mir nach Norden zu fahren. Er war nicht sehr begeistert gewesen, besonders als sie gesagt hatte, dass wir nicht bei ihm Zwischenstation machen würden. Schließlich hatte sie mir den Hörer gereicht.
    »Max«, sagte ich, »wenn du nicht damit einverstanden bist, dass ich sie mitnehme, dann akzeptiere ich das, das weißt du.«
    »Wenn sie weiß, wo du hinwillst, und sie sich die Sache in den Kopf gesetzt hat, würde sie dir wahrscheinlich sowieso hinterherfahren.«
    Ich musste lächeln. »Du kennst sie ziemlich gut.«
    »Muss ich ja wohl, da sie ganz nach mir kommt. Bislang keine Schwierigkeiten gehabt?«
    »Nein, aber viel weiter gekommen sind wir auch nicht.«
    »Du glaubst, dass diese Fahrt nach Norden dich weiterbringt?«
    »Keine Ahnung. Aber zumindest dürfte es da weniger gefährlich sein.«
    »Schön, bring sie ohne einen Kratzer wieder zurück.«
    »Versprochen. Bis dann, Max.«
    Ich gab Bel den Hörer zurück und ging in mein Zimmer, um zu packen.
    Im Zug las ich das Dossier über die Disciples of Love noch einmal durch.
    »Du musst das Ding ja inzwischen auswendig

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