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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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verrät mir weniger als die Gelben Seiten, Barney. Was soll ich jetzt Ihrer Meinung nach tun, das Telefonbuch nach den Typen durchblättern, oder was?«
    »Sie sagten, Sie wollten die Namen.«
    »Ja, und was dachten Sie, was ich damit machen würde? Mir den schönsten davon aussuchen und meinen ersten Sohn so nennen?« Der Polizist machte ein verständnisloses Gesicht. Er begriff nicht, warum Hoffer nicht zufrieden war.
    »Das ist alles topsecret. Ich meine, nach außen hin sind diese Typen sauber. Das ist nicht die Sorte Infos, die Sie an jeder Straßenecke kriegen würden.«
    »Das ist mir klar, und das weiß ich zu schätzen, ehrlich. Ich höre, was Sie sagen. Aber mein Gott, Barney, ein bisschen mehr hätte ich schon erwartet!«
    Barney nahm die Liste wieder an sich und sah sie aufmerksam durch. »Tja, ein paar Adressen könnte ich Ihnen aus dem Kopf sagen.«
    »Das würde hilfreich sein, und ich wäre Ihnen echt dankbar.« Hoffer nahm ihm die Liste wieder ab und zog einen Stift aus der Tasche. Er sah sich vergeblich nach seinem Frühstück um. »Noch zwei Minuten, und ich schwöre, ich geh in die Küche und stell mich selbst an den Scheißherd.«
    Eine neue Kellnerin war im Restaurant erschienen, händigte gerade Neuankömmlingen Speisekarten aus und nahm von anderen Gästen Bestellungen entgegen. Dann tauchte Hoffers Kellnerin mit einem voll beladenen Tablett auf, ging damit aber an einen anderen Tisch.
    »Der Arschficker ist nach mir gekommen!«, zischte Hoffer. »Hey! Entschuldigen Sie mal!« Aber die Kellnerin war schon wieder in der Küche verschwunden.
    »Diese ersten drei wohnen in Südlondon«, sagte Barney derweil, den Finger auf der Liste. »Der hier in Clapham, dieser da in Catford und der dritte in Upper Norwood. Na ja, Shattuck ist nicht so sehr ein Händler als ein Käufer, aber manchmal versucht er auch, Zeug weiterzuverkaufen.« Hoffer kritzelte alles mit. »Und was diese anderen da angeht...«
    »Moment mal, Sie hatten was von Adressen gesagt.«
    Also kniff Barney die Augen zusammen und konzentrierte sich so, als wäre er der letzte verbliebene Kandidat in einer Quizsendung. Er kam schließlich auf drei Straßen, aber nur eine einzige sichere Hausnummer.
    »Aber das sind keine langen Straßen.«
    »Ich bin gebührend dankbar«, meinte Hoffer skeptisch. Die Kellnerin erschien mit einem weiteren Frühstück, das sie diesmal tatsächlich Hoffer brachte.
    »Ich sag Ihnen was, Schätzchen«, sagte er, »die Hungernden in Afrika werden schneller gespeist als Ihre Gäste.«
    Sie nahm das gelassen auf. »Wir haben ein Personalproblem.«
    »Stimmt, der Koch braucht länger als andere, um Schinken zu braten. Raten Sie ihm, den Herd das nächste Mal rechtzeitig einzuschalten.«
    »Sehr witzig.« Sie wandte sich mit ihrem leeren Tablett ab. Hoffer nahm ein kleines dickes Würstchen in Angriff und tunkte es in das glibbrige Gelb seines einsamen Spiegeleis.
    »Das ist ein wahrlich trauriges Frühstück«, sagte er. Es sah fast so kummervoll wie Barney aus und strahlte den ganzen Charme des Typen mit der Gestapobrille aus, der inzwischen bei seiner dritten Tasse Kaffee angelangt war. Der Toast fühlte sich so an, als wäre er frisch aus der Pathologie geklaut, wo er nicht weit von den tiefgefrorenen Butterstückchen gelegen haben musste.
    »Diese anderen«, redete Barney inzwischen weiter, »die anderen Namen aus London, die hocken auf der Nordseite der Themse oder ein bisschen weiter in den Randbezirken. Der da wohnt in Clapton, der da in Kilburn, der hier in Dagenham und der Letzte in Watford.«
    »Adressen?«
    Barney zuckte die Achseln. »Dann gibt es noch die außerhalb von London. Der eine hockt in der Nähe von Hull, dann gibt’s zwei in Yorkshire, ein paar in Newcastle, einen in Nottingham und einen in Cardiff.« Er verstummte. »Welcher wo hingehört, kann ich Ihnen allerdings nicht so genau sagen - nicht aus dem Stegreif.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Der hier wohnt allerdings eindeutig in Bristol.«
    »Bristol, hm? Tja, danke für Ihre Hilfe. Tausend Dank.« Er probierte den Kaffee. Nach den bisherigen kulinarischen Erlebnissen konnte der eigentlich kaum noch Überraschungen bergen. Dementsprechend lakonisch fiel Hoffers Urteil aus. »Scheiße«, sagte er. »Wissen Sie, Barney, viele schimpfen auf das Essen in den Staaten. Sie sagen, es wär hübsch zurechtgemacht, toll anzusehen, würd aber nach nicht viel schmecken. Entweder das, oder es wär überhaupt nur Fastfood, Sie wissen schon,

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