Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
versprechen, euch dann zu informieren... das müsste, wenn, schon sie tun. Aber wenigstens kann ich euch vorab davon überzeugen, dass wir sie nicht hinter Schloss und Riegel halten würden.«
    »Das wäre nett, ja.«
    Er führte uns nach draußen, hielt sich beim Gehen sehr aufrecht und schwang die Arme langsam vor und zurück. Ich vermutete, dass er an dem Morgen meditiert oder Drogen genommen hatte. Draußen stand der VW-Bus-Fahrer, eine Hand auf der Kofferraumhaube, neben unserem Escort. Ich suchte sein Gesicht nach irgendwelchen Hinweisen darauf ab, dass er einen Blick hineingeworfen hatte, aber der Kofferraum war abgeschlossen, und der Typ sah nicht danach aus, als ob er mit Dietrichen so geschickt umgehen konnte wie Bel.
    »Ich führe eben Belinda und Michael herum«, sagte Rick zu ihm. »Häufelt schon jemand die Kartoffeln?«
    Der Fahrer verstand den Wink und ging sich einen Spaten besorgen.
    Unsere Besichtigungsrunde dauerte nicht lange. Rick erklärte, dass Jeremiah Provost für ein Gleichgewicht zwischen Wildnis und Zivilisation eintrat, weswegen ein großer Teil des Landes unbebaut geblieben war. Er führte uns in den Wald und zeigte uns, dass sie für Brennstoff und Baumaterial Bäume fällten, aber Bäume, die von selbst umfielen, liegen ließen.
    »Warum?«
    »Weil sie Nährstoffe an den Boden abgeben und schließlich selbst zu einem Nährboden für andere Pflanzen werden.«
    Ich sah Bel an, dass sie das Ganze langsam satt hatte. Am Ende würde sie vielleicht noch vergessen, dass sie angeblich eine verschollene Schwester suchte.
    »Wir sollten uns jetzt besser auf den Weg machen«, sagte ich. Rick begleitete uns zum Auto und gab uns die Hand.
    »Belinda kann sich freuen, einen Freund wie dich zu haben«, meinte er.
    »Ich glaub, das weiß sie.«
    Bel saß schon auf dem Beifahrersitz, bevor Rick um den Wagen herumgehen konnte. Sie winkte ihm zu, aber ohne zu lächeln oder ihr Fenster herunterzukurbeln. Rick legte die Hand flach an die Fensterscheibe, zog sie dann weg und trat ein paar Schritte zurück.
    »Von dem Kerl hab ich Gänsehaut gekriegt«, sagte Bel, während wir den Schotterweg entlang zurückfuhren.
    »Ich fand ihn ganz okay.«
    »Vielleicht bist du zu gutgläubig.«
    »Vielleicht, ja.«
    Von unserem Empfangskomitee war weit und breit nichts zu sehen, aber als wir das Tor erreichten, hatte es jemand für uns geöffnet. Ich preschte zurück nach Oban und zerbrach mir den Kopf, wie es jetzt weitergehen sollte.

15
    Hoffer bekam Kline nicht wieder zu Gesicht, worüber sich der nur freuen konnte. Hoffer litt an den übelsten Kopfschmerzen seit der Schweinebuchtkrise. Er hatte versucht, zu einem Arzt zu gehen, aber das Londoner Gesundheitssystem war der reinste Witz. Der einzige Arzt, der sich dazu bereit erklärte, ihm einen Termin zu geben, hatte ihm anschließend eine gesündere Ernährung und etwas Paracetamol empfohlen.
    »Wollen Sie mich verarschen?«, brüllte Hoffer. »Solche Sachen sind in den Staaten verboten! «
    Aber Tylenol oder Kodein waren nirgendwo aufzutreiben, also begnügte er sich mit Aspirin, wovon er Sodbrennen und eine noch üblere Laune bekam. Er hatte den Arzt nach der Möglichkeit einer Gehirn-CT gefragt - schließlich zahlte er ja für den Arztbesuch, da konnte er auch wohl was für sein Geld erwarten -, doch der Mann hatte ihm tatsächlich ins Gesicht gelacht. Offensichtlich war es in Großbritannien nicht Usus, Ärzte zu verklagen. Wenn man in den Staaten zum Arzt ging, wurde man praktisch im Rollstuhl vom Wartezimmer ins Sprechzimmer gefahren, damit man nicht am Ende über den Teppich stolperte und sofort nach dem Anwalt zu rufen begann.
    »Sie können von Glück sagen, dass ich meine Knarre nicht dabeihabe«, hatte Hoffer dem Arzt gedroht. Aber selbst dann noch hatte der Mann geglaubt, er würde Witze machen.
    Folglich war er nicht in allerbester Stimmung, als er bei Draper Productions ankam. Kaum hatte Draper erfahren, wer er war, begann der Typ Luftsprünge zu machen. Er sagte, er hätte über Hoffer gelesen. Er sagte, Hoffer wäre praktisch der bekannteste Privatdetektiv der Welt, und fragte, ob jemand schon ein Feature über ihn gemacht hätte.
    »Sie meinen, fürs Fernsehen?«
    »Ich meine fürs Fernsehen.«
    »Tja, äh, ich hab heute einen TV-Auftritt, aber nur als Gast in so einer Talkshow.« An dem Morgen war die Bestätigung gekommen, dass Hoffer für einen mit Grippe darniederliegenden Comedian einspringen würde.
    »Ich denke an etwas Größeres, Leo,

Weitere Kostenlose Bücher