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Bis aufs Messer

Bis aufs Messer

Titel: Bis aufs Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Großmutter ans Messer
liefern«, brummte ich.
    »Mr. Holman «, Talbots Stimme klang ehrlich schockiert,
»glauben Sie wirklich, daß einer von uns so tief sinken könnte...?«
    »Ja.«
    »Oh!«
Sein kleiner Mund zitterte. »Sie haben soeben meinen Glauben an Sie
erschüttert, Sir! Und zwar zutiefst, möchte ich hinzufügen!«
    »Komm
schon, mein freundnachbarlicher Dichter!« Ashberry gab ihm einen tröstlichen Klaps auf den Rüchen , der
Talbot beinahe vom Hocker fliegen ließ. »Nicht so finster! Mr. Holman ist ein kluger und praktisch denkender Mann, und — wie
er sagte — eine Million Dollar ist eine beträchtliche Summe.« Er seufzte, und
wenn ich im Augenblick in Miami gewesen wäre, hätte ich Deckung gesucht. »Ein
praktisch denkender Mann mit einer praktischen Ausdrucksweise, zu der
>Beweise< gehören. Aber wie können unschuldige Männer wie wir in dieser
Angelegenheit unsere Unschuld beweisen? Das ist — mit einem Wort — unmöglich.«
    Der
Gedanke deprimierte Talbot offensichtlich so, daß er sein frisch eingeschenktes
Glas unberührt vor sich auf der Bar stehenließ. »Das Schlimmste von allem«, sagte
er mit gebrochener Stimme, »war die Reaktion unseres Mäzens. Während all dieser
nichtswürdigen Beschuldigungen, die uns dieser unglaubliche Hillan zuschleuderte, stand Rafe lediglich da und sah zu.
Nicht ein Wort hat er zu unserer Verteidigung geäußert. Nicht eins!«
    »Ja.
Sehr traurig in der Tat.« Der Schauspieler schüttelte bei dem Gedanken langsam
den Kopf, und seine vier Kinne wogten gefühlvoll. »In der heutigen Zeit kann
der Schwache nichts anderes erwarten, als an die Wand geschleudert zu werden.«
    »Und
den Schlingen und Pfeilen des ungebärdigen Schicksals ausgeliefert zu sein«,
zitierte Talbot düster.
    »Bruce«, Ashberry blickte ihn fragend an, »das ist doch nicht
originell — das muß ich schon einmal irgendwo gehört haben?«
    »Möglich«,
sagte Talbot scharf. »Ich habe viele Imitatoren.«
    »Als
Darstellung gefällt mir das Ganze ausgezeichnet!« knurrte ich. »Ich habe
gelegentlich ein wenig Mühe, zu erkennen, wer eine Chargen- und wer die Hauptrolle
spielt, aber trotzdem halte ich es für wirklich großartig! Hillan hat also heute morgen einen von Ihnen oder alle beide
beschuldigt, der Komplice eines Erpressers zu sein, und Rafe Kendall hat nicht einmal den Versuch unternommen, Sie in Schutz zu nehmen. Ich
glaube, das ist es, was Ihnen beiden wirkliche Sorgen macht — solche Sorgen,
daß Sie es für das beste hielten, mit dem Fachmann zu reden, den Rafe gestern angeheuert hat, damit er versucht, Klarheit in
die Geschichte zu bekommen.«
    »Sie
haben recht, Sir«, sagte Ashberry gefühlvoll. »Wir
kamen...« Er blickte ein paar Sekunden lang nachdenklich auf sein leeres Glas.
»Haben Sie zufällig noch eine Flasche von diesem ausgezeichneten Wodka? Diese
Flasche hier scheint durch irgendein seltsames Mißgeschick leer zu sein und...«
    »Nein«,
fauchte ich.
    »Oh!«
Er schüttelte betrübt den Kopf. »Nun, dann...« Seine massive Hand umklammerte
die Ginflasche . »Ich sehe, es bleibt mir keine andere
Wahl, als mich meinem Freund bei dem Genuß seines Lieblingsgetränks anzuschließen.«
Er goß sich mit einer Art grandioser Sorglosigkeit Gin in sein Glas, während er
weiterredete. »Ja, Sir, wir kamen in der Hoffnung hierher, unsere Unschuld
beweisen zu können und...«
    »Quatsch!«
knurrte ich.
    »Sir«,
seine Brauen zuckten, »Sie bestreiten, daß wir...?«
    »Sie
kamen in der Hoffnung hierher, auf die einzige Ihnen mögliche Weise Ihre
Unschuld zu beweisen«, erklärte ich. »Und die besteht darin, daß Sie die Schuld
eines anderen nachweisen können.«
    »He«,
quäkte Talbot, »wenn Sie das glauben, können wir nichts anderes tun, als — «
    »-
reinen Tisch zu machen!« donnerte Ashberry . »Du
siehst, unser Vertrauen zu Mr. Holman ist
gerechtfertigt. Er versteht uns völlig.«
    »John«,
sagte Talbot mit vorwurfsvoller Stimme, »es ist unerläßlich ,
daß wir in dieser Sache unsere Würde bewahren. Schließlich sind wir Künstler!
Ich gebe zu, es ist unsere Pflicht, Mr. Holman alle
Informationen zukommen zu lassen, über die wir verfügen, aber wir wollen uns
doch nicht auf die vulgäre Ebene reinen Tratsches begeben!«
    »Tratsch!«
Ich blickte ihn bewundernd an. »Sie vergeuden Ihre Zeit als Dichter, Freund.
Sie sollten die Werbung für irgendeine Cognacmarke besorgen.«
    Ashberrys schwere Lider senkten sich noch ein wenig
mehr. »Wie uns der greuliche

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