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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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leises Zögern sagte mir, dass er log. »Gib mir den Ring zurück, Nora.«
    »Nicht, bevor du mir nicht alles erzählst.«
    »Wir können es auch auf andere Art regeln, wenn du willst.« Er kam die erste Stufe herauf.
    »Rühr dich nicht von der Stelle!«, befahl ich, wobei ich versuchte, auf meinem Handy 9 11 anzurufen. »Wenn du noch einen Schritt weitergehst, rufe ich die Polizei.«
    »Die Polizei braucht zwanzig Minuten bis hierher.«
    »Das stimmt nicht.« Aber wir wussten beide, dass es stimmte.
    Er nahm die zweite Stufe.
    » Halt «, befahl ich. »Ich ruf an, ich schwör’s.«
    »Und was willst du denen sagen? Dass du in mein Zimmer eingebrochen bist? Dass du wertvollen Schmuck gestohlen hast?«
    »Deine Mutter hat mich reingelassen«, sagte ich nervös.
    »Das hätte sie nicht, wenn sie gewusst hätte, dass du mich bestehlen würdest.« Er machte noch einen Schritt, die Stufen knarrten unter seinem Gewicht.
    Ich zermarterte mir das Hirn nach etwas, das ihn davon abhalten konnte, weiter hochzukommen. Gleichzeitig wollte ich ihn dazu bringen, mir die Wahrheit zu sagen, ein für alle Mal. »Du hast mich über die Schwarze Hand belogen. An
dem Abend in deinem Zimmer. Wow, gut gespielt. Die Tränen waren beinahe überzeugend.«
    Ich konnte sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. Er versuchte, herauszufinden, wie viel ich wusste. »Ich habe wirklich gelogen«, sagte er schließlich. »Ich wollte dich aus der Sache raushalten. Du solltest dich nicht mit der Schwarzen Hand anlegen.«
    »Zu spät. Er hat meinen Vater ermordet.«
    »Dein Vater ist nicht der Einzige, den die Schwarze Hand tot sehen will. Er will mich umbringen, Nora. Ich brauche den Ring.« Plötzlich stand er auf der fünften Stufe.
    Tot? Die Schwarze Hand konnte Scott nicht töten. Er war unsterblich. Dachte Scott, ich wüsste das nicht? Und warum wollte er den Ring unbedingt zurückhaben? Ich dachte, er verabscheute sein Brandzeichen. Da wurde mir etwas klar. »Die Schwarze Hand hat dich nicht gezwungen, dich brandmarken zu lassen, stimmt’s?«, sagte ich. »Du hast es gewollt. Du wolltest der Bruderschaft beitreten. Du wolltest Gefolgschaft schwören. Deshalb hast du den Ring behalten. Er ist ein Symbol. Hat die Schwarze Hand ihn dir gegeben, nachdem er dich gebrandmarkt hatte?«
    Seine Hand umfasste das Geländer. »Nein. Ich bin gezwungen worden.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Meinst du, ich würde es zulassen, dass ein Psychopath einen glühend heißen Ring in meine Brust drückt? Wenn ich so stolz auf das Brandzeichen wäre, warum sollte ich es dann immer bedeckt halten?«
    »Weil es eine geheime Bruderschaft ist. Ich bin mir sicher, du dachtest, ein Brandmal wäre kein zu hoher Preis für die Vorteile, die man davon hat, wenn man einem so mächtigen Bund angehört.«
    » Vorteile? Glaubst du, die Schwarze Hand hätte jemals
auch nur das Geringste für mich getan?« Sein Ton war wütend. »Er ist der Schnitter Tod. Ich kann ihm nicht entkommen und, glaub mir, ich hab’s versucht. Öfter, als ich zählen kann.«
    Ich nahm das auf und erwischte Scott bei noch einer Lüge. »Er ist zurückgekommen«, sagte ich und sprach meine Gedanken laut aus. »Nachdem er dich gezeichnet hatte. Du hast gelogen, als du gesagt hast, du hättest ihn nie mehr gesehen.«
    »Natürlich ist er zurückgekommen!«, blaffte Scott. »Immer spät nachts, oder er ist plötzlich hinter mir aufgetaucht, wenn ich von der Arbeit nach Hause gegangen bin, mit einer Skimaske über dem Gesicht. Er war immer da.«
    »Was wollte er?«
    Seine Augen schätzten mich ab. »Wenn ich es dir sage, gibst du mir dann den Ring zurück?«
    »Das hängt davon ab, ob ich glaube, dass du die Wahrheit sagst.«
    Scott rieb wütend seine Knöchel. »Das erste Mal, dass ich ihn gesehen habe, war an meinem vierzehnten Geburtstag. Er hat gesagt, ich wäre kein Mensch. Ich sei Nephilim wie er. Ich müsste mich dieser Gruppe anschließen, der er angehörte. Alle Nephilim müssten sich zusammenschließen. Es wäre der einzige Weg, wie wir uns von den gefallenen Engeln befreien könnten.« Scott sah blitzend zu mir hoch, trotzig, aber in seinem Blick lag ein gequälter Schatten, als fürchtete er, ich könnte ihn für verrückt halten. »Ich dachte, er wäre übergeschnappt. Dachte, er würde halluzinieren. Ich habe ihn zurückgewiesen, aber er ist immer wieder gekommen. Er fing an, mich zu bedrohen. Sagte, dass mich die gefallenen Engel kriegen würden, sobald ich

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