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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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und schlug die Tür fest zu. Er wandte sich an mich. »Glaubst du, du schaffst es, dich den Rest der Nacht aus weiteren Schwierigkeiten herauszuhalten? «

ZWANZIG
    I ch schob mein Fenster hoch und setzte mich in Gedanken versunken auf die Fensterbank. Eine frische Brise und der Nachtchor der Insekten begleiteten mich. Am anderen Ende des Feldes blinkte in einem der Häuser ein Licht. Es war merkwürdig beruhigend zu wissen, dass ich nicht der einzige Mensch war, der zu dieser Uhrzeit noch wach war.
    Nachdem Detective Basso mit Scott weggefahren war, hatten Vee und Rixon das Schloss an der Eingangstür untersucht.
    »Wow«, hatte Vee gesagt und auf die verbogene Tür gestarrt. »Wie hat es Scott geschafft, den Riegel so zu verbiegen? Mit einem Schneidbrenner?«
    Rixon und ich hatten einander nur angesehen.
    »Ich komme morgen vorbei und baue ein neues Schloss ein«, hatte er gesagt.
    Das war vor beinahe zwei Stunden gewesen, Rixon und Vee waren schon lange weggefahren, und ich war allein geblieben mit meinen Gedanken. Ich wollte nicht über Scott nachdenken, hatte mich aber dabei ertappt, wie meine Gedanken trotzdem zu ihm wanderten. Übertrieb er, oder würde ich morgen herausfinden, dass er in Polizeigewahrsam auf mysteriöse Weise zusammengeschlagen worden war? So oder so, sterben würde er nicht. Ein paar blaue Flecken vielleicht, aber nicht der Tod. Ich erlaubte mir nicht zu denken, dass die Schwarze Hand weiter gehen würde – wenn die Schwarze Hand tatsächlich eine Bedrohung darstellte. Scott
war sich nicht mal sicher, ob die Schwarze Hand wusste, dass er in Coldwater war.
    Stattdessen sagte ich mir, dass ich sowieso nichts tun konnte. Scott war bei mir eingebrochen und hatte ein Messer auf mich gerichtet. Dass er hinter Gittern war, war seine eigene Schuld. Er war eingebuchtet worden, und ich war in Sicherheit. Die Ironie dabei war nur, dass ich mir wünschte, ich könnte heute Nacht im Gefängnis sein. Wenn Scott der Köder für die Schwarze Hand war, dann wollte ich dabei sein, um die Schwarze Hand endlich zu Gesicht zu bekommen.
    Meine Konzentration wurde vom Schlafbedürfnis getrübt, aber ich tat mein Bestes, um die Informationen durchzugehen, die ich hatte. Scott war von der Schwarzen Hand gebrandmarkt worden, einem Nephilim. Rixon sagte, Patch sei die Schwarze Hand, ein Engel. Es schien beinahe, als suchte ich nach zwei verschiedenen Individuen mit demselben Namen ….
    Es war schon lang nach Mitternacht, aber ich wollte nicht schlafen. Nicht, wenn das bedeutete, dass ich mich für Patch öffnen würde, spüren würde, wie sich sein Netz um mich zusammenzog, indem er mich mit Worten und seidigen Berührungen verführte und mich noch verwirrter machte, als ich bereits war. Ich wollte keinen Schlaf, ich wollte Antworten. Ich war immer noch nicht in Patchs Apartment gewesen, und mehr denn je war ich überzeugt davon, dass dort die Antworten auf mich warteten.
    Ich entschied mich für dunkle, ausgewaschene Röhrenjeans und ein schwarzes enges T-Shirt. Weil die Wettervorhersage Regen angesagt hatte, suchte ich mir Turnschuhe heraus und meine wasserfeste Windjacke.
    Ich nahm ein Taxi zum äußersten östlichen Rand von Coldwater. Der Fluss schimmerte wie eine breite, schwarze
Schlange. Die Umrisse der Fabrikschornsteine auf der anderen Seite des Flusses spielten Tricks in der Nacht, ließen mich an schwerfällige Monster denken, wenn ich sie aus dem Augenwinkel betrachtete. Als ich bis zum Block fünfhundert des Industriegebiets gegangen war, stieß ich auf zwei Wohnhäuser, beide zwei Stockwerke hoch. Ich trat in die Eingangshalle des ersten Hauses. Alles war ruhig, und ich nahm an, dass die Bewohner alle in ihren Betten lagen. Ich sah mir die Briefkästen hinten an, aber es gab keinen für Cipriano. Nicht dass Patch so unvorsichtig wäre, seinen Namen zu hinterlassen, wenn er sich wirklich solche Mühe gab, seine Adresse geheim zu halten. Ich stieg die Treppen bis nach oben hinauf. Apartments 3A, B und C. Kein Apartment 34. Ich joggte die Treppen hinunter, lief einen halben Block weiter und versuchte es im zweiten Haus.
    Hinter den Eingangstüren lag eine enge Vorhalle mit abgewetzten Kacheln und einer dünnen Lage Farbe darüber, die kaum das rote und schwarze Graffiti bedeckte. Genau wie im vorigen Gebäude standen die Briefkästen in einer hinteren Ecke aufgereiht. Dicht am Eingang rasselte und summte die Klimaanlage, und die Tür zu einem alten Aufzug stand offen, wie ein Maul mit Zähnen aus

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