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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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deine Mutter zu werden, sagte sie fröhlich zu ihrem Spiegelbild. Das ist wahrscheinlich die größte Leistung deines Lebens!
    Sie nahm ihren Schlüsselbund von dem Tischchen in der Diele, als das Telefon klingelte. Sie zögerte, fragte sich genervt, warum immer ausgerechnet in dem Moment, in dem sie auf dem Sprung war, das Telefon klingelte, und spielte kurz mit dem Gedanken, einfach nicht hinzugehen. Aber wenn sie es klingeln ließ, würde Brendan garantiert aufwachen und entsprechend schlecht gelaunt sein, also hob sie schließlich ab.
    »Hallo, Domino.« Barry, ihr Schwager, war am Apparat. »Ist Brendan da?«
    »Der schläft noch«, erwiderte sie. »Er ist gestern erst sehr spät nach Hause gekommen.«
    »Ich muss ihn dringend sprechen.«
    »Okay. Bleib dran.« Sie würde Brendan wecken müssen, ob es ihm nun passte oder nicht. Sie legte den Hörer auf das Tischchen und rief laut seinen Namen. Keine Antwort. Sie seufzte, lief leichtfüßig die Treppe hoch und stieß die Tür zu seinem Schlafzimmer auf.
    Das Zimmer war leer, das Bett unberührt. Sie runzelte die Stirn, dann durchquerte sie das Zimmer und klopfte an die Tür des angrenzenden Badezimmers. Keine Antwort, also machte sie auch diese Tür auf. Brendan war nicht im Bad. Das konnte nur bedeuten, dass er die ganze Nacht nicht heimgekommen war.
    Ein leiser Schauder lief ihr über den Rücken. Sie war so sicher, ihn gehört zu haben. Felsenfest davon überzeugt, ehrlich gesagt. Sie hätte schwören können, seine Schritte auf der Treppe gehört zu haben, und auch das Geräusch, als die Schlafzimmertür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Wie hatte sie sich nur so täuschen können? Sie überlegte einen Moment lang, dann lief sie zu Kellys Zimmer. Doch auch das Bett ihrer Tochter war unberührt.
    Sie ging wieder die Treppe hinunter, langsam und nachdenklich.
    »Tut mir leid«, sagte sie zu Barry, nachdem sie wieder zum Hörer gegriffen hatte, »er ist nicht hier.«
    »Wo ist er dann?«
    »Ich war so sicher, gehört zu haben, wie er heimgekommen ist, aber ich muss wohl geträumt haben. Also schätze ich, dass er immer noch in Dublin ist.«
    »Im Haus?«
    »Ich denke schon. Ich weiß es nicht. Was ist denn los?«
    Sie registrierte das Zögern in der Stimme ihres Schwagers.
    »Es gibt da was zu regeln«, sagte er schließlich. »Er hätte eigentlich heute Morgen hier sein müssen. Ich muss dringend mit ihm reden.«
    »Sobald ich was von ihm höre, sage ich ihm, er soll dich anrufen«, versprach Dominique.
    »Es ist wirklich sehr, sehr dringend.«
    »Ich sorge dafür, dass er dich anruft.«
    Sie blieb noch eine Weile unschlüssig in der Diele stehen, den Hörer in der Hand. Es passte ganz und gar nicht zu Brendan, so lange für niemanden erreichbar zu sein. Auch wenn er ihr nicht immer erzählte, wo er sich aufhielt, so sagte er doch fast immer Barry Bescheid. Sie drückte auf die Kurzwahltaste und wurde sofort zu Brendans Mailbox durchgestellt.
    »Stimmt was nicht?«, sagte sie. »Ruf mich an.«
    Dann wählte sie die Nummer ihres Hauses in Mount Merrion. Der Anrufbeantworter war nicht eingeschaltet, und sie hörte den Freiton. Sie ließ es lange klingeln, legte dann auf und ging in Brendans Büro, auf der Suche nach irgendeinem Hinweis über seinen Verbleib. Sie spürte, wie ihre Sorge wuchs. Sie wollte vernünftig bleiben, nicht so abstruses Zeug denken wie vorhin, als niemand ans Telefon gegangen war in ihrem Haus in Mount Merrion. Dass eine andere Frau im Spiel war. Dass Brendan sie verlassen wollte. Dass er es diesmal wirklich getan hatte.
    Sei nicht so albern, ermahnte sie sich. Die Miss-Valentine-Episode war Jahre her, und seitdem hatte nichts, aber auch gar nichts in seinem Verhalten sie vermuten lassen, er könnte wieder eine Affäre haben, virtuell oder echt. Er hatte keine andere Frau. Er war nicht im Begriff, sie zu verlassen. Sie durfte jetzt nicht durchdrehen.
    Plötzlich entstand vor ihrem geistigen Auge ein ganz anderes Szenario: Er lag in dem Dubliner Haus am Boden, reglos, irgendein medizinischer Notfall war eingetreten – Herzinfarkt womöglich; oder vielleicht war er die Treppe hinuntergestürzt und hatte sich das Bein gebrochen. Vielleicht hörte er das Klingeln des Telefons, konnte es aber nicht erreichen. Doch in so eine Lage würde Brendan nicht geraten, ermahnte sie sich. Außerdem hatte er immer sein Handy in der Hosentasche stecken. Er könnte anrufen. Als Nächstes verfiel sie auf den Gedanken, er könnte einen Autounfall oder

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