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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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bewusst, dass alles bittere Realität war und nicht ein böser Traum, den man wieder vergessen konnte.
    »Es tut mir leid, Domino«, sagte Jerry.
    »Das ist schon okay. Du machst ja nur deinen Job.«
    Dominique kannte Jerry und seine Frau Melody gut. Jerrys Immobilienagentur hatte den Verkauf von einigen von Brendans Wohnprojekten abgewickelt, und Melody war Mitglied einer der Wohltätigkeitsorganisationen, zu denen auch Dominique gehörte. Besser gesagt, gehört hatte. Denn nach den Anrufen von Stephanie Clooney hatte sich Dominique aus deren Verein und auch aus sämtlichen anderen Organisationen zurückgezogen, einschließlich jener, der Melody angehörte. Insgeheim hatte Dominique erwartet, dass einige der Frauen, mit denen sie so gut bekannt war, sich daraufhin bei ihr melden würden. Sei doch nicht albern, hatte sie zu hören gehofft, schließlich ist es nicht deine Schuld, dass das alles passiert ist. Es wäre schön, wenn du weiter dabeibleiben würdest. Dominique malte sich einen gemütlichen Weiberabend aus, wo diese Frauen ihr bei ein paar Gläsern Wein versichern würden, dass sie alle hinter ihr ständen und immer für sie da sein würden. Sie bekam auch tatsächlich ein paar, wenn auch verlegene, Anrufe von den Frauen, mit denen sie sich immer am besten verstanden hatte. Aber keine von ihnen wollte neuerdings mehr in Begleitung von Dominique Delahaye gesehen werden. Sie war dem Image der diversen Wohltätigkeitsorganisationen nicht zuträglich. Und überdies hatte sie den Eindruck, die besagten »Freundinnen« hatten Angst, Dominiques Unglück könnte irgendwie auf sie abfärben. Die Ehemänner von einigen der Damen hatten Geld in das Barbados-Geschäft investiert, und da diese Tatsache Dominique bekannt war, wunderte es sie im Grunde nicht, dass diese Frauen keine Lust hatten, sich mit ihr zu verabreden. Dominique erhielt zwar eine ganze Reihe Karten, mit denen man ihr für ihren Einsatz in der Vergangenheit dankte und ihr für die Zukunft alles Gute wünschte, doch die bisher üblichen Einladungen zum Lunch blieben aus. Und erst recht zu einem Weiberabend.
    »Melody lässt viele liebe Grüße ausrichten«, sagte Jerry.
    Melody war bei Dominiques letzter Gartenparty zu Gast gewesen. Sie hatte mit Dominique gelacht und gescherzt und ihr Komplimente gemacht, wie zauberhaft ihr Garten und wie hinreißend ihr gepunktetes Kleid war und dass sie die absoluten besten Events weit und breit auszurichten verstand. Beide, Jerry und Melody, waren überdies eine Woche zuvor mit Brendan und Dominique beim Essen gewesen. Brendan hatte das Ehepaar zu einem grandiosen Schlemmermenü in Ballymaloe House eingeladen, ergänzt durch die teuersten Weine, die das renommierte Restaurant zu bieten hatte.
    »Ich hoffe, es geht ihr gut«, gab Dominique zur Antwort.
    »Ah, du kennst ja Melody.«
    »Ja.«
    Melody hielt sich selbst für sehr sensibel. Sie war ständig am Jammern über den Stress und die Aufregungen, die sie hatte, obwohl es in ihrem Leben, wie Dominique fand, eigentlich kaum etwas gab, das sie stressen oder aufregen konnte. Ehrlich gesagt, war Melody so empfindsam wie ein Stück Holz.
    »Was hast du für Pläne für die Zukunft, Domino?«
    Dominique fragte sich, wer von ihnen beiden peinlicher berührt war angesichts ihrer augenblicklichen Situation.
    »Ich habe noch keine konkreten Pläne.«
    »Stimmt es, dass du dein ganzes Geld verloren hast?« Dominique hörte einen Anklang von Ungläubigkeit in seiner Stimme.
    »Wenn ich Geld hätte, würde ich dieses Haus behalten«, erwiderte sie.
    »Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass er so etwas getan hat.«
    Sie musste all ihre Kraft zusammennehmen, um nicht loszuheulen. Du kannst doch nicht jedes Mal, wenn du darauf angesprochen wirst, gleich zu flennen anfangen, ermahnte sie sich. Außerdem gönnte sie Jerry Kavanagh den Anblick einer heulenden Dominique Delahaye nicht.
    »Er hat es aber getan. Und Kelly und ich müssen uns nun damit auseinandersetzen.«
    »Ich habe Kelly neulich in der Stadt getroffen. Sie schien ganz munter und frohgemut.«
    »Sie will sich nicht unterkriegen lassen, genau wie ich.«
    »Also, hör mal, ich werde jetzt dieses Schild da aufstellen, und ich hoffe, dass dein Haus einen guten Käufer findet.«
    Es gibt schlimmere Menschen als ihn, dachte Dominique und dankte ihm. Es will den Leuten einfach nicht in den Kopf, was passiert ist. Was ja verständlich ist.
    Als die ersten Interessenten Termine vereinbarten, um das Haus zu besichtigen,

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