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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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versprechen«, erwiderte Dominique. »Niemand kann das.«
    Am nächsten Tag reiste Gabriel ab. Er fuhr nach Dublin, um für ein paar Tage seine Eltern zu besuchen, dann wollte er wieder zurück nach Paraguay. Soweit Dominique wusste, hatte er vor seiner Abreise Emma weder noch einmal gesehen noch mit ihr geredet.
    Nach seiner Unterredung mit den Anwälten der Bank besuchte Colin Pearson Dominique in ihrem Haus Atlantic View. Kelly war ebenfalls anwesend. Dominique erklärte, beide müssten sie Bescheid wissen, wie es nun um ihre Zukunft bestellt war, mochten auch die Aussichten noch so düster sein. Colin sprach eine Zeit lang über die Tochterfirmen und die Hypotheken und die Darlehen und das verschwundene Geld, und Dominique spürte, wie ihre Anspannung wuchs, je deutlicher sie erkannte, wie sehr sich Brendan verspekuliert hatte, was die Führung seines Unternehmens betraf. Sie konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass der Reiz hoher Profite Brendan immer schon dazu verleitet hatte, sich auf immer raffiniertere Pläne und Projekte einzulassen, obwohl es ratsamer gewesen wäre, von dem einen oder anderen die Finger zu lassen.
    »Wenn er es mir nur gesagt hätte«, seufzte sie unglücklich, als ihr klar wurde, dass einige der wirklich hohen Verlustgeschäfte im Vorjahr eingetreten waren, just zu dem Zeitpunkt, an dem sie und Brendan in den Urlaub auf die Malediven geflogen waren. »Diese Reise wäre nicht nötig gewesen. Auch wenn das Geld, das wir dadurch gespart hätten, keinen großen Unterschied gemacht hätte«, fügte sie mit einem bitteren Lachen hinzu. »Aber trotzdem.«
    »Es ist im Grunde ganz einfach«, erwiderte Colin auf ihre Bitte, seine Erklärungen noch einmal zusammenzufassen. »Die Banken erhalten einen Teil ihres Geldes zurück, wenn sie das Unternehmen auflösen und die einzelnen Vermögenswerte verkaufen. Die Banken sind nicht in das Barbados-Geschäft verwickelt. Daran sind ausschließlich hiesige Privatinvestoren beteiligt, und davon, Mrs Delahaye, sind Sie in keiner Weise betroffen. Doch was die anderen Immobilien betrifft … nun ja, Ihr Haus wird verkauft werden, und Tatsache ist, dass Sie keinen Cent davon sehen werden.«
    Dominique musste alle Kraft zusammennehmen, um nicht verzweifelt aufzustöhnen.
    »Ich habe versucht, die Banken davon zu überzeugen, dass Sie, Mrs Delahaye, von diesen ganzen Vorgängen nicht die geringste Ahnung hatten und dass Ihnen, da Sie ja auch nicht der Firmenleitung angehörten, die Schuldenstruktur des Unternehmens nicht bewusst war. Sie hätten die Möglichkeit, die Banken zu verklagen, weil sie Darlehen gewährt und dabei Ihr Haus als Kreditsicherung akzeptiert haben. Aber das könnte ein reichlich kompliziertes Verfahren werden. Nichtsdestotrotz wäre es zu überlegen, denn auf diese Weise könnten Sie Ihr Zuhause behalten oder zumindest einen Teil seines Werts zurückerhalten.«
    »Nein«, antwortete Dominique, nachdem sie fast eine Minute lang schweigend dagesessen hatte.
    »Wenn Sie nichts unternehmen, werden Sie Ihr Haus verlieren«, sagte Colin. »Ich bin wirklich der Meinung, Sie sollten erwägen …«
    »Ich liebe dieses Haus«, sagte Dominique mit bebender Stimme, »aber es wird nie mehr das für mich sein, was es einmal war, selbst wenn Brendan zurückkommen sollte.«
    »Es ist durchaus möglich, dass die Banken zu einer gütlichen Einigung bereit sind. Sie möchten vor der Öffentlichkeit nicht gerne als diejenigen dastehen, die die Leute auf die Straße setzen.«
    »Es gibt wahrscheinlich ziemlich viele Leute, die der Meinung sind, ich verdiene es, auf die Straße gesetzt zu werden.«
    »Sie müssen irgendwo wohnen.«
    »Nein«, wiederholte sie.
    »Sie können auch beantragen, dass Ihnen Geld aus Brendans Vermögenswerten ausbezahlt wird.«
    »Als wäre ich jemand, dem er ebenfalls Geld schuldet?«
    Colin nickte.
    »Das kann ich nicht.«
    »Sie haben sich nichts zuschulden kommen lassen, Dominique«, sagte er. »Sie sollten …«
    »Das ist mir egal!«
    »Aber …«
    »Ich habe mir durchaus etwas zuschulden kommen lassen. Ich habe keine Fragen gestellt. Ich habe geglaubt, alles läuft bestens. Und deshalb will ich jetzt auch nichts von dem Geld haben. Ich will nicht, dass die Leute, die selbst alles verloren haben, sagen können, na, die ist ja noch ganz gut weggekommen dabei.«
    »Wirklich, Domino …« Er hatte sie noch nie so genannt. Immer Dominique. Manchmal Mrs Delahaye. Es hörte sich seltsam an aus seinem Mund.
    »Ich hätte kein

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