Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
immer sie dort erwartete.
    Das Ganze war eine einzige Zeit- und Geldverschwendung gewesen. Und dennoch, dachte sie, als ihre Maschine vor dem Flughafengebäude in Cork ausrollte, irgendwie hatte dieser Trip auch eine befreiende, reinigende Wirkung gehabt. Zwar hatte sie Brendan nicht aufgespürt, aber sie wusste nun, dass sie durchaus in der Lage war, allein zurechtzukommen. Sie hatte erfahren, dass sie Kraftreserven besaß, an deren Existenz sie eigentlich nie wirklich geglaubt hatte, denn wie konnte eine, die einst nicht einmal fähig gewesen war, morgens aufzustehen und sich ihrem Tag zu stellen, wie konnte so eine Person innere Stärke besitzen?
    Doch ihr Leben war immer noch ein einziger Scherbenhaufen. Und innere Stärke hin oder her, sie hatte immer noch keine Ahnung, wie sie mit all dem, was auf sie zukam, fertigwerden sollte.
    Doch dann erblickte sie Kelly, die zum Flughafen gekommen war, um sie abzuholen, und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Erst jetzt, wo sie ihre Tochter wieder leibhaftig vor sich sah, merkte sie, wie sehr sie sie vermisst hatte in diesen paar Wochen, in denen sie frei und unabhängig gewesen war. Während sie Kelly in die Arme nahm, spürte sie, dass sie sehr glücklich war, wieder daheim zu sein. Selbst wenn sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wo ihr Mann steckte und was, um Himmels willen, er trieb.
    Selbst wenn sich alles und nichts verändert hatte.

Kapitel 23
    Z u Hause bei Lily wartete ein Brief auf Dominique. Er stammte von ihrer alten Freundin Maeve Mulligan.
    Liebe Dominique , hatte Maeve geschrieben. Ich hoffe, dieser Brief erreicht Dich. Ich gehe davon aus, dass Deine Verwandten in Castlecannon wissen, wo Du Dich aufhältst. Es tut mir leid, dass wir uns seit Deinem Umzug nach Cork aus den Augen verloren haben, aber ich weiß ja, dass Du viel um die Ohren hattest mit deiner Karriere als Stilikone und Party-Tigerin, denn ich habe die Fotos in den Zeitschriften gesehen. Wer hätte das gedacht? Weißt Du noch, wie viele Sorgen Du Dir auf der Schule immer gemacht hast wegen Deiner Pickel?! Natürlich habe ich auch jede Menge über diese andere Geschichte gelesen, und es tut mir sehr leid, dass Du so etwas durchmachen musst. Ich dachte, vielleicht hättest Du Lust, dass wir uns mal wieder treffen, ein bisschen plaudern und von den guten alten Zeiten schwärmen. Wenn nicht, könnte ich das auch verstehen. Aber ich würde Dich natürlich furchtbar gerne einmal wiedersehen. Mach Dir keine Sorgen, ich bin sicher, alles kommt irgendwann wieder ins Lot. Alles Liebe, Maeve.
    Dominique spürte, wie ihr wieder einmal die verhassten Tränen in die Augen traten, als sie Maeves Brief ein zweites Mal las. Es war genau die Art Freundschaftsbezeugung, die sie sich die ganze Zeit von ihren Freudinnen und Bekannten in Cork erhofft hatte. Ein Mensch, der bedingungslos zu ihr stand, der sie weder verurteilte noch kritisierte noch Mutmaßungen über sie anstellte. Jemand, der die Dominique Brady in ihr sah und nicht die glamouröse Domino Delahaye.
    Maeve hatte in dem Brief ihre Handynummer angegeben. Dominique rief sie an.
    »Wie geht es dir?«, fragte Maeve herzlich.
    »Könnte schlimmer sein«, erwiderte Dominique. »Ich war einige Zeit verreist. Hab mir eingebildet, Brendan finden zu können und außerdem … na ja, eigentlich wollte ich einfach nur weg.«
    »Das kann ich verstehen«, erwiderte Maeve. »Muss ziemlich hart für dich sein, das Ganze.«
    »Ein bisschen schon.« Dominique war fest entschlossen, nicht in eine Opferrolle zu verfallen. »Aber irgendwann werde ich schon darüber wegkommen, ganz bestimmt.«
    »Sag mal, hast du nicht Lust, für ein paar Tage nach Dublin zu kommen?«, fragte Maeve. »Wir könnten zusammen essen gehen und so.«
    »Das würde ich sehr gern.« Dominiques Antwort kam von Herzen.
    »Nächste Woche?«, schlug Maeve vor.
    »Das passt mir ausgezeichnet«, erwiderte Dominique. »O Maeve, ich kann es kaum erwarten, dich wiederzusehen.«
    Soziale Interaktion fand für Dominique dieser Tage größtenteils am Telefon statt. Sie bekam Anrufe von Colin, ihrem Rechtsanwalt, und von Nicholas, dem Filialleiter der Bank, wo sie ihr neues Konto hatte, ein freundlicher, zugänglicher Mann, der ihr half, ihre knappen Finanzen gut anzulegen. Lena, eine ihrer alten Charity-Freundinnen, rief ebenfalls an, um ihr mitzuteilen, dass der alljährliche Benefiz-Ball dieses Jahr im Hotel Jurys stattfinden würde und wie sehr sie es bedauerte, dass Dominique heuer nicht

Weitere Kostenlose Bücher