Bis das Glück mich findet
einfach nicht ertragen«, gestand er. »Es war, als würde vor meinen Augen mein ganzes Leben zerstört werden. Ich hatte Angst um uns, um unsere Zukunft. Ich wusste nicht mehr aus noch ein. Ich hatte zwar Geld im Ausland angelegt, aber da konnte ich nicht so ohne Weiteres heran. Mir war klar, dass man die Polizei einschalten würde, und ich hatte Angst, noch größere Probleme mit meinem Auslandsgeld zu bekommen, sobald man anfinge herumzuschnüffeln. Also setzte ich mich ab. Um unser Vermögen und um euch zu schützen.«
»Du meinst wohl eher, dass du dich mitten in der Nacht nach Hause geschlichen, deine Sachen geholt und dich dann aus dem Staub gemacht hast. Im Grunde wie ein Dieb. Und dass du uns völlig schutzlos zurückgelassen hast.«
»Domino …«
»Du hattest es schon eine ganze Weile geplant«, fuhr sie unbeirrt fort. »Deine Kleidung war verschwunden, und deshalb lag es auf der Hand, dass es keine spontane Entscheidung gewesen war.«
»Ich wusste, dass es allmählich brenzlig wurde. Und ich wollte vorbereitet sein.«
»Und du hast nicht eine Sekunde daran gedacht, dich mir anzuvertrauen? Mir zu erzählen, was eigentlich los war?«
»Ich wollte es«, sagte er. »Ursprünglich hatte ich geplant … Nun ja, ich wollte, dass wir uns alle zusammen ins Ausland absetzen, damit ich mir dort in Ruhe eine Lösung überlegen konnte. Du und ich und Kelly.«
Sie starrte ihn an, mit weit aufgerissenen Augen.
»Ins Ausland absetzen?«
»Ich dachte, wir könnten für eine Weile in der Wohnung in Frankreich bleiben. Ihr zwei hättet da eine Zeit lang wohnen können, während ich versucht hätte, meine Anlagen zu Geld zu machen.«
Dominique schüttelte resigniert den Kopf. »Alle Leute dachten, du bist auf den Malediven«, erwiderte sie. »Und dass ich dir dorthin nachreisen würde. Es gab Zeitungsberichte, dass du dort ein Luxusleben führen würdest. Ach ja, und ein paar dieser Artikel deuteten sogar an, dass eine andere Frau im Spiel ist.«
»Du solltest mich eigentlich besser kennen«, erwiderte Brendan. »Du weißt doch, dass das alles blanker Unsinn ist.«
»Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll«, sagte sie müde. »Die Polizei stand vor unserer Tür mit einem Durchsuchungsbeschluss. Es ist immer noch gut möglich, dass du verhaftet wirst.« Sie zog sorgenvoll die Brauen zusammen.
»Das hoffe ich vermeiden zu können«, erwiderte er.
Sie rieb sich die Stirn. »Weißt du eigentlich, wie es uns erging, nachdem du fort warst?«
»Anfangs nicht. Später dann hatte ich Internetzugang und konnte die Nachrichten verfolgen.«
»Gut. Dann hast du ja gelesen, was die Leute über uns gesagt haben.«
»Ich wusste ja, dass es nicht stimmt.«
»Man hat mich und Kelly verdächtigt, mit dir unter einer Decke zu stecken. Dass wir planten, uns ebenfalls heimlich abzusetzen, um auf irgendeiner exotischen Insel ein Luxusleben zu führen mit dem Geld, das du gestohlen hattest. Es klang ziemlich glamourös, muss ich zugeben. Da war nicht die Rede davon, dass wir in Frankreich untertauchen, während du versuchst, das Geld aufzuspüren, das du gestohlen hattest.«
»Ich habe es nicht gestohlen«, brauste Brendan auf. »Ich habe einen Fehler gemacht, und die Sache ging in die Binsen.«
»Du hast es aus einer Firma herausgenommen und in eine andere gesteckt, und das hättest du nicht tun dürfen.«
»Aber ich habe es doch nicht für mich getan!«, rief er. »Alles, was ich wollte, war, für alle Beteiligten einen Profit herauszuschlagen. Und als es nicht so lief, wie ich wollte, musste ich unsere Interessen wahren. Deshalb ging ich nach Panama. Dort hatte ich den größten Teil unserer privaten Ersparnisse angelegt.«
»Warum denn ausgerechnet in Panama?«, fragte sie kopfschüttelnd. »Warum nicht irgendwo näher an zu Hause?«
»Na ja …« Er machte ein schuldbewusstes Gesicht.
»Nun sag schon.«
»Das Geld stammt aus der Zeit, als unsere Firma noch in den Kinderschuhen gesteckt hat«, gestand er. »Als ich hauptsächlich kleinere Umbauten und Renovierungen gemacht habe. Die Steuern in unserem Land waren ja himmelschreiend hoch, und deshalb wollte ich … nun ja, ich habe eben ein bisschen Geld auf die Seite geschafft.«
»Oh, Brendan!«
»Alle haben das gemacht«, protestierte er. »Und das weißt du auch genau. Ich habe lediglich ein paarmal ohne Rechnung gearbeitet. Schwarz.«
»Du hast das nie gemacht, als ich noch für die Buchführung verantwortlich war«, versetzte sie.
»Nein.«
»Du hättest es
Weitere Kostenlose Bücher