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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Und ich dachte, übers Internet könnte ich in Verbindung bleiben. Ich dachte, wenn ich die Meldungen lese, weiß ich, was zu Hause vorgeht. Aber ich habe mich geirrt. Grundlegend geirrt.«
    »Stimmt«, sagte Dominique, »endlich sind wir an einem Punkt angelangt, wo wir einer Meinung sind.«
    Emma gab dem Taxifahrer die Anweisung, nach Drimnagh zu fahren, nicht nach Rathfarnham. Sie stieg aus, bezahlte und blieb dann für einen Augenblick auf dem Trottoir vor dem Haus der Familie Brady stehen. Als sie das letzte Mal hierhergekommen war, gestylt im Madonna-Look, hatte sie die Absicht gehabt, Gabriel davon zu überzeugen, dass es weitaus schönere Dinge im Leben gab, als die Laufbahn eines Priesters anzustreben. Damals war er absolut unempfänglich ihren Reizen gegenüber gewesen. Bei der Erinnerung daran stieg ihr eine leichte Schamesröte ins Gesicht. Sie war überzeugt gewesen, ihre Aufmachung würde ihm gefallen, aber er hatte ihr zu verstehen gegeben, in seiner ruhigen, zurückhaltenden Art, dass dieser Look zu ordinär für sie war. Sein Kommentar hatte sie verletzt und in Verlegenheit gebracht, und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich ernstlich gefragt, was sie von einem Kerl wie Gabriel Brady eigentlich wollte. Und dennoch hatte sie bereits auf dem Heimweg, während sie noch wütend auf ihn war, überlegt, wann sie ihn wohl wiedersehen könnte. Außerdem hatte er recht gehabt mit seiner Kritik. Anschließend hatte sie sich beim Schminken etwas zurückgehalten, Röcke gekauft, die ein bisschen weniger Oberschenkel zeigten (aber nur ein bisschen; sie war stolz auf ihre wohlgeformten Beine), und Oberteile, die eher andeuteten als zeigten. Ihr Stil war feiner und raffinierter geworden. Und damit war es ihr letztendlich auch geglückt, sich Greg Delahaye zu angeln. Greg hatte selbst gesagt, dass er sie bewunderte. Sie sei das eleganteste junge Mädchen, das er je kennengelernt hätte. Und sie sei schon so erwachsen, ein Kommentar, der ihr runterging wie Öl. Gabriel Brady hatte sie immer nur wie ein Kind behandelt. Greg hingegen hatte erkannt, dass sie schon eine richtige Frau war.
    Die Haustür der Bradys ging auf, und im Schein des orangegelben Flurlichts sah sie Gabriel auf der Schwelle stehen. Langsam ging sie durch den Vorgarten auf ihn zu.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Emma.« Er wirkte verlegen. Sie hatten nicht mehr miteinander geredet seit dem Nachmittag in Lilys Garten und Emmas Streit mit Dominique.
    »Sind Mr und Mrs Brady auch zu Hause?« Sie hatte keine Lust, Dominos Eltern zu begegnen.
    »Es ist schon sehr spät«, rief Gabriel ihr in Erinnerung. »Sie sind bereits zu Bett gegangen.«
    Es war ein komisches Gefühl, ihm ins Haus zu folgen. Als würde sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Ihr Herz schlug schneller. Sie hoffte inständig, Mrs Brady würde nicht auf die Idee kommen, nach unten zu gehen, um nachzusehen, was los war. Emma hatte immer ein wenig Angst vor Dominiques Mutter gehabt.
    »So«, sagte sie, als sie sich an den Küchentisch setzte und daran denken musste, wie oft sie hier gesessen hatte, nicht wirklich interessiert an Dominiques Gesellschaft, sondern eigentlich nur hoffend, deren Bruder zu begegnen, »du hast uns also Brendan zurückgebracht.«
    »Er musste heimkommen, es blieb ihm gar nichts anderes übrig«, erwiderte Gabriel. »Es ging ihm sehr schlecht.«
    »Wie hast du ihn gefunden?«
    »Er hat mich gefunden.« Gabriel schilderte Emma, wie Brendan über diese Zeitschrift zufällig seinen Aufenthaltsort entdeckt hatte.
    »Das war bestimmt ein Schock für dich, kann ich mir vorstellen.«
    »Ein ziemlicher, ja.«
    »Warum hat man ihn bei eurer Ankunft in Irland nicht verhaftet?«
    »Es liegt kein Haftbefehl gegen ihn vor«, erklärte Gabriel. »Bis jetzt ist kein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Und vielleicht kommt es auch gar nicht dazu. Er hat es irgendwie geschafft, Geld aufzutreiben, allerdings weiß ich nicht, wie viel. Er war sich nur noch nicht schlüssig, wie er nun am besten vorgehen soll.«
    »Warst du das, der ihn auf diese Idee gebracht hat, heute Abend bei Domino aufzukreuzen?«, fragte Emma.
    »Er hatte vorgehabt, Domino heute zu besuchen, und dann habe ich von Kelly erfahren, dass es diese Party gibt. Also habe ich ihm geraten, lieber noch ein bisschen zu warten. Aber Brendan hat gemeint, vielleicht ist Domino nach der Party in guter Laune und daher eher geneigt, ihm zuzuhören. Weil sie doch Partys immer gemocht hat. Ehrlich gesagt, war

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