Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie
Gesangsparts. Das Projekt entstand ohne die Mitwirkung Rammsteins, die sich aber vielleicht geschmeichelt fühlten, dass sie in klassische Dimensionen aufgestiegen waren.
Die Band selbst blieb auf dem Boden der Rockmusik-Tatsachen, denn nach der Albumveröffentlichung hieß es wieder: Rammstein live. Diesmal stand allerdings keine Tour in den USA an, was ursprünglich anders geplant war. Die Band wollte eigentlich im Oktober und November 2004 auf Konzertreise durch Südamerika und Mexikogehen und einige Gigs in den USA spielen. Jedoch erkrankte Flake schwer an Mumps, sodass das Sextett diese Konzerte absagen musste. Die Gruppe unternahm nach der Genesung des Keyboarders keinen neuen Versuch mehr, in den Staaten zu touren, weil sie an den CD-Verkäufen bemerkt hatte, dass ihre Popularität dort gesunken war und sie nicht mehr so viel Publikum in die Hallen gezogen hätten – jedenfalls nicht so viele wie in die europäischen Konzertsäle. Hinzu kam, dass solche langen Touren sie zu viel Energie kosteten. Also ließen Rammstein eine zusätzliche anstrengende US-Reise außen vor und konzentrierten sich lieber voll und ganz auf Konzerte in Europa.
Den Auftakt machte eine Tour vom 01. 11. bis zum 18. 12. 2004. Insgesamt sahen mehr als 200.000 Zuschauer diese 21 Gigs. Als Vorband spielten die erfolgreichen italienischen Metal-Crossover-Newcomer von Exilia.
Die erste Station war Deutschland mit dem Debüt-Auftritt in Mannheim. Dann folgten Konzerte in den Benelux-Staaten, in Süd- und Nordeuropa, Estland und auch in Russland. Rammstein spielten dort am 28. 11. 2004 im „Sport Complex Olympiski“ in Moskau, und die Fans waren richtig heiß auf die Band.
Wie beliebt Rammstein in Russland sind, zeigt ein enthusiastischer Bericht der Internetzeitung
Russland-Aktuell
vom 30. 11. 2004 über den Auftritt in Moskau: „Das Konzert der in Russland überaus populären Berliner Gruppe Rammstein kann als das Hauptereignis des Jahres in der Moskauer Rock-Szene bezeichnet werden. Die Eintrittskarten waren schon einen Monat vor dem Konzert ausverkauft. Das Olympiski-Stadion war überfüllt. Die berühmte pyrotechnische Show von Rammstein überstieg alle Vorstellungen. (…) Die Fans – auch die, die kein Deutsch konnten – sangen begeistert mit und übertönten von Zeit zu Zeit sogar die Musikanten. Der Kulminationspunkt des Konzerts war das Lied ‚Moskau‘. Die Fans erinnern sich noch daran, wie Lindemann im vorigen Jahr während des letzten Songs auf der Bühne eine russische Flagge schwang. Als das Lied dann zu Ende war, rief der Rammstein-Sänger auf Russisch: ‚Spasibo, Moskwa! Druzhba!‘. Vergessen war der alte Skandal, als die Stadtregierung wegen vermeintlich rechtsextremistischer Umtriebe der Deutschen vor zwei Jahren ein Rammstein-Konzert verbot.“
Nach dem Zwischenspiel in Russland folgten auf der Tour Tschechien und die Schweiz, dann wieder Deutschland. Das Abschlusskonzert fand am 18. 12. 2004 natürlich in Berlin statt.
Nach einer kurzen Erholungspause ging es 2005 vom 01. bis zum 28. 02. auf 21 Konzerten weiter durch Deutschland und Europa. Daraufhin warteten Rammstein bis zum Sommer mit neuen Gigs, lediglich am 02. 04. 2005 traten sie bei der „Echo“-Verleihung live mit „Keine Lust“ auf. Danach ging es noch einmal richtig los: Das Sextett tourte sich durch Europa und hatte viele im Sommer übliche Festivalauftritte zwischen dem 27. 05. und dem 30. 07.
Darunter waren auch vier Konzerte in der Berliner Wuhlheide zwischen dem 23. und dem 26. 06., die insgesamt 70.000 Fans besuchten. Sie kamen als Erste in den Genusseines neuen Rammstein-Liedes mit dem Titel „Benzin“. Dieser Song war als Ankündigung zu verstehen, denn die Band lehnte sich nach der sehr erfolgreichen Tour nicht bequem zurück und genoss den Erfolg in aller Ruhe. Vielmehr kündigten Rammstein im August kurz nach der „Reise, Reise“-Tour noch für 2005 ein neues Album an: „Rosenrot“.
Das war für die Fans eine angenehme Überraschung, da sie sonst immer ein paar Jahre Geduld bis zum nächsten Studioalbum aufbringen mussten. Aber dennoch und trotz aller Skandale und Skandälchen und einem manchmal etwas ruppigen Ton der Leute, die für Rammstein die Geschäfte erledigen, hielten die Fans über all die Jahre hinweg Rammstein die Treue. So auch 2004 und bis heute.
18. „Schauer über den Rücken“: Die Rammstein-Fans
Eva (20) aus Augsburg, Stefan (23) aus Gießen und Micha (36) aus München trafen sich an einem sonnigen
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