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Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie

Titel: Bis das Herz brennt - die inoffizielle RAMMSTEIN Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heel Verlag GmbH , Thorsten Schatz
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ist tapfer – er ist alles, was wir gerne die ganze Zeit wären. Zu dieser ganzen Diskussion um Rammstein kann ich nur sagen: Ich denke, sie sind Künstler. Sie beschäftigen sich mit der Geschichte von Europa, von Deutschland, von der ganzen Welt. Und sie setzen Bilder sehr clever ein. Man darf das einfach nicht zu ernst nehmen, denn da ist viel Humor in Rammstein. Wenn du sie live siehst – da passieren so viele lustige Sachen. Und Till ist ja in Ostdeutschland aufgewachsen und hatte wahrscheinlich ein sehr seltsames Leben, sehr unterschiedlich zu meinem Leben. Aber ich denke ganz bestimmt nicht, dass sie böse sind.“
    Coldplay selbst bauten Textzeilen aus „Amerika“ sogar auf der Bühne in einen Song ein, wie der Gitarrist Jonny Buckland dem Magazin
Das Ding
am 11. 11. 2005 verriet: „Wir trafen die Band schon vor Jahren, und sie sind wirklich großartig. Wir haben Rammstein auch schon oft live gesehen, und das ist wirklich eine großartige Bühnenshow, und deshalb zitieren wir sie auch ab und an spontan.“
    Das Gegenstück zu „Amerika“ auf „Reise, Reise“ ist „Moskau“, ein Song, in dem Till Lindemann die Stadt mit einer Prostituierten vergleicht, die ihn erotisch hoch erhitzt – eine Liebeserklärung der besonderen Art.
    Auf den anderen Liedern des Albums rückte der Rammstein-Frontmann mit seinen Texten von der allzu heftigen Provokation ab und wendet sich beispielsweise in „Dalai Lama“ sogar der klassischen Literatur zu. Der Song verarbeitet die Ballade „Der Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1782, die Komponist Franz Schubert 1816 vertonte. Rammstein dachte sogar zuerst daran, das Stück als Hommage an Goethe „Erlkönig“ zu nennen. In der Rammstein-Version weicht Till Lindemann vom Original des Dichterfürsten stark ab. Im ursprünglichen Text schreit das Kind um Hilfe, als der Erlkönig es berührt. Der Vater will den Sohn in Sicherheit bringen und reitet mit ihm davon, doch als er auf seinem Hof ankommt, ist das Kind gestorben. Lindemann formte den Text so um, dass der Vater es selbst ist, der aus Angst sein Kind dermaßen festhält, dass er es erdrückt.
    Diese Inhalte und die Musik von „Reise, Reise“ wurden in der Musikpresse wie üblich konträr beurteilt. Die Heavy-Rock-Magazine waren begeistert. Und die restlichen Musik-Postillen nahmen das Album eher verhalten auf. So wurde bei
laut.de
im September 2004 nur sanft gemäkelt: „‚Reise, Reise‘ unterscheidet sich von Rammsteins Vergangenheit letztendlich nur durch die vermehrt auftauchenden leisen Zwischentöne, ansonsten bleibt alles beim Alten. Nicht ganz, denn mit der Power ist auch etwas der Ich-haue-mit-dem-Kopf-die-Wand-zu-Klump-Effekt verloren gegangen. Ansonsten herrscht solider Durchschnitt.“ Blätter wie die
Kronenzeitung
aus Österreich beurteilten die Songsammlung dagegen teilweise sehr positiv. Sie gab in ihrer Rezension neun von zehn möglichen Bewertungspunkten.
    Und so ähnlich sahen es auch die Fans – obwohl die Anhänger der Band durch eine unschöne Aktion des Managements ein wenig vergrätzt waren. Wie das Musikmagazin
laut.de
am 30. 07. 2004 meldete, ging nämlich das Management der Gruppe gegen die vier Jahre lang sehr beliebte Internet-Fan-Seite rammsteinfan.de juristisch vor. Es sorgte per Unterlassungsklage dafür, dass die Seite genau an diesem Tag der Meldung aus dem Netz verschwand, nur das Forum
rfan.de
war weiterhin online. Bei Nichtbeachtung der Klage hätte der Webmaster 75.000 Euro zahlen müssen. Als Begründung wurde angegeben, dass der Webmaster das Copyright verletzt hätte, weil er Songausschnitte als Streamings präsentierte oder Bildschirmschoner mit Bildern der Band als Download anbot. Da er auch noch Links zu kostenpflichtigen Telefondiensten, einem Internet-Kaufhaus und einer Auktionsplattform sowie einem Fan-Shop auf der Seite hatte, unterstellte ihm das Management kommerzielle Zwecke, für die er Rammstein unberechtigterweise einspannen würde. Allerdings verdiente der Webmaster nach eigener Aussage nur 40 Euro im Monat durch diese Verlinkungen. Dass vielleicht von Seiten des Managements ebenfalls kommerzielle Gründe eine Rolle spielten, kann man nur vermuten, denn nachdem die Inhalte von
rammsteinfan.de
vom Netz genommen waren, wurde, wenn man die Adresse im Internet-Browser anwählte, automatisch auf das kostenpflichtige offizielle Angebot „Fan Area“ umgeleitet. Ob die Band mit dieser Aktion zu tun hatte, ist unklar.
    Aber obwohl viele

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