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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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hatte? Schließlich deutete er verzweifelt auf die Briefe. „Ich wollte dir deine Post vorbeibringen.“
    „Aha?“ Thor kam näher, dabei strich er sich das offene Haar nach hinten. Nachdenklich nahm er die Briefe in seine noch freie Hand. „Woher weißt du, wo meine Post landet?“
    „Der alte Herr da unten ist sehr nett … Er hat mir beim ersten Besuch den Weg gezeigt.“
    „Ach so …“, erwiderte Thor, noch immer ganz nachdenklich. „Aber du bist doch nicht extra aus England gekommen, um mir meine Briefe zu bringen?“
    „Nein.“ Dylan lächelte verlegen. „Natürlich nicht.“
    „Na dann …“ Thor zeigte zum Haus. „Lass uns reingehen.“
    Das klang verlockend, doch Dylan zögerte. Thors Hand umschloss den Griff der Axt noch immer fest. Er hätte sie längst ablegen können, wieso tat er es nicht?
    „Könntest du bitte dieses Mordinstrument aus der Hand legen? Das macht mich irgendwie nervös.“
    Thor, der noch immer etwas überrascht wirkte, nickte sofort, dabei legte er die Axt beiseite.
    Kurz darauf betraten sie das Haus. Innen war es wesentlich wärmer als draußen.
    „Möchtest du einen Kaffee?“
    Dylan lächelte dankbar. „Gern, zum Aufwärmen genau das richtige.“
    Er sah zu, wie Thor in der Küche verschwand, dort den Kaffee zubereitete. Er selbst blieb im Flur stehen. Er fühlte sich längst nicht mehr so unsicher, wie bei ihrem ersten Zusammentreffen, dennoch konnte er sich nicht wirklich entspannen. Und das blieb auch vor Thor nicht unbemerkt.
    „Leg doch deine Jacke ab und nimm im Wohnzimmer Platz. Ich komme gleich nach.“

    Mit langsamen Schritten trat Dylan ins besagte Wohnzimmer. Dort lagen die beiden Hunde vor dem flackernden Kamin. Sie sprangen jedoch sofort auf und beschnupperten den Gast neugierig, diesmal sogar ohne zu bellen. Dylan hatte alle Hände voll zu tun, die schneeweißen Schäferhunde zu streicheln und zu kraulen, erst als Thor mit einem Tablett zu ihm trat, nahm er auf dem Sofa Platz.
    „Sind ja ganz friedlich, die Hunde.“
    Thor nickte still. Er breitete Teller und Tassen aus, servierte Kaffee und eine bunte Vielfalt von norwegischen Waffeln.
    „Wer kümmert sich um die Hunde, wenn ihr auf Tour seid?“, fragte Dylan weiter.
    „Mein Großvater“, antwortete Thor, und als er Dylans fragendes Gesicht bemerkte, erklärte er weiter: „Der alte Mann, der meine Post entgegennimmt. Ich bin bei ihm aufgewachsen.“
    Nun wurde Dylan einiges klar. „Und was ist mit deinen Eltern?“
    Thor verharrte einen kurzen Moment, wobei er ins Kaminfeuer starrte.
    „Sie kamen nicht mit mir zurecht. Ich habe keinen Kontakt mehr.“
    „Oh, das tut mir leid …“, entwich es Dylan leise. Und während er noch nach weiteren Worten suchte, kam Thor ihm zuvor:
    „Wo ist dein Gepäck?“
    Der Sänger von RACE schüttelte sofort den Kopf. „Ich habe kein Gepäck, nur einen kleinen Rucksack, der ist noch im Auto. Ehrlich gesagt habe ich mich nicht auf einen längeren Aufenthalt eingerichtet.“
    „Nein?“ Thor schenkte Kaffee nach. Und Dylan griff auch sofort nach der Tasse und trank daraus. Das nordische Wetter hatte ihn regelrecht ausgekühlt. Oder war es die Situation, die ihn diese Kälte spüren ließ?
    „Na ja, das letzte Mal, als ich hier war, hast du mich nicht gerade gastfreundlich empfangen“, erinnerte Dylan an ihr erste Begegnung. Thor winkte sofort ab.
    „Das war doch eine ganz andere Situation …“
    „Das mag schon sein“, konterte Dylan ein wenig schnippisch. „Und jetzt? Was für eine Situation haben wir jetzt?“
    Sie sahen sich an, eine ganze Weile, ohne etwas zu sagen, bis Thor das Schweigen brach:
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Das fragst du noch?“ Dylan schüttelte fassungslos den Kopf. „Seit unserer gemeinsamen letzten Nacht, habe ich nichts mehr von dir gehört!“ Es klang vorwurfsvoll. „Du hast dich von mir nicht verabschiedet, du hast keine Nachricht hinterlassen, keinen Brief. Du hast nicht angerufen … nicht mal eine SMS habe ich von dir bekommen! Wochenlang hab ich nichts gehört.“
    Seine Stimme war laut geworden, so dass die Hunde aufsahen. Thor dagegen blieb äußerst gelassen.
    „Ja und?“, fragte er. „Was hast du erwartet? Die Tournee ist vorbei, das Spiel zu Ende.“
    Sofort wurde Dylan hellhörig. Er stellte seine Tasse ab.
    „Was für ein Spiel?“, fragte er verunsichert. „Was meinst du?“
    „Nun stell dich nicht blöder an, als du bist“, zischte Thor. „Ich meine diese ganze Scheiße, die zwischen uns

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