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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Gedanken. Wollte er das wirklich? Fahlstrøm beeindrucken? Besser dastehen? Den Helden markieren?
    „Scål?“
    Wieder prallten die Gläser aneinander. Dylan trank. Das war die beste Möglichkeit, um seine Gedanken zu ordnen.
    „Schönes Messer, wo hast du es her?“
    Dylan begutachtete die Waffe mit dem dunklen Griff genau. Sogleich wurde sie ihm von Thor entrissen.
    „Ist eine Spezialanfertigung, aus Norwegen. Die Klinge misst 10 cm, der Griff ist aus echtem Hirschhorn.“
    Unerwartet schleuderte er das Messer in die Höhe, wo es ein paar Mal durch die Luft wirbelte und dann mit der Spitze voran wieder nach unten sauste und direkt im Holztisch landete.
    Dylan staunte. „Mann, wie hast du das gemacht?“
    „Kinderspiel.“ Thor griff abermals nach dem Messer und zog es aus der Tischplatte. Dann bettete er seine linke Hand mit gespreizten Fingern auf den Tisch. Mit der rechten Hand hielt er das Messer. Mit schnellen Bewegungen stach er auf die Zwischenräume der Finger ein. Blitzschnell jagte das Messer nach unten, zwischen Daumen und Zeigefinger, Zeige- und Mittelfinger, Mittel- und Ringfinger, und schließlich zwischen Ring- und kleinem Finger. Die Messerspitze verkeilte sich jedes Mal im Tisch. Seine Finger wurden dabei niemals berührt.
    Mit jedem weiteren Durchgang beschleunigte Thor das Tempo, so dass Dylan kaum noch folgen konnte.
    Schließlich senkte Thor die Hand mit dem Messer, um von seinem Wodka zu trinken.
    Nachdenklich sah er Dylan an. „Willst du es auch mal versuchen?“
    „Ich?“ Es klang erstaunt. Dylan schluckte trocken, dennoch deutete er ein Nicken an. Bevor er nach dem Messer griff, nahm er noch etwas von dem Wodka. Inzwischen waren seine Lider schwer geworden, obwohl das Kokain eine innere Energie in ihm freisetzte. Er hatte das Gefühl, nie mehr schlafen zu wollen. Er hatte das Gefühl, als könne er die ganze Nacht durchfeiern und ganz sicher auch das Spiel mit dem Messer problemlos absolvieren.
    Als er Thor ansah, verschwamm das Bild vor seinen Augen. Dylan musste sich konzentrieren, dennoch wagte er die Herausforderung.
    Er legte seine linke Hand auf den Tisch und spreizte die Finger. Mit dem Messer fixierte er die Zwischenräume haargenau, bis er zustach – allerdings viel zu langsam.
    Thor lachte. „Du musst es schneller machen, sonst ist es keine Kunst.“
    „Sicher.“ Dylan lachte ebenso. Abermals stach er mit dem Messer zwischen seine Finger, diesmal schneller, hektischer, und es ließ sich nicht vermeiden, dass die Klinge dabei zuerst Daumen und schließlich auch den Ringfinger berührte. Die glatten Schnitte fingen sofort an zu bluten.
    „Fuck!“
    Dylan hob seine verletzte Hand und lutschte an den Wunden. Sie begannen zu brennen, was daran lag, dass Dylans Mund von Wodka regelrecht ausgekleidet war. Er schmeckte ihn wie einen Film auf seinen Schleimhäuten. Alles nahm er intensiver wahr: den Geschmack, den Geruch, das Licht, die Geräusche, die durch das offene Fenster drangen.
    „Du wirst doch wohl nicht aufgeben?“ Fahlstrøm schüttelte den Kopf. Seine Stimme hallte in Dylans Schädel.
    „Mit Sicherheit nicht!“, fauchte Dylan. Verbissen griff er nach dem Messer, stach erneut zwischen seine Finger. Diesmal tat er es noch schneller, noch unkontrollierter. Mehrere Male schnitt er sich dabei, doch er machte weiter, als würde er getrieben werden, als könne er damit nicht mehr aufhören. Es war wie ein Rausch. Er stach so lange auf die Hand ein, bis sich die Klinge tief in seinen Handrücken bohrte. Da ließ er das Messer fallen …
    „Ahh! Ich sehe nichts mehr …“ Seine zittrigen Finger fuhren über seine Lider. Er spürte keinen Schmerz, dafür fühlte er sich benebelt und irgendwie konfus. Scheiß Koks …
    Als er die Augen wieder öffnete, starrte er auf seine Hand, an der es vor Schnitten nur so wimmelte. Blut tropfte aus den Wunden, landete auf dem Tisch und dem Teppich.
    „Oh, Perk!“ Thor seufzte. „Was bist du nur für ein Versager?“
    Dylan senkte den Kopf, rieb sich die Hände, verteilte dabei das Blut auch auf der gesamten Handinnenfläche. Zu seiner Verteidigung fiel ihm nichts ein. Er hatte versagt, das war eindeutig. Von Messerspielen verstand er rein gar nichts. Resignierend presste er die Lippen aufeinander. Ohne seine Niederlage zu verteidigen griff er nach dem Beutelchen Kokain.
    „Du hast sicher nichts dagegen, wenn ich noch was nehme?“ Er schüttete eine ganze Ladung auf den Tisch, der über und über mit Kerben besät war. Das

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