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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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mussten zu ihrem Glück draußen bleiben.
    Dennoch wollte Dylan keine Zeit verlieren. Er wandte sich an den Portier, orderte seine Zimmerkarte und drängte dabei. „Bitte beeilen Sie sich!“
    Im Augenwinkel sah er, wie sich zwei Männer von der Sitzecke der Hotellounge erhoben und vorsichtig näher kamen. In ihren Händen ruhten Kameras.
    „Wo kommen die denn her?“, stöhnte Dylan. Schnell nahm er die Zimmerkarte an sich. „Wer hat sie reingelassen?“
    Der Portier ließ die Schultern hängen. „Es tut mir leid, Mr. Perk, die Herren sind Gäste hier, wir können sie nicht rauswerfen.“
    Fahlstrøm nuschelte etwas auf Norwegisch. Schnellen Schrittes nahm er Kurs auf die Fahrstühle, Dylan folgte, die Männer ihnen dicht auf den Fersen.
    „Das dauert zu lange!“, stellte Fahlstrøm fest, als der Lift sich nicht sofort öffnete. Im Laufschritt rannte er los, und schon befanden sie sich im Treppenhaus wieder - auf der Flucht vor den Journalisten.
    „Beeil dich, Perk!“ Thors Stimme hallte. Und auch die Schritte der Männer, die sie verfolgten, drangen laut in ihre Ohren.
    Wäre nicht alles so absolut nervig gewesen, hätte Dylan wohl laut losgelacht. Normalerweise hätte er die Reporter übel beschimpft, aber niemals wäre er vor ihnen geflohen. Doch diesmal war es wohl die richtige Entscheidung, sich auf keine Diskussion einzulassen.
    Im dritten Stockwerk angekommen, waren sie ganz außer Puste. Jetzt eilte Dylan vorweg. Er war regelrecht erleichtert, als er an seinem Hotelzimmer angekommen, und die Journalisten noch einige Meter entfernt waren. Schnell öffnete er die Tür zu seiner Suite.
    „Wartet doch, bitte!“, schrie einer der Reporter. „Nur eine Frage, bitte, nur eine!“
    Man hörte das Klicken eines Auslösers, ein Blitzlicht leuchtete auf.
    „Pell deg vekk!“, gab Thor als Antwort, dann wurde er von Dylan ins Zimmer gezogen, und die Tür knallte zu.
    „Pell deg vekk!“, schrie Thor trotzdem noch einmal. Daraufhin hörte man die Stimmen der Journalisten aufgeregt vor der verschlossenen Tür.
    Nur langsam konnte Dylan verschnaufen. Die Anstrengung des Konzerts saß ihm noch in den Knochen und jetzt auch noch dieser Spurt!
    Pell deg vekk? Hatte er diese Worte nicht schon einmal gehört?
    „ Was hast du ihnen entgegengerufen?“, fragte er. Sie hatten kein Licht gemacht. Im Dunklen stand er Thor genau gegenüber.
    „ Verschwinde, ganz einfach.“
    Dylan schluckte. Schnell verdrängte er den Moment ihres ersten Zusammentreffens, in dem auch er diese Worte an den Kopf geworfen bekam, denn nun standen sie beide zusammen in seinem Hotelzimmer, dicht an dicht und lauschten an der Tür.
    „Sind sie noch da?“ Dylan flüsterte. Deutlich hörte man die Journalisten auf dem Hotelflur miteinander sprechen.
    „Wollen die jetzt die ganze Nacht vor der Tür stehen und uns belauschen?“ Thors Stimme klang zornig, und seine Atmung wollte einfach nicht zur Ruhe kommen. Im nächsten Moment legte sich seine Hand auf die Türklinke. „Denen verpass ich jetzt mal eine Abreibung, die sich gewaschen hat.“
    „Warte!“ Dylan hielt ihn zurück. „Willst du uns den Abend versauen und mit denen da draußen eine Schlägerei anfangen? Muss das sein?“
    Im Dunklen konnte er Thors Gesichtsausdruck nicht genau erkennen, und zudem kaschierte noch immer das Corpsepaint die helle Haut des Sängers von Wooden Dark . Nur ab und zu funkelten seine glänzenden Augen in der Dunkelheit.
    Dylan fühlte sich nicht wirklich wohl dabei. Mit den Bemalungen auf dem Antlitz wirkte Thor noch düsterer, noch kämpferischer. Für einen Augenblick war er froh, dass sie kein Licht gemacht hatten.
    „Wir sollten uns um die da draußen wirklich keine Gedanken machen.“
    Diese Worte überzeugten Thor ein wenig. Sein Körper lockerte sich, dennoch stand er noch immer regungslos vor der Tür.
    „Sollen sie uns doch belauschen, mich stört das nicht.“ Dylan staunte über sich selbst. War er es wirklich, der dies sagte? Hätte er sich nicht selbst am liebsten maßlos darüber aufgeregt? Früher hätte er mit Sicherheit selbst am liebsten zugeschlagen, aber jetzt? Waren andere Dinge nicht viel wichtiger?
    „Die Typen haben meine Privatsphäre längst durchbrochen“, erklärte Thor. „Sowas gehört bestraft.“
    „Du hast wohl generell eine Abneigung gegen Journalisten, wie?“
    Thors Schweigen bestätigte Dylans Vermutung. Und augenblicklich wurde auch klar, warum sich Thor damals dermaßen über Julia aufgeregt hatte. Sicher nicht,

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