Bis dass ein Mord uns scheidet
mit ihrer Ermordung zu tun zu haben. Also waren wir wieder bei Eddie, obwohl Gabe nicht überzeugt war. Ich sah zu ihm. »Ich dachte, dass du mir zustimmst, was Eddie angeht.«
»Es ist eine glaubhafte Theorie, Sam, aber du solltest nie andere Möglichkeiten ausschließen, falls die Beweise in diese Richtung führen. Dann ist da dieser Zufall, dass diese Artikel genau in dem Moment erscheinen, in dem du auf der Suche nach Fayes Mörder bist. Ich glaube nicht an Zufälle.«
Vance sah Gabe vorsichtig an. »Sie sind nie Detective geworden?«
»Nein.«
»Hm.«
Die Anspannung stieg. Irgend so ein männliches Machtspiel.
Ich seufzte. »Könnten wir uns wieder um Faye kümmern?« Ich wandte mich Vance zu und fuhr fort: »Faye hatte eine Affäre mit Eddie von der Tierhandlung. Seine Frau ist Jan Flynn, die Bibliothekarin.« Ich glaubte zwar, dass sie Eddie vergiftete, konnte aber nicht sicher sein und erwähnte es lieber nicht.
In Vances braunen Augen flammte Interesse auf. »Wie haben Sie das herausgefunden?«
»Die Leute in der Stadt reden mit mir. Ich habe mein ganzes Leben hier gewohnt, Vance, und bin mit den meisten von ihnen zur Schule gegangen. Unsere Kinder spielen zusammen Fußball.
Ich habe über meinen Telefonbaum nach Informationen gefragt und sie bekommen.«
Er ließ sich zurückfallen. »Tratsch.«
Selbstgefällig fuhr ich fort: »Ich habe einen Stapel Briefe von Faye an Eddie. Sie zeichnen die Affäre ziemlich genau nach.«
Vance klappte der Mund auf. Er fasste sich wieder und sagte:
»Die brauche ich. Woher haben Sie die?«
Ich bewegte mich nicht, obwohl ich die Zettel in meiner Tasche hatte. »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
Seine Augen wurden schmaler. »Was genau können Sie mir nicht sagen?«
»Also, so viel weiß ich: Faye hat ab und zu in Eddies Laden ausgeholfen. Faye liebte Tiere, und ihr Ehemann zu Hause ignorierte sie. Eddie schenkt ihr Aufmerksamkeit, nutzt ihre Tierliebe aus, und zack, hat er sie im Bett. Eddies Frau ist intelligent und erfolgreich. Eddie wird älter, bekommt einen kleinen Bauch, die Haare werden weniger, und er ist nicht mehr der Footballstar, der er in der High School gewesen war. Faye ist sein Ticket zurück zur Jugend. Wenn sie ihn will, ist er immer noch heiß.«
Ich dachte daran, dass Eddie darauf beharrte, mit dem Wissen, dass Jan ihn vergiftete, nicht zur Polizei zu gehen.
Vielleicht weil er Angst hatte, die Polizei könne herausfinden, dass er Faye umgebracht hatte? Eddies Affäre mit Faye schien das Motiv für Jan zu sein, ihn zu vergiften, und wenn die Polizei erst einmal wüsste, dass er eine Affäre mit Faye gehabt hatte, dann wäre er natürlich verdächtig.
»Und?«, sagte Vance auffordernd.
Da ich sah, dass er von meinen Informationen beeindruckt war, fuhr ich fort. »Inzwischen wird Faye klar, dass Eddie sie zu Dingen drängt, die sie nicht tun möchte. Wie zum Beispiel meine Partnervermittlung dazu zu benutzen, Informationen und Kunden zu klauen. Sie fängt an, Eddie zu widersprechen, und versucht, wieder gutzumachen, wo es geht, und schließlich macht sie mit Eddie Schluss.«
»Nicht schlecht.« Vance starrte mich an, als wäre mir plötzlich ein Gehirn gewachsen. »Andererseits bedeutet das Auftauchen von Eddie ein weiteres Motiv für Adam, seine Frau umzubringen.«
»Stur«, murmelte ich. Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und erinnerte mich an Adams Verzweiflung und die dringende Bitte, ich solle Fayes Mörder finden. »Ich weiß, dass Adam es nicht getan hat! Er ist kein Mörder. Er verarbeitet schlechte Nachrichten, indem er sich zu seinem Computer flüchtet, und nicht, indem er seine Frau erwürgt. Können Sie nicht wenigstens einen Durchsuchungsbeschluss für Eddies Laden bekommen? Falls er Faye umgebracht hat, hat er das Springseil vielleicht dort versteckt. In seinem Haus ist es jedenfalls nicht.«
Vance’ braune Augen starrten mich an. »Woher wissen Sie, dass die Mordwaffe nicht in seinem Haus ist?«
»Äh, Eddie hat mir den Schlüssel gegeben, damit ich nach etwas schaue, während er und Jan heute Abend bei der Preisverleihung waren.«
Er zuckte richtig zusammen. »Und während Sie dort waren, haben Sie die Briefe gestohlen, die Faye ihm geschrieben hat?«
»Ich habe sie aus Versehen mitgenommen.« Meine Hand hatte im Toilettenbeutel gesteckt, als ich das Geräusch gehört hatte.
Es war ein Reflex gewesen, die Zettel zu packen und in meine Tasche zu stopfen – reflexartige Neugier. Ich griff in meine Tasche,
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