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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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damit MIT. Schließlich nahm sie einen Bissen. Sie waren wirklich lecker, doch sobald sie zu kauen anfing, traten ihr Tränen in die Augen und sie konnte kaum schlucken. Sie hustete, um es zu überspielen, doch Eve beobachtete sie mit gleichbleibender Konzentration, wodurch das Schauspiel unnötig wurde.
    »Hey«, sagte Eve. »Du weißt, dass du mit mir reden kannst, nicht wahr? Über alles.«
    Nicht darüber. Jetzt noch nicht. Über die andere Sache, ja. »Shane hasst mich«, sagte Claire kleinlaut und zog ihre Gabel durch den Burggraben aus Sirup, der die Festung aus Pancakes umgab.
    »Echt jetzt?« Eve wartete, bis Claire genickt hatte, bevor sie einen weiteren Bissen von ihrem Pancake aß. Sie kaute und schluckte, dann sagte sie: »Sorry, Claire-Bär, aber das stimmt nicht.«
    »Du hast nicht gehört, was er gestern Nacht zu mir gesagt hat.« Jetzt kamen ihr wirklich die Tränen und sie nahm ihre Serviette, um sie mit bebenden Händen abzuwischen. Gott, was für ein Häufchen Elend sie doch war.
    »Ich habe gehört, was er heute Morgen gesagt hat, bevor er hier rausgestürmt ist. Er war böse auf sich selbst, nicht auf dich – oder zumindest mehr als auf dich. Er sagte, du wurdest letzte Nacht von Myrnin weggeschleift und er hätte sich deswegen wie ein Volltrottel aufgeführt. War es nicht so?«
    »Na ja, irgendwie schon. Er hatte recht – ich bin mit Myrnin weggegangen.«
    »Ihr hattet etwas zu erledigen.«
    »Ja.«
    »Das war kein Date.«
    »Oh, Gott, nein!«
    »Dann hat sich Shane wie ein Idiot verhalten und hat keinen Grund, eifersüchtig zu sein, und das weiß er. Ich habe ihn gesehen, Claire. Glaub mir, er weiß, dass er im Unrecht war. Er fühlt sich mies.«
    »Und warum…?« Warum ist er nicht zu mir gekommen, um mit mir zu reden? Warum hat er es nicht versucht? Warum ist er einfach… weggegangen?
    »Er versucht gerade, wieder runterzukommen. Das ist so ein Jungs-Ding«, sagte Eve. »Wenn er wieder zurückkommt, ist alles okay. Und du? Er sagte, du warst total wütend, weil er Sex-Werbungen im Fernsehen angeschaut hat, was, offen gesagt, seltsam ist – dass du darüber wütend bist, nicht dass er sie anschaut, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass man das Jungs in dem Alter durchgehen lassen muss. Sie können nichts dafür, wenn sie auf PAUSE drücken, wenn das halb nackte Mädchen auftaucht.«
    »Nein, das war es nicht. Es war …« Sie ließ es sich noch mal durch den Kopf gehen. Eine verschwommene Bewegung, die flatternden Vorhänge. Flüstern und Gelächter im Dunkeln.
    Letztendlich konnte sie eigentlich nichts vorbringen, was nicht als Produkt ihrer Erschöpfung und Eifersucht ausgelegt werden konnte.
    »Ich dachte, jemand wäre bei ihm«, sagte sie schließlich kläglich. »In seinem Zimmer. Irgendein Mädchen.«
    Nachdenklich nahm Eve einen Bissen von ihren Pancakes und sagte dann: »Und du glaubst wirklich, er ist so ein großer Schwachkopf, dass er dich nicht nur betrügt, sondern dass er sie auch noch mit hierher in unser Haus bringt? Wenn das so wäre, dann würde ich ihm und jedem Flittchen, das er hier reinschleppt, höchstpersönlich die Fresse polieren. Ganz zu schweigen davon, was Michael tun würde.«
    »Nein, ich … eigentlich glaube ich das ja nicht. Und, ähm, danke.«
    »Dafür sind Freundinnen da«, sagte Eve würdevoll. »Er hat niemanden mit hierher gebracht – das weißt du. Außerdem warst du gestern Abend mit uns hier, als er nach Hause gekommen ist. Wie hätte er das anstellen sollen – sie unter seinem Mantel reinschmuggeln?«
    »Ich glaube, sie war eine Vampirin«, sagte Claire hastig, ohne Eve dabei anzuschauen. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Eves Gabel auf dem Weg zum Mund innehielt. Sirup tropfte herunter, wurde jedoch vom Teller aufgefangen.
    Langsam legte Eve die Gabel ab.
    »Du glaubst, Shane lässt es sich von einem Vampirmädchen besorgen?«
    Plötzlich loderte Claires Frust wieder auf. »Ich weiß es nicht! Ich erkläre dir nur, wie es sich angefühlt hat, Eve! Eine Frau hat geredet und gelacht, und als ich in sein Zimmer ging, habe ich eine verschwommene Bewegung und einen Luftzug wahrgenommen und dann war er allein. Die Lücken kannst du jetzt selbst ausfüllen!«
    »Ach, Süße«, sagte Eve. »Du weißt, dass das total verrückt klingt, nicht wahr? Erstens hasst Shane Vampire wie die Pest. Und zweitens liebt er dich.«
    »Vielleicht hat sie … ich weiß nicht … vielleicht hat sie ihn dazu gezwungen? Yvette hat das gemacht.«
    »Die Letzte, die das

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