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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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hellblaue Augen und ein Lächeln, bei dem die Männer dahinschmolzen wie Eis in der Sonne. Sie war natürlich eine Vampirin. Sehr charmant. Aber sie hatte sich sehr für Michael interessiert, was Eve überhaupt nicht gefallen hatte. »Glory ist eine Anhängerin von Bishop?«
    »So würde ich das nicht sagen«, sagte Myrnin, »aber Gloriana setzt traditionell auf die Gewinner und ich glaube, sie war für kurze Zeit, vor etwa dreihundert Jahren, Bishops Liebling. Vielleicht hat sie ihn noch in zärtlicher Erinnerung, so schwer das auch zu verstehen ist. Alte Treue ist unter unseresgleichen nicht totzukriegen. Genauso wenig wie alte Feindschaft. Und sie war noch nie die Freundin von Amelie, auch wenn sie in der Öffentlichkeit höflich zueinander sind.«
    »Ist sie eine Freundin von Ihnen?« Zögernd fügte Claire noch hinzu: »Oder, sie wissen schon, Ihre Freundin?«
    Er zog die Augenbrauen nach oben, deutete mit den Fingern Anführungszeichen an und sagte: »Freundin?«
    »Sie wissen schon, wie ich das meine. Oliver hat praktisch zugegeben, dass er eine flüchtige Affäre mit ihr hatte.«
    »Ich habe keine Affären.« Wieder die angedeuteten Anführungszeichen. »Und, nein, Gloriana ist nicht meine Freundin. Auch nicht unbedingt meine Feindin. Ich hatte kaum je etwas mit ihr zu tun. Sie hat eingewilligt, sich an die Gesetze Morganvilles zu halten, doch wenn sich eine Situation ergibt, in der sie sich gezwungen sieht, sie zu umgehen … Nun, dann würde ich nicht zwischen ihr und ihren Gelüsten stehen wollen. Sie kann ziemlich kaltblütig sein.«
    Claire fuhr der Schrecken in die Glieder. »Oh, könnte es dann sein, dass sie hinter Shane her ist?«
    »Shane?« Myrnin verdrehte die Augen. »Wie in aller Welt kommst du auf so eine Idee? Definitiv nein. Sie hat’s nicht so mit den Menschen, sie findet sie gewöhnlich. Und komischerweise ist nicht jeder so fasziniert von deinem Verehrer wie du.«
    »Na dann – ist sie hinter Ihnen her?«
    Das ließ ihn kurz innehalten, als wäre ihm dieser Gedanke noch nie gekommen. »Nein«, sagte er schließlich. »Nein, ich glaube kaum, dass sie Interesse hätte. Ich bin nicht … passend. Im Sinne von vernünftig. Sie kann sich nicht mit mir in der Öffentlichkeit sehen lassen, was sehr wichtig für sie ist. Sie möchte gern mit ihren Eroberungen gesehen werden. Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, ob sie überhaupt eine besondere Wirkung auf mich haben könnte. Meine Denkmuster sind ziemlich … anders, weißt du?«
    »Oh, ich weiß. Frank, haben Sie das verstanden?«
    »Bishop, überprüfen. Es ist ja nicht so, dass ich vergessen hätte, dass der Mistkerl, der mir den Hals aufgerissen und mich zu einem wandelnden Toten gemacht hat, da draußen irgendwo rumläuft. Gloriana, ja, die kenne ich. Gloriana habe ich auf dem Schirm. Sie hat vor etwa zehn Minuten das Fitnessstudio verlassen und kommt gerade im Common Grounds an.«
    Myrnin nickte. »Es gefällt ihr dort. Claire, vielleicht solltest du dich mit ihr anfreunden. Du bist doch ein nettes Mädchen.«
    »Sie meinen, ich soll für Sie die Spionin spielen.«
    »Unelegant ausgedrückt, aber korrekt. Ich habe zu tun. Frank, bleib bitte über ihren Communicator mit Claire in Kontakt.«
    »Handy«, sagte sie. »Das mit den Communicators war Star Trek.«
    Er winkte ab. »Da sehe ich keinen großen Unterschied.«
    »Ich höre immer noch nicht auf ihn«, sagte Frank. »Aber ja. Ich halte Kontakt mit dir, Kleines. Hast du irgendwelche Kopfhörer? Bluetooth?«
    »Ohrstöpsel«, sagte sie. »Warum?«
    »Damit ich nicht die ganze Umgebung beschalle, wenn ich mit dir rede, Mädchen. Ich dachte, du hast etwas in der Birne.«
    »Ich hatte einen schlechten Tag«, sagte sie. »Ich wäre fast erstochen worden.«
    Myrnin, der wieder angefangen hatte, auf und ab zu gehen, blieb stehen, musterte sie kurz, als würde er nach Verletzungen suchen, und sagte dann: »Fast gilt ja wohl nicht, oder? Beeil dich jetzt. Und Claire?«
    »Ja?«
    »Sei vorsichtig und nimm dich vor Bishop in Acht. Er war früher schon gefährlich, aber ich weiß nicht, wie das jetzt aussieht, wo er weit weniger stabil ist. Und trau Gloriana nicht über den Weg. Ich habe keinen blassen Schimmer, weshalb um alles in der Welt sie hier in Morganville ist. Oder warum sie ausgerechnet jetzt hierhergekommen ist. Wie gesagt kamen sie und Amelie nie gut miteinander aus. Deshalb müssen wir wohl annehmen, dass es einen Zusammenhang zwischen Glorianas Ankunft und Bishops Flucht gibt.« Er

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