Bis die Daemmerung uns scheidet
Anblick, vor allem in Horrorfilm-Schwarz-Weiß. »Geh aus dem Weg, wenn du nicht zu Schaden kommen willst«, sagte er und ließ seinen Arm wieder an der Seite herunterfallen. »Wie ich sehe, hast du deine Freunde mitgebracht, Claire.«
»Ich hatte keine andere Wahl. Sie mussten von Ihnen erfahren.«
»Deiner Meinung nach.«
»Ja, meiner Meinung nach.« Claire starrte ihn an und er starrte zurück. Schließlich zuckte Frank mit den Schultern.
»Meinetwegen, aber meinen Sohn hältst du da raus. Ach übrigens – Myrnin ist nicht zu Hause.«
»Wo ist er?«
»Auf der Jagd«, sagte Frank.
Claire erstarrte. »Myrnin geht nicht auf die Jagd. Er bekommt regelmäßig Blut geliefert.«
Frank sah sie und danach Michael an. »Du. Bester Freund. Was zum Teufel ist mit meinem Sohn los?«
Michael wechselte einen raschen Blick mit den anderen, dann sagte er: »Wahrscheinlich ist es besser, wenn ich es dir zeige. Gibt es hier einen Computer? Mit Internetanschluss?«
»Ja, da drüben.« Claire führte die anderen zu einem Laptop, den sie in einer Ecke aufbewahrte und den sie für Myrnin eingerichtet hatte, der ihn aber nie zu benutzen schien. »Ich habe überprüft, welche Tasten ihr gedrückt habt, aber ich konnte die Website nicht sehen. Jemand hat keine Mühen gescheut, mich blind zu machen.«
Claire öffnete die Unsterbliche-Schlachten -Seite. »Können Sie es jetzt sehen?«
»Nein.« Franks körperloser, flackernder Geist beugte sich mit finsterem Gesicht vor. »Nur ein leerer Bildschirm. Weißes Rauschen.«
»Versuch’s mal damit«, sagte Eve. Sie zog ihr Handy heraus und schaltete die Kamera ein, dann richtete sie sie auf den Bildschirm. »Kannst du es jetzt sehen?«
Er grunzte anerkennend. »Das funktioniert«, sagte er. »Ich kann dein Handy in Echtzeit sehen, deshalb kann ich es mir durch die Kamera anschauen. Gute Idee. Also gut. Zeigt mal her.«
Er sagte nichts, bis Claire das Video von Shanes erstem Kampf geladen hatte. Als er beobachtet hatte, wie Shane in den Draht geschleudert wurde und es dem Vampir dann heimzahlte, tat er das, wovor sich Claire am meisten gefürchtet hatte.
Er lächelte voller Stolz.
»Hey!«, sagte sie scharf. »Ihr Sohn wird da gerade verletzt. Ich weiß, dass Sie ein brutaler Schläger sind, aber könnten Sie sich vielleicht auf die Tatsache konzentrieren, dass er hätte getötet werden können?«
Franks Lächeln verschwand, aber der Stolz blieb. »Er hat gewonnen«, sagte er. »Mein Sohn hat mit bloßen Händen einen Kampf gegen einen Vampir gewonnen. Du, Glass. Sag mir, wie unglaublich das ist.«
»Verdammt unglaublich«, sagte Michael. »Aber Claire hat recht.«
»Ich habe meinen Sohn darauf trainiert, in Morganville zu überleben. Dafür entschuldige ich mich nicht.«
»Du hast ihn windelweich geprügelt«, sagte Michael und in seinem sanften Tonfall steckte stahlharter Zorn. »Ich weiß noch, wie oft er zu uns nach Hause kam, um bei uns zu übernachten, weil er es nicht ertragen konnte, zu dir zu gehen. Wie viele Male er grün und blau geschlagen wurde, in deinem Training. Meine Eltern haben mir das nicht angetan, sie haben mich nicht darauf getrimmt zu überleben.«
»Ja«, sagte Frank. »Und sieh dir mal an, was durch die ganze Bluttrinkerei aus dir geworden ist, Glass. Nichts für ungut.«
»Ich habe mich damit abgefunden«, sagte Michael. »Letztendlich hast du übrigens auch Eckzähne bekommen. Also, zum Teufel mit dir und der Tatsache, dass du immer noch rechtfertigst, zum schlechtesten Vater aller Zeiten in der Sparte versoffene Arschlöcher gekürt worden zu sein.«
»Ich würde dir in deinen respektlosen Hintern treten, wenn ich noch Beine hätte, aber lassen wir das. Erst mal«, sagte Frank. »Mein Sohn hängt da also mit drin. Ich gebe zu, dass das riskant ist, aber das ist genau sein Fall.«
»Er tut es für Geld«, sagte Claire.
»Gut für ihn. Ich hätte das Gleiche getan, wenn es so etwas zu meiner Zeit gegeben hätte. Gutes Training und Bares und dann noch die Gelegenheit, einem Blutsauger die Fresse zu polieren.«
»Das ist illegal!«
Frank zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Aber wen kümmert das?«
»Frank, das wird von Vampiren veranstaltet. Sie bereichern sich am Blut deines Sohnes!«, sagte Michael. Frank zog die Augenbrauen nach oben.
»Und du glaubst, das sind Neuigkeiten? So war das schon immer, Glass. Menschen werden geschröpft, Vampire werden reich. So ist hier das Leben.«
Claire schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Aber ich
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