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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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gewesen, wo seine übliche Garderobe nicht akzeptiert wurde. Zum Beispiel Amelies Büro. »In dieser Stadt gehen eine ganze Reihe seltsamer Dinge vor sich, Claire. Das Verhalten von dir und deinen Freunden mit eingeschlossen. Ebenso wie das dieses Jungen, der seltsamerweise heute nicht bei euch ist. Dabei sehe ich ihn nicht oft von dir getrennt.«
    Prickelnde Angst überlief sie, aber sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »Er hat zu tun«, sagte sie. »Und ich auch.« Sie nickte Michael und Eve zu und ging auf die Treppe zu.
    Myrnin war vor ihr da. Rasch blieb sie stehen und fragte sich, was jetzt schon wieder mit ihm los war. Sie würde nicht zulassen, dass er sie aufhielt.
    »Warte«, sagte er. Es klang überhaupt nicht zornig und auch nicht verrückt. Er sah besorgt und traurig aus. »Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, nicht wahr? Dir ist klar, dass ich dein Freund bin. Das bin ich wirklich. Ich habe es zumindest immer versucht.«
    »Ich weiß«, sagte sie. Es klang hohl, weil es nicht stimmte. Sie hatte schon erlebt, was Myrnin alles sein konnte, und sie wusste besser als jeder andere, wie anfällig er für akute Stimmungen war. Man konnte sich nicht darauf verlassen. Das ging einfach nicht. Erst recht nicht jetzt. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    »Du würdest mir sagen, wenn etwas nicht stimmt, nicht wahr? Etwas, wobei ich helfen könnte?«
    »Es ist …« Sie schluckte und studierte ihre abgewetzten Schuhe. »Shane und ich haben uns gestritten. Das ist alles. Ich fühle mich ziemlich schlecht deswegen. Tut mir leid, wenn ich nicht ich selbst war.«
    »Ja«, sagte Myrnin ein wenig hilflos. »Na ja. Ich verstehe, dass das vielleicht … und ich bin natürlich der Letzte, der irgendjemanden dafür kritisieren würde, wenn er nicht er selbst ist … aber bist du sicher, dass es nicht …? Vielleicht wäre es das Beste, wenn du und dieser Junge …«
    Sie fühlte, wie ihr echte Tränen in die Augen schossen. Durch den Tränenschleier hindurch starrte sie ihn an. »Lassen Sie mich einfach in Ruhe, okay? Das ist persönlich!«
    Er war so überrascht, dass er beiseite trat. Sie sprang die Stufen hinauf und keuchte wegen all der Gefühle, die sie nicht unter Kontrolle hatte und von denen sie nicht wusste, woher sie plötzlich alle kamen. Immer musste sie diejenige sein, der es gut ging.
    Davon hatte sie wirklich die Nase voll.
    Draußen in der Gasse merkte sie, dass Eve ihren Namen schrie, aber sie rannte über den Asphalt davon. Sie musste rennen. Als sie krachend gegen eine Mülltonne prallte und hinfiel, rechnete sie mit einer Art fatalistischer Befriedigung damit, dass sie sich verletzen würde. Vielleicht sogar schwer.
    Aber das passierte natürlich nicht, weil Michael sie mit einem dieser Vampirsprünge überholte und auffing. Immer noch wütend, riss sie sich von ihm los. »Lass mich einfach in Ruhe!«, schrie sie etwas zu laut. Ein paar Sekunden später gingen im Day House die Lichter an. Sie hatte Gramma Day aufgeweckt – ein weiterer Grund, sich schlecht zu fühlen. »Ich brauche deine Hilfe nicht!«
    Sie ging weiter und kickte dabei auf der ganzen Strecke mit bitterem Zorn Flaschen und Müll aus dem Weg, bis sie Michaels Auto erreichte. Sie riss am Türgriff, aber es ließ sich nicht öffnen. Als Michael die Fernbedienung bediente, piepste es leise. Er kam nicht näher, als sie die Tür aufmachte, einstieg und sich auf den Rücksitz fallen ließ. Sie fühlte sich absolut jämmerlich. Wahrscheinlich sollte sie sich entschuldigen, aber das war ihr jetzt egal.
    Michael stieg auf der Fahrerseite ein, Eve auf der Beifahrerseite, nachdem sie einen Blick zu ihr nach hinten geworfen hatte. Niemand sagte ein Wort. Der Motor sprang an und das Auto fuhr mit knirschenden Reifen los. Michael sagte: »Ich glaube, Gramma Day denkt jetzt, ich hätte dich soeben entführt.«
    »Warum?«, fauchte Claire.
    »Weil sie gerade auf ihrer Veranda steht und ihr Gewehr lädt.« Er stieg aufs Gas. »Gut, dass sie es nicht schon geladen bereitstehen hatte, sonst hätten wir jetzt ein kleines Problem.«
    »Oh.« Ein wenig von ihrem Zorn verrauchte, als sie darüber nachdachte, was dann passiert wäre. Was, wenn Eve ins Kreuzfeuer geraten wäre? Michael wäre nicht verletzt worden, aber Eve … »Das wollte ich nicht.«
    Eve legte sich eine Hand um ihr Ohr. »Wie bitte – war das eine Entschuldigung? Irgendwie hat es sich nicht so angehört.«
    »Treib es nicht zu weit.«
    »Tu ich doch gar nicht – du benimmst dich

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