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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Fiona Taylor an, eine alte Freundin aus seinen Tagen bei der Sitte. Sie hat ihre Laufbahn als Politesse begonnen, hat Strafzettel unter Scheibenwischer geschoben und dann zehn Jahre in Uniform verbracht, bevor sie ihre Sergeant-Streifen bekam. Jetzt ist sie Chief Inspector, was bei ihrem Talent nicht überraschend ist, aber im Metropolitan Police Service, wo die gläserne Decke schussfest ist, ein kleines Wunder darstellt.
    Blond, durchtrainiert und unverheiratet hat Fiona etwas latent Aggressives an sich, das manche Männer dazu bringt, sie für eine Lesbe zu halten. In Wirklichkeit ist sie im Bett eine Wucht, denkt Ruiz, der vor langer Zeit einmal eine kurze Affäre mit ihr hatte.
    »Ich dachte, du wärst tot«, sagt sie. Ihre Stimme ist warm und freundlich.
    »Bin nicht mal kurz vor dem Dahinscheiden.«
    »Das freut mich zu hören.«
    Sie tauschen Neuigkeiten über die Familie und gemeinsame Freunde aus. Er fragt nach der Arbeit. Je weniger sie antwortet desto besser.
    »Was willst du?«, fragt sie, wohl wissend, dass er nicht ohne Grund angerufen hat.
    »Ich möchte dich nach einem Namen fragen. Toby Streak.«
    »Ich erinnere mich an ihn. Warum interessierst du dich für ihn?«
    »Ein Gefallen für einen Freund.«
    Fiona tippt auf einer Tastatur. »Er ist ein Zuhälter und ein Drogenhändler. Ich habe ihn vor zehn Jahren wegen Unzucht mit Minderjährigen drangekriegt, er hat damals einen Deal mit dem Vater des Mädchens gemacht.«
    »Ihn bestochen?«
    »Es könnte einem fast so vorkommen. Ich kann dazu keinen Kommentar abgeben.«
    »Wozu kannst du denn einen Kommentar abgeben?«
    »Streaks Hauptjob ist die Lover-Boy-Masche, mit der er Frischfleisch für die Pornofilmer auftut.«
    »Arbeitet er für irgendjemanden im Besonderen?«
    »Hauptsächlich freischaffend. Er hat als DJ angefangen, hat Raves gemacht Mitte der Neunziger. Hat normalerweise die hübschesten Mädchen rausgesucht, irgendwo auf dem platten Land, und sie dann für den Sommer nach Ibiza eingeladen. Sie haben damit angefangen, dass sie in Bikinis in den Käfigen in den Clubs getanzt haben. Dann kamen die Model-Fotografien, die Versprechen von Plattenverträgen, das Casting für Filme … den Rest kennst du.«
    Ruiz fragt nach der letzten bekannten Adresse. Fiona guckt im Computer nach. Gibt ihm die Daten einer Wohnung in der Nähe der Abbey Road in St. John’s Wood.
    Fiona ist beschäftigt. Sie muss Schluss machen.
    »Nur noch eins«, sagt Ruiz. »Tony Murphy – handelt der noch mit Mädchen?«
    »Er hat immer noch ein paar Clubs, aber er muss nicht rekrutieren. Die Mädchen kommen zu ihm.«
    »Warum das?«
    »Seine Kunden duschen gelegentlich.«
    »Er ist exklusiv geworden?«
    »Sehr sogar.«
    Samstagmittag. Die Sonne scheint. Toby Streak schläft bestimmt noch. Ruiz hat große Lust auf einen Ausflug zur Abbey Road. Er könnte über die berühmte Kreuzung gehen und einen Beatles-Moment erleben, vielleicht sogar barfuß wie Paul.
    Streak wohnt in einem Luxusgebäude mit Gegensprechanlage und Überwachungskameras. Das Geschäft muss gut gehen. Er nimmt den Aufzug in den vierten Stock und hämmert gegen die Tür, bis Toby aus einem Schlafzimmer gestolpert kommt und durch einen Spion herausschaut.
    Ruiz erzählt ihm was von Gasuhr ablesen. Fuchtelt mit einem Bibliotheksausweis herum. Das funktioniert immer.
    »Es ist Samstag«, sagt die Stimme hinter der Tür.
    »Ich könnte Montag wiederkommen, aber dann haben sie’s abgestellt. Ihre Uhr ist seit sechs Monaten nicht mehr abgelesen worden. Dauert nur eine Sekunde.«
    Ein Riegel gleitet zurück. Im selben Moment tritt Ruiz die Tür auf, wobei er Streak am Kopf trifft. Toby schreit auf und fällt auf die Knie, hält seine sowieso schon bandagierte Nase. Als er versucht, auf Händen und Füßen davonzukriechen, folgt ihm Ruiz durch den Flur. Schiebt einen Stiefel in seine Ellbogen. Toby fällt auf sein Gesicht, und Ruiz nagelt ihn auf dem Boden fest, indem er sein Ohr mit dem rechten Absatz massiert.
    Ein Mädchen guckt zum Schlafzimmer hinaus. Sie ist jung – vielleicht zu jung –, in ein Laken gehüllt.
    »Sind Sie Nadia Macbeth?«
    Sie schüttelt den Kopf.
    »Ziehen Sie sich an. Ich gebe Ihnen das Geld für ein Taxi nach Hause.«
    Sie sieht auf Toby herunter. Ruiz lehnt sich ein bisschen fester auf dessen Kopf.
    »Geh nach Hause, Baby«, sagt der und versucht, mit dem Gesicht in den Flurteppich gepresst, cool zu erscheinen.
    Das Mädchen zieht ein Kleid über, liest Unterwäsche und Schuhe auf und

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