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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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verdammten Bombenkrater.«
    »Du kennst doch den Spruch mit dem Omelett, Bones. Ein paar Eier gehen dabei zu Bruch.«
    »Ja, nun, dein Junge hat hier gerade aber eine ganze Eierfabrik in die Luft gejagt.«
    Sami und Dessie stehen auf dem Bahnsteig der Central Line nach Westen. Die nächste U-Bahn nach Ealing Broadway kommt in vier Minuten. Pendler warten auf dem Bahnsteig und sehen auf die elektronische Anzeige.
    »Was hat Ray Garza hiermit zu tun?«, fragt Sami.
    Dessie redet aus dem Mundwinkel, als wäre er in einem Gefängnishof. »Sein Sohn ist mit einer Knarre und acht Kilo Charlie geschnappt worden. Er hat auf einen der Bullen geschossen. Sie wollen ihm einen Mordversuch anhängen.«
    Sami schweigt, um die Information zu verdauen. Der ganze Raub war gedacht, um den Lauf der Justiz zu beeinflussen. Wie viele Jahre man wohl dafür bekommt, fragt er sich.
    Dessie schaut den Bahnsteig rauf und runter. Seine nassen Haare hängen an seinem Kopf wie Entenfedern.
    »Hey, was meinst du?«, fragt Sami. »Jetzt, wo ich meinen Teil getan habe – den Tresor aufmachen und so –, warum trennen wir uns da nicht einfach, und du übergibst Mr Murphy das Zeug.«
    »Die Sache ist noch nicht zu Ende.«
    »Ja, aber abgemacht ist abgemacht. Du hast dein Zeug. Jetzt kann Murphy Nadia gehen lassen.«
    »Wir haben zusammen angefangen, wir bringen’s auch zusammen zu Ende.«
    Zwei Bahnhofspolizisten schlendern den Bahnsteig entlang, blicken nach vorn und nach hinten und versuchen, auszusehen wie richtige Polizisten und nicht wie Ausschuss der Metropolitan Police. Sie kommen immer näher.
    Ein Zug kommt dröhnend aus dem Tunnel, schiebt Luft und Müll vor sich her. Die Türen gehen auf. Dessie befiehlt Sami, einen anderen Wagen zu nehmen.
    »Wenn die Verkehrsbullen einsteigen, geh weiter nach hinten durch. Und rede mit absolut niemandem.«
    In der U-Bahn, denkt Sami, spricht niemand mit irgendwem, es sei denn, er ist verrückt oder führt Selbstgespräche. Aber wenn die Polizisten ihn wirklich anquatschen sollten, was sollte er dann sagen?
    »Ich bin das argloses Opfer einer bösen Verschwörung geworden, weswegen ich acht Kilo Kokain und eine Halbautomatische in meinem Rucksack habe und außerdem ein pflastersteingroßes Bündel Geld. Und sehen Sie den Kerl da im nächsten Wagen? Der ist ein kompletter Psychopath und hat einen Kanister Sprengstoff in seiner Tasche.«
    Das sollte einen Sonntagnachmittag in London doch beleben.
    Die Türen haben sich geschlossen. Der Zug fährt an. Sami kann sehen, wie Dessie sich setzt und die Tasche zu seinen Füßen fallen lässt. Er sieht in die andere Richtung, entdeckt die Bahnhofspolizisten, wie sie mit Passagieren reden.
    Er holt tief Luft. Schließt die Augen. Wünscht sich weit weg.
    Und dann passiert es. Nicht genau dann. Drei Haltestellen weiter, unmittelbar nach der Haltestelle Oxford Circus. Im einen Augenblick steht Sami noch an der Tür, und im nächsten liegt er auf dem Rücken, in einer dunklen Welt aus Rauch und zersprungenem Glas.
    Etwas Weiches bremst seinen Fall. Eine Frau. Er kann ihr Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen, aber er hört sie über die Schreie hinweg weinen. Rauch quillt aus den Luftschächten, erschwert das Atmen. Er kann keine Flammen sehen, es riecht jedoch nach brennenden Kabeln.
    Leute kriechen über den Boden und rempeln einander an. Kleine quadratische Lichter leuchten in der Dunkelheit auf. Handys. Sami kann die Gesichter der Leute sehen, die sie in der Hand halten. Angst. Fassungslosigkeit. Gleichzeitig fängt er an, das dumpfe Vibrieren der Zugfenster zu hören, an die Dutzende von Fäusten schlagen.
    Die Notfallbeleuchtung flackert auf, gelb und schwach. Ein Mann torkelt, seinen Kopf haltend, an ihm vorbei. Einer Frau, deren Kleider in Fetzen an ihr herunterhängen, laufen Rotz und Tränen über das Gesicht. Andere sind von Staub und Ruß verkrustet – eine schwangere Frau, ihr Kleid klebt an ihrer Haut; ein dicker Mann mit einem zerfetzten Bein, dem Blut in den Stiefel läuft.
    Die Frau, auf die Sami draufgefallen ist, hält ihren Arm.
    »Wie heißen Sie?«, fragt er sie.
    »Stephanie.«
    »Sind Sie in Ordnung, Stephanie?«
    »Ich glaube, mein Arm ist gebrochen.« Ihre Tränen sind schwarz.
    »Hier, lassen Sie mich mal sehen.«
    Sami tastet ihren Arm mit seinen Daumen ab, sucht nach einem Bruch.
    »Ist nur verstaucht«, sagt er ihr.
    »Was ist mit dem Feuer?«
    »Ich glaube nicht, dass es brennt.«
    Der Mann in seinem Tweed-Jackett und dem passenden

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