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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Macbeth, und ich habe einen lausigen Tag hinter mir.«
    »Das kann ich verstehen«, sagt Bob. »Ich weiß, dass Sie niemanden verletzen wollen. Geben Sie auf. Stellen Sie sich.«
    »Ich habe noch eine Chance.«
    »Das schaffen Sie nie.«
    »Aber sicher schaffe ich das. Ich habe gerade einen Glückskeks aufgemacht. Darin steht, dass ich ein langes und erfülltes Leben haben werde.«

41
    Ruiz versteckt sich hinter einem gepanzerten Wagen des Bomb-Squads. Ein Roboter mit mechanischem Arm steht unbeweglich auf einer Metallrampe.
    Ansonsten ist die Wardour Street merkwürdig leer. Rollläden aus Stahlmaschen sind über Ladenfenster heruntergezogen, kreuz und quer mit Panzertape überklebt. Es sieht aus wie in einem dieser Weltuntergangsfilme, wo Will Smith oder Clive Owen den Helden spielen dürfen.
    Der Red Emperor liegt weniger als hundert Meter südlich, teilweise im Schatten der rot, gold und schwarz gestrichenen Tore Chinatowns.
    Ein Polizeifunkgerät hustet Statik, als wollte es sich räuspern. Bob Piper instruiert alle Einheiten, sich auf ihre Positionen zu begeben.
    »Ziel Alpha kommt heraus. Er hat eine Geisel dabei.«
    Die Restauranttür öffnet sich einen Spalt. Eine kleine Gestalt mit einem Kopfkissenbezug über Kopf und Schultern kommt zuerst. Ihre Hände sind hinter dem Rücken zusammengebunden. Auch ihre Füße sind zusammengebunden wie bei einer Geisha in der Ausbildung. Sie stolpert die einzige Stufe hinunter.
    Macbeth ist hinter ihr, in einen blauen Overall gekleidet und mit einer Skimaske. Er ist dreißig Zentimeter größer und muss sich bücken, um seinen Körper hinter ihr zu decken. Der Lauf einer Waffe ist an ihren Hinterkopf gepresst.
    Bob Piper sieht dieselbe Szene auf einer Videoüberwachungsanlage, Adrenalin schießt durch seine Adern. Macbeth ist auf den Bürgersteig hinausgetreten. Seine Geisel ist wahrscheinlich die Tochter, Lucy, die Kleinste, am einfachsten zu handhaben.
    Piper hört eine Stimme in seinem Ohrhörer.
    »Sierra eins – ich habe Sichtkontakt. Ein Kopfschuss …«
    »Hat die Geisel irgendetwas um den Bauch geschnallt?«
    »Jawohl.«
    Piper beobachtet den Bildschirm. Macbeths rechte Hand hält die Waffe, aber seine Linke ist hinter Lucy. Er könnte ihren Gürtel festhalten oder aber einen Auslöser.
    »Sierra zwei – habe Sichtkontakt. Ich kann das Ziel erwischen.«
    »Hält Macbeth irgendetwas in seiner linken Hand?«
    »Die hält er hinter der Geisel, Sir.«
    Sie nähern sich dem Lieferwagen. Gehen seitwärts. Macbeth macht einen aufgeregten Eindruck. Nervös. Jedes Mal, wenn er mit seinem rechten Arm ruckt, bewegt sich Lucys Kopf. Der Lauf der Waffe muss an ihrem Kopf festgeklebt sein. So stellt der Kerl sicher, dass er sie nicht verfehlt.
    Macbeth will wahrscheinlich, dass Lucy fährt. Er wird ihre Hände und Füße losbinden und ihr die Kapuze abnehmen müssen. Außerdem muss er die Tür des Lieferwagens aufmachen, was heißt, dass er eine Hand entweder von der Waffe oder vom Auslöser nehmen muss. Das ist der Moment.
    »Sierra Einheiten: Beobachten Sie die linke Hand des Ziels. Wenn er sie von der Geisel wegnimmt, neutralisieren Sie ihn mit allen notwendigen Mitteln.«
    Sie haben den Lieferwagen erreicht. Macbeth bleibt plötzlich stehen und scheint den Kopf zu schütteln. Er fällt auf die Knie, wobei er Lucy mit sich zieht, weil die Waffe an ihrem Kopf klebt. Auf dem Pflaster kniend, fängt er an, seinen rechten Arm herumzureißen, reißt Lucys Kopf von einer Seite zur anderen, als wäre sie die Puppe eines Bauchredners.
    Es könnte sich um einen epileptischen Anfall handeln oder eine Art Krampf. Vielleicht versucht er, sich zu stellen.
    Piper ist aus seinem Stuhl aufgestanden. Er springt die Stufen des Winnebago hinunter, landet auf schweren Stiefeln und rennt auf das Restaurant zu.
    »Nicht schießen. Nicht schießen«, ruft er und zerdrückt dabei fast das Funkgerät in seinen Händen.
    Macbeth ist immer noch auf Knien.
    »Es ist vorbei, Sami«, ruft Piper. »Lass sie gehen, und nimm die Hände hoch.«
    Macbeth schüttelt den Kopf und versucht, wieder auf die Füße zu kommen. Er ist ein dickköpfiger Hund.
    Pfft! Pfft! Zwei Salven zischen über Pipers Kopf, und dann ist da ein hohles Plopp wie von einer Wassermelone, die aus einem Fenster geworfen wird. Blut sprüht über die Seite des Lieferwagens, und die Oberfläche von Macbeths Kopf scheint sich zu verkleinern. Die halbe Skimaske ist verschwunden. Er stolpert seitwärts, nimmt Lucy mit. Ihr Körper landet auf

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