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Bis es dunkel wird: Kriminalroman (German Edition)

Bis es dunkel wird: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Bis es dunkel wird: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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erklärte Arthur.
    »Angenehm«, sagte ich.
    Sie lächelte, nickte und dann verschwand sie durch die Tür.
    Ich sah Arthur an. »Ihre Frau?«
    »Nein, nur eine enge Freundin. Mein Frau ist schon vor vielen Jahren gestorben. Ellen hat einen Blumenladen in der High Street, sie hilft nur ab und zu im Hotel aus.«
    »Verstehe«, sagte ich.
    »Wollen wir uns vielleicht setzen?«, schlug er vor und deutete auf zwei Sessel zu beiden Seiten des Kaminfeuers.
    Wir ließen uns nieder, die drei Hunde folgten uns und streckten sich vor dem Feuer aus.
    Arthur zog eine Pfeife aus der Tasche und stopfte sie. »Sie können gern rauchen, wenn Sie mögen«, meinte er.
    Ich zündete eine Zigarette an.
    Dann sagte er: »Also, was haben Sie auf dem Herzen, John?«
    »Nun, zunächst mal«, antwortete ich, »wissen Sie inzwischen sicher, dass Chandler nicht mein richtiger Name ist …« Ich sah ihn an, doch er entgegnete nichts, sondern hantierte nur mit seiner Pfeife herum. »Mit richtigem Namen heiße ich John Craine«, fuhr ich fort. »Ich habe nur deshalb beim Einchecken einen falschen Namen angegeben, weil – «
    »Ich weiß, wer Sie sind«, unterbrach er mich leise. »Und ich verstehe, weshalb Sie einen anderen Namen benutzt haben.«
    »Ja?«
    Er nickte. »Ich lese Zeitung, John. Ich schaue Fernsehen.« Er sah zu mir herüber. »Ich bin vielleicht alt, aber nicht senil.«
    »Nun ja, ich wollte mich einfach entschuldigen – «
    »Nicht nötig«, sagte er. »Es geht mich nichts an, wie Sie sich nennen.«
    »Kann sein«, sagte ich. »Aber ich möchte mich trotzdem entschuldigen.«
    »Wofür?«
    Ich zuckte die Schultern. »Dafür, dass ich Sie getäuscht habe?«
    »Aber das haben Sie doch gar nicht.«
    Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. »Tun Sie das immer?«
    »Was?«
    »Alles richtig schön kompliziert machen.«
    In seinen Augen blitzte plötzlich echte Belustigung auf. »Tut mir leid, John. Das wollte ich nicht.«
    »Entschuldigung angenommen«, unterbrach ich ihn. »Verstehen Sie? Mehr müssen Sie gar nicht tun. Ich sage Entschuldigung, Sie nehmen die Entschuldigung an und fertig. Ganz einfach.«
    Er nickte und stopfte dann weiter seine Pfeife. »Ich denke, das war es aber nicht, worüber Sie mit mir reden wollten.«
    »Nein … nein, darüber nicht.«
    Er steckte die Pfeife in den Mund, hielt ein Feuerzeug dran, paffte ein paar Sekunden lang, blies den Rauch aus dem Mundwinkel, und als sie endlich gut genug brannte, nahm er die Pfeife aus dem Mund, lehnte sich zurück in den Sessel und schaute mich an. »Okay«, sagte er. »Dann lassen Sie mal hören.«
    Da erzählte ich ihm, wie ich Chelseys Leiche im Bunker gefunden hatte und wie sie – als die Polizei eintraf – plötzlich nicht mehr da war. Ich sprach auch, ohne ins Detail zu gehen, von meiner Vermutung, was Chelsey und ihren Eltern passiert und wer meiner Meinung nach dafür verantwortlich war, und sagte, dass offensichtlich noch eine Reihe anderer Leute in die Vertuschung des Ganzen involviert sein müssten.
    Arthur schwieg, während ich ihm das alles erzählte, er saß nur still da, zog an seiner Pfeife, hörte genau zu und murmelte gelegentlich etwas zu seinen Hunden.
    »Es ist so«, fuhr ich fort, »ich weiß, dass Ihnen jemand gesagt hat, Sie sollen behaupten, die Swalenskis wären abgereist, und Sie müssen auch das Leerräumen ihres Zimmers organisiert haben. Außerdem weiß ich, dass Sie das Abreisedatum im Hotelcomputer geändert haben – «
    »Woher?«
    »Bitte«, sagte ich und hob die Hand. »Lassen Sie mich zu Ende sprechen, ja?«
    Er sah mich kurz an, dann nickte er.
    »Ich vermute, dass Sie nicht wussten, was mit den Swalenskis passiert ist. Sie wussten nicht, warum man Ihnen den Auftrag gab, wegen der Swalenskis zu lügen, Sie haben nur getan, was Ihnen gesagt wurde. Und ich bin sicher, Sie hatten Ihre Gründe …« Ich zuckte die Schultern. »Vielleicht hat man Ihnen gedroht oder Sie glauben, diesen Leuten etwas zu schulden … keine Ahnung. Doch mein Instinkt sagt mir, dass Sie ein grundsätzlich anständiger Mensch sind und, wenn Sie könnten, am liebsten nichts mit diesen Leuten zu tun haben wollten, wer immer die sind. Kann natürlich sein, dass ich mich irre. Ich meine, Sie könnten im Gegenteil auch ein grundsätzlich schlechter Mensch sein …« Ich lächelte. »In diesem Fall beginge ich gerade einen gewaltigen Fehler …« Ich sah ihn an. »Sagen Sie’s mir, begehe ich einen Fehler?«
    Er lächelte traurig. »Wir machen alle Fehler,

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