Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis es dunkel wird: Kriminalroman (German Edition)

Bis es dunkel wird: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Bis es dunkel wird: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
Vom Netzwerk:
Geld einbrachte? Was würde ich tun, wenn ich alt wäre und wüsste, dass das Hotel noch immer kein Geld einbrachte und nur deshalb noch existierte und mir ein Zuhause und eine Lebensgrundlage gab, weil Tait es nutzte, um seine illegalen Einkünfte zu waschen?
    Würde ich irgendwas dagegen unternehmen?
    Und wenn Taits Leute mir gesagt hätten, ich solle das Abreisedatum in der Buchung der Swalenskis ändern und mit niemandem drüber reden … hätte ich mich ihnen widersetzt? Hätte ich gesagt: Nein, das ist falsch, so was tue ich nicht ?
    Natürlich nicht.
    Arthur merkte, dass ich zu ihm hinüberschaute. Er lächelte, ein bisschen verlegen, fand ich, und als ich zurücknickte, sah ich, wie er zur Tür schaute.
    »Ihr Taxi ist da, John«, rief er mir zu.
    Ich nickte wieder, schaute zu dem schlaksigen Taxifahrer, der gerade hereingekommen war, und folgte ihm hinaus zum Wagen.

23
    »Können Sie bitte warten?«, fragte ich den Taxifahrer, als wir vor Robyns Haus anhielten. »Ich muss vielleicht noch woandershin.«
    Er knurrte etwas in sich hinein, was ich als Okay deutete, und ich stieg aus und ging zu dem Haus hinüber. Die Vorhänge im Wohnzimmer waren zugezogen, doch es brannte Licht und ich erkannte das schwache Flackern eines Fernsehers, also war offenbar jemand zu Hause. Kurz darauf sah ich, wie Serina durch den Vorhang spähte. Ich hob die Hand, um ihr zu winken, aber da war sie schon weg und als Nächstes löste sie die Riegel, nahm die Sicherheitskette ab und öffnete die Tür.
    »Hallo, John«, sagte sie und warf einen Blick die Straße rauf und runter. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja … ist Robyn zu Hause?«
    Serina sah mich an. »Ich hab ihr noch nichts von dir erzählt – «
    »Ich weiß.«
    »Ich wollte es, aber – «
    »Schon in Ordnung«, sagte ich. »Ich wollte sie wegen was anderem sprechen.«
    »Worum geht’s denn?«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Das ist ein bisschen verzwickt … ich muss sie einfach sprechen.«
    »Steckt sie in Schwierigkeiten?«
    Ich zögerte, wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Was hat sie jetzt wieder angestellt?«, seufzte Serina.
    »Sie hat überhaupt nichts angestellt, soweit ich weiß … hör zu, es tut mir leid, ich weiß, das ergibt im Moment vielleicht alles keinen Sinn.«
    »Da hast du verdammt recht.«
    »Ich erklär dir das Ganze später, ja? Versprochen. Aber jetzt muss ich sie unbedingt sprechen.«
    »Sie ist nicht zu Hause«, sagte Serina frostig.
    »Weißt du, wo sie ist?«
    Serina zuckte die Schultern. »Scheiße, nein … sie kann überall sein.«
    »Wann ist sie gegangen?«
    »Vor ein paar Stunden.«
    »War sie mit Stevie zusammen?«
    »Nein … aber ich glaube, er hat angerufen, bevor sie ging.«
    »Kannst du sie zu erreichen versuchen?«
    »Warum? Ich meine, wieso ist das wichtig?«
    »Bitte«, sagte ich. »Ruf sie einfach an …«
    Serina seufzte wieder, dann zog sie grummelnd ein Handy aus der Tasche. »Und was soll ich ihr sagen?«
    »Keine Ahnung … frag sie einfach, wo sie ist.«
    »Das wird sie mir nicht verraten.«
    »Wie ist ihre Nummer?«, fragte ich und zog mein eigenes Handy heraus.
    »Schon gut«, sagte Serina und drückte die Tasten ihres Telefons. »Ich mach’s schon.«
    Ich versuchte, einen Blick auf die Ziffern zu werfen, die sie eingab, doch sie tippte nur ganz wenige Tasten, deshalb ging ich davon aus, dass es bloß die Kurzwahl war. Wenn ich Cal nicht gesagt hätte, ich würde keinen Kontakt mit Robyn aufnehmen, hätte ich ihn nach ihrer Nummer fragen können, fiel mir ein … ich hätte ihn so oder so um die Nummer bitten können. Ich schüttelte den Kopf, sauer auf mich selbst, dass ich die Dinge nicht zu Ende gedacht hatte.
    »Sie geht nicht dran«, sagte Serina leise und legte auf.
    »Mailbox?«
    »Benutzt sie nicht …« Sie sah mich besorgt an. »Wieso geht sie nicht dran? Sie geht sonst immer an ihr Handy.«
    »Das kann alles bedeuten«, sagte ich und versuchte sie zu beruhigen. »Sie ist beschäftigt, sie hat’s nicht gehört, sie will nicht mit dir sprechen …« Ich lächelte. »Du weißt doch, wie Kinder sind.«
    »Sie ist aber kein Kind.«
    »Nein, so meinte ich das auch nicht.«
    »Ich wünschte, sie wär noch eins, verdammt.«
    »Schau«, fing ich an. »Ich bin sicher, es gibt keinen Grund, dir Sorgen – «
    »Hey!«, rief der Taxifahrer. »Dauert’s noch lange?«
    »Eine Minute«, rief ich zurück.
    »Ich hab nämlich noch andere Fahrten auf meiner – «
    »Verflucht noch mal, eine Minute, hab ich

Weitere Kostenlose Bücher