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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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das du da der Merkel und dem Stoiber hingestellt hast? Die waren hinterher ja vollkommen fertig. Die waren zu keinem klaren gedanken mehr fähig.
    Aber jetzt haben wir endlich einen im Bundespräsidialamt. Endlich! Ich hab schon die Befürchtung gehabt, dass wir da gar keinen mehr finden. Dass es jetzt der Schäuble nicht geworden ist, das ist dem glos Michl sein Verdienst. Der glos, die Trägerrakete vom Schäuble, der hat den Schäuble immer wieder zur Rampe gerollt, bis sie ihn wirklich abgeschossen haben.
    Aber der Neue, der kennt sich mit Geld gut aus. Und der Riesenvorteil bei dem ist, dass ihn keiner kennt. Alles, was man bisher von ihm weiß, ist, dass er sich mit Schulden gut auskennt.
    Und das ist wichtig in der Politik, heutzutage. Wenn sich ein Politiker etwas zuschulden kommen lässt, ich weiß, das kommt nicht vor, aber wenn, dann ist es besser, wenn sich alle Beteiligten an die Bibel halten:
    »Wer Verfehlung zudeckt, stiftet Freundschaft; wer aber eine Sache aufrührt, der macht Freunde uneins.« Das wollen wir doch alle nicht. Oder?
    Herr Faltlhauser, Ihnen muss ich das nicht sagen. Im Bayerischen Finanzministerium kennt man die Bibel. Es kann aber trotzdem mal etwas saudumm laufen. grade wenn eindeutige Schreiben rausgeschickt werden, kann’s schnell saudumm hergehen.
    Da hab ich ein Zitat aus der Bibel, da muss auch ein eindeutiges Schreiben vorausgegangen sein:
    »Deine Hand soll nicht offen sein, wenn’s ums Nehmen geht, aber auch nicht geschlossen, wenn’s ans geben geht.«
    Wichtig ist, dass man auch dabei gut ausschaut. Aber damit haben Sie ja keine Probleme. Obwohl, in dem Fall haben Sie schon a bissel alt ausgeschaut. Sie haben fast a wenig gruftlt.
    In Ihrem Fall ist es ja grad noch mal gut gegangen. Die Lage ist verwoben. Sozusagen komplex.
    Der Staat braucht Geld, das muss der Bürger begreifen. Da spielt es keine Rolle mehr, wo das Geld herkommt. Von der Erbschaftssteuer, von der Vermögenssteuer oder über a gruft. Wir müssen da auch mal ungewöhnliche Wege gehen.
    Die SPD und die grünen sind da schon auf dem richtigen Weg: Die haben die Plutoniumfabrik von Hanau nach China verkauft. Die grünen, die arbeiten auch immer an ihrer glaubwürdigkeit.
    Ich überlege schon, was man den Chinesen noch alles andrehen könnte. Wie wäre es denn mit unserem Atomkraftwerk Isar 1. Das wär doch was, Herr Schnappauf.
    Bei Ihnen im Ministerium sollen die Sichtverhältnisse nicht gut sein. Ein Jahr lang liegt da ein gutachten der gesellschaft für Reaktorsicherheit rum, und Sie sehen es nicht - durch. Herr Schnappauf - Sie sind doch sonst nicht so. Da müssen Sie aktiv werden.
    Wir in Bayern packen die Probleme hurtig an. Da wird nicht lange gefackelt. In München haben wir einen Oberbürgermeister, dem ist die Rettung der Münchner Weißwurst gelungen. Jetzt rettet er grade 1860 München. Aber alles gelingt ihm auch nicht. Das Aufgehen eines Sterns über der Stadt konnte er nicht verhindern. Jetzt hat er Sorgen: Der Ude sagt, es kommen 70 Millionen Mehrbelastung auf die Stadt zu, wenn die Arbeitslosen- und die Sozialhilfe zusammengelegt werden. Und der Clement sagt, es wären nur zehn Millionen. Vielleicht gibt’s da ein Nord-Süd-Gefälle im Rechnen. Es sind zwar ein paar Nullen beteiligt, aber so schwer kann das doch nicht sein.
    Herr Huber, Sie sind doch ein Finanzfachmann. Können Sie bei den zwei Herren nicht einmal mit dem Rechenschieber vorbeikommen? Bissel erklären, wie man Zahlen richtig verschiebt.
    Das gute am Huber ist, der lässt mit sich reden. Aber man muss aufpassen, weil der Huber auch selber gern was sagt. Und es ist immer blitzgescheit. Drum hat Sie der Ministerpräsident auch zum Superminister in Bayern gemacht. Sie sind ja so was wie der kleine Montgelas vom modernen Bayern.
    Ich hab gehört, dass Sie über geheime Schriften verfügen, so eine Art Erwins Qumran-Rollen. Das Buch Erwin, das liegt bei Ihnen auf dem Nachtkastl. In dem stehen Weisheiten, die bisher so klar keiner ausgesprochen hat. »Wer den Teich trockenlegen will, darf nicht mit den Fröschen reden.« Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, und wer mit dem Huber spricht, der darf kein Frosch sein.
    Und es steht geschrieben, wer bis zum Hals im Teiche steht, braucht nicht viel, um unterzugehen.
    Ich hab noch einen Spruch aus dem Buch Erwin: »Sei nicht wie die, die große Worte machen, aber träge und lässig sind in ihren Taten.«
    Na, das ist jetzt für den Schröder geschrieben und nicht für den Huber.
    Der

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