Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas
Schröder ist ja vom Parteivorsitz zurückgetreten und will sich ganz aufs Regieren konzentrieren. Da frag ich mich aber schon, worauf er sich vorher konzentriert hat? Auf das Wichtige will er sich jetzt konzentrieren. Jetzt lässt er das Unwichtige mal weg. Die Partei. Die erledigt jetzt der Münte.
Da wird jetzt alles anders. Mit Journalisten von Stern und Bild redet er jetzt nicht mehr. Warum? - Der hat auch eine Bibel:
»Denn Reden bringt Ehre, aber Reden bringt auch Schande; und der Mensch kommt durch seine eigne Zunge zu Fall.« (Buch Sirach 5/15)
Wenn der Müntefering die Partei führt, da geht es aufwärts. Sie haben jetzt eine Aufgabenteilung vorgenommen.
Also, der Schröder tut den Leuten weh, und der Müntefering sagt den Leuten - es tut weh, aber das wird schon wieder.
Die bayerische SPD hat sich ja besonnnen. Sie waren in Kloster Irsee, sie haben gesagt, sie wollen Tritt fassen und richtig dagegenhalten, vor allem in der Bildungspolitik. Na, da sind wir gespannt, wie die sich durchsetzen gegen die Opposition im Landtag. Weil eine Opposition haben wir ja schon im Landtag - die CSU-Fraktion. Und die setzen unserer Regierung dermaßen zu - zum Teil habe ich Angst gehabt, dass da Rücktritte gefordert werden.
Was da in der klösterlichen Abgeschiedenheit so alles abgeschieden wird, ist schon erstaunlich.
Die grünen waren in Bayreuth in der Abgeschiedenheit und haben nachgedacht. Die grünen fordern jetzt eine gepflegte Abschaffung des Zivildienstes. Das ist großartig. Da freut sich der junge Wähler! Nur wer macht dann die Arbeit der Zivis im Pflegebereich? - Da machen wir einen Arbeitskreis! Kann ich Ihnen schon sagen, was da rauskommt. Da fehlt dann ein Haufen Pflegekräfte.
Aber die Lösung ist ganz einfach: Wir machen es wie die Wirtschaft. Outsourcing! Rentner auslagern. Nicht nur Arbeitsplätze werden verlagert, sondern auch Pflegeplätze, ins Ausland: Tschechei oder Polen. Die kommen in die EU. Da können die schon mal zeigen, was sie sozial draufhaben. Nur, sind wir ehrlich, wer im Pflegeheim lebt, lebt eh nicht voll, der lebt mehr oder weniger reduziert.
»Wie schön ist’s, wenn graue Häupter urteilen können und die Alten Rat wissen.« (Buch Sirach 25/6a)
Frau Stewens, Sie haben sich anscheinend nicht mehr anders zu helfen gewusst, weil Sie den Zahnärzten ein Provisorium verpasst haben mit dem Staatskommissar. Aber ich glaube, da hilft nur eine Wurzelbehandlung. Und wenn’s gar nicht anders geht, dann muss man den Herrschaften auch mal einen Zahn ziehen. Frau Stewens, ich bin sicher, Sie werden der Sache schon die Krone aufsetzen.
Ist aber kein Problem - kriegen wir alles in den griff, machen wir halt einen Arbeitskreis. Oder wir schicken die Zahnärzte in Klausur, damit sie zur Besinnung kommen. Es gibt ja auch noch Leute, die nicht in Klausur waren - die Frau Merkel zum Beispiel, die hat kein Kloster mehr gefunden.
Sie, Herr Stoiber, ich glaub, da wird mit der Frau Merkel noch einmal ein gespräch fällig sein. Aber diesmal wird ein Frühstück nicht langen, das wird ein Brunch, möglicherweise sogar ein Candle-Light-Dinner. Aber ich bin da ganz zuversichtlich. Sie haben ja einen guten Kontakt. Sie haben sich ja gerade wieder mit ihr geeinigt. Logisch, wenn zwei das gleiche wollen …
Da müssen Sie sich noch was einfallen lassen, weil die Angela möchte ja unbedingt ins Bundeskanzleramt … und dort a Lehre machen.
Sie sind ja der Meinung, dass zurzeit ein teurer Lehrling im Bundeskanzleramt zur Ausbildung ist. Aber das wäre ja jetzt wieder ein Argument für die Ausbildungsplatzabgabe.
In Bayern haben wir nur Meister in der Politik, die in Berlin nur Lehrbuben. Darum haben Sie gesagt, der ganze Haufen muss weg. Blöd ist halt, dass die gewählt worden sind und nicht Sie.
In Bayern schaut das ganz anders aus, da haben Sie die Mehrheit, obwohl 66 Prozent der bayerischen Wähler die CSU nicht gewählt haben.
Das ist ärgerlich, gell? An Ihrem Kabinett kann’s nicht gelegen haben. Da fällt keiner ab - da ragt keiner heraus - das ist ein Niveau. An Ihnen kann’s auch nicht gelegen haben.
Weil Sie haben immer wieder gesagt, dass Bayern überall spitze ist. Aber irgendwie haben Ihnen das die Leute nicht geglaubt - vor der Wahl schon! Sonst hätten wir doch nicht so viele Nichtwähler gehabt. Weil zu dem Zeitpunkt haben die doch noch gar nicht wissen können, dass das nach der Wahl nicht mehr stimmt, was Sie vor der Wahl gesagt haben.
Und jetzt kommen so gschaftlhuber daher
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