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Bis ich bei dir bin

Bis ich bei dir bin

Titel: Bis ich bei dir bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Hainsworth
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oder so.« Er gestikuliert durchs Lokal. »Willst du ihr nicht Hallo sagen?«
    Ich sehe auf und vergesse schon wieder zu atmen. Nina steht am anderen Ende und nimmt eine Bestellung entgegen. Sie hat eine grüne Schürze an, und ihre Haare sind zurückgebunden. Ein Stift klemmt hinter ihrem Ohr, und sie lächelt – aber sie ist es.
    Sie ist hier.
    Die Geräuschkulisse des Restaurants schwillt zu schepperndem Lärm in meinem Kopf an. Es ist zu heiß hier drinnen, zu eng. Das Neonlicht ist zu grell. Die Hühner beglotzen mich mit ihren Glasaugen aus jeder Ecke. Das ist schlimmer, als sie unerwartet an meiner Türschwelle vorzufinden, denn nun ist Mike dabei und sieht sie, er zeigt sogar auf sie. Ich kann es nicht fassen, dass er da mit drinsteckt. Ich bin der größte Idiot der Stadt.
    »Hat Logan dich dazu angestiftet?«, verlange ich zu wissen. »Soll das ein Scheißwitz sein?«
    »Logan? Wie bitte, was?«
    »Sag’s mir.« Ich schlage mit der Faust auf den Tisch. »Das hätte ich nie von dir gedacht!«
    »Hey, jetzt mal langsam.« Er hebt abwehrend die Hände. »Wovon redest du, Cam?«
    Das ergibt keinen Sinn. Ich habe doch mit eigenen Augen gesehen, wie sie verschwunden ist. Logan kann so etwas nicht eingefädelt haben. Aber wenn sie dahin zurückgegangen ist, wo sie herkommt, wo auch immer das sein mag, warum nimmt sie dann dort drüben Bestellungen auf?
    Ich beobachte, wie Nina mit den Gästen scherzt, ihre Wangen sind leicht gerötet. Sie hat mich noch nicht entdeckt. Nun geht sie allein zur Kasse, und ich springe von meinem Platz auf und marschiere quer durch den Hühnerhof. Am Tresen angelangt lehne ich mich darüber und fixiere sie unablässig, damit mir ihr Gesichtsausdruck nicht entgeht, wenn sie mich bemerkt.
    Sie blickt lächelnd auf, sieht mich an und fragt: »Wie hat Ihnen das Essen heute geschmeckt?«
    »Was?«
    »Haben Sie noch ein Stück von unserer Bauernpie mit Pekannüssen abbekommen?«
    Die Sommersprossen auf ihrer Nase bilden kleine Häufchen, wenn sie lächelt. Verunsichert lese ich ihr Namensschild: »Hallo, ich heiße Nina.«
    »Mehr hast du mir nicht zu sagen?«
    Ihr Lächeln verzieht sich.
    »Entschuldigung, war etwas mit Ihrem Gericht nicht in Ordnung, Sir?«
    » Sir? «
    Ich will sie packen, doch in dem Moment taucht Mike neben mir auf und klemmt meinen Arm wie mit einer Schraubzwinge ein. Ich versuche, mich mit einem drehenden Ruck zu befreien, aber er hält mich fest und wirft etwas Geld auf den Tresen.
    »Hier, tut mir leid, wir haben dich mit jemandem verwechselt. Entschuldige bitte.«
    Sie blickt von mir zu Mike, dann auf das Geld, dann wieder zu mir. Ihre braunen Augen drücken zuerst Verwirrung, dann Besorgnis, aber keine Spur von Wiedererkennen aus, als Mike mich zur Tür hinausschiebt.
    Auf dem Parkplatz lässt er mich los und geht ein wenig auf Abstand.
    »Was zum Teufel sollte das?«
    Ich bringe keinen Ton heraus, aber hier draußen bekomme ich wenigstens wieder Luft. Ich gehe in die Hocke, stütze den Kopf in die Hände und suche nach einer Erklärung für – alles. Weshalb sie hier ist und nicht fort …
    »Cam?«, fragt Mike beunruhigt.
    Ein Gedanke kreist ständig in meinem Kopf, obwohl ich weiß, dass ich mich irre. Ich habe gesehen , wie sie sich in dem Leuchten aufgelöst hat.
    »Logan West will mich in die Knie zwingen!«
    »Logan?«, wiederholt Mike verwundert. »Was hat das denn mit Logan zu tun?«
    Ich richte mich auf und starre auf das Fast Break gegenüber.
    »Ich wette, er bezahlt dieses Mädchen dafür.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen …« Mike hält kurz inne, doch als er weiterspricht, klingt seine Stimme ruhig. »Vielleicht hätte ich dich nicht dazu drängen sollen, heute Abend wegzugehen.«
    Ich verdrehe genervt die Augen und überquere die dunkle, leere Straße. Logan wird mir dafür büßen.
    »Cam? Wo willst du hin?« Mike holt mich rennend ein.
    Mein Unterkiefer spannt sich in der Kälte an, und ich sehe nur noch die hell erleuchteten Garagentorfenster vor mir. Logan ist dort, inmitten einer Gruppe. Tash sitzt eingezwängt neben ihm und fährt ihm kichernd mit den Fingern durch die Haare. Die anderen Mädchen ziehen ein Gesicht, als wollten sie sie vor einen Bus werfen. Logan thront zwischen ihnen wie der King. So war ich auch mal, und ich könnte kotzen, wenn ich daran denke.
    Mikes Schraubzwingengriff hält mich zum zweiten Mal an diesem Abend zurück, was mir deutlich macht, wie viel besser er in Form ist. Ich reiße mich los.
    »Tu das nicht«,

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