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Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Titel: Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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weißen Haar, das ihm in die Stirn fiel. Der Hut fiel von seinem Kopf. Ohne Warnung lockerte er seinen Griff und ließ mich los. Ich rang schluchzend nach Luft, drehte mich um und rannte den Gang zurück, direkt auf den Altar zu. Er war schneller als ich. Sein Mantel flatterte. Ich sprang zwischen zwei Bänke, und wieder hielt er mich auf, ehe er mich gegen das geschlossene Gitter einer Altarnische drängte. Er beugte sich über mich, und seine Hände schlossen sich um die Gitterstäbe, sodass ich ihm nicht mehr entkommen konnte. »Du brauchst nicht vor mir weglaufen«, knurrte er.
    Meine Beine gaben beinahe unter mir nach. Verschwommen sah ich sein Gesicht, das meinem so gefährlich nahe war. Es war kantig und auf eine düstere Art hübsch. Die Augenbrauen hoben sich so hell von seiner fahlen Haut ab, dass es fast aussah, als hätte er keine. Seine Augen glommen rot auf, als sich das Licht darin fing. Also erwies sich die Vermutung als richtig, dass er ein Albino gewesen war. Sein Haar war noch immer lang und zerzaust, aber inzwischen sah ich, wie dicht und glänzend es war. Er hatte an Gewicht zugelegt und wirkte beinahe gesund.
    »Weißt du, wer ich bin, Emily?«
    »Aronne«, flüsterte ich.
    Er neigte den Kopf zu einem leichten, gefälligen Lächeln. Jetzt war sein Gesicht nur mehr einen Zoll von meinem entfernt.
    »Wir sind in einer Kirche«, plapperte ich drauflos. »Was bist du ... Du kannst doch nicht ...«
    Sein Gesicht fuhr von meinem rechten Ohr zum linken. Ich zuckte zurück, weil ich mich vor seiner Berührung fürchtete. Seine Nasenlöcher blähten sich, als er den Geruch meiner Panik witterte. Es war eine schrecklich animalische Bewegung. Aber seine nächsten Worte straften seine Handlung Lügen. »Ja. Aber ich bin ein guter Christ, der durch das Blut des Lamms Christi erlöst wurde.«
    Ich schluchzte auf. Das Merkwürdige war, dass es nicht so klang, als würde er einen Scherz machen. Er klang, als meinte er es ernst. Aber dennoch verhielt er sich wie ein Jäger. Und er sprach so.
    »Dann lass mich bitte ... Bitte, lass mich gehen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin hergekommen, weil ich dir ein Geständnis machen will, Emily. Bist du bereit, es dir anzuhören?«
    Mühsam brachte ich ein Nicken zustande. Es war besser, ihn reden zu lassen, wenn er dann die Finger von mir ließ. Und im Moment war alles besser, solange er nicht wieder diese Zähne entblößte, die ich schon einmal gesehen hatte.
    »Ich bitte dich um Vergebung, Emily. Ich habe einen Mann getötet, weil ich hungrig war.«
    Plötzlich war es ganz still, nicht nur um uns herum, sondern auch in meinem Kopf. Ich kämpfte nicht länger gegen ihn an. Einen Moment lang stockte mir der Atem, und dann setzte das Hämmern meines Herzschlags ein und rauschte in meinen Ohren. »Du meinst Paolo?«
    »Ja.« In dieser einzelnen Silbe schwang all seine Reue mit. »Ich wachte ausgehungert auf. Ich habe mich vergessen und verlor meine Seele in dieser Gier.«
    »Wo ist er?«, hauchte ich.
    »Er ruht auf dem Grund der Lagune.«
    »O Gott.«
    »Ich musste sein Genick brechen. Ich habe so viel von seinem Blut getrunken, verstehst du? Andernfalls wäre er wieder zum Leben erwacht, und dann hätte er sich auf die Suche nach dir gemacht. Das durfte ich nicht zulassen. Ich habe Gott einen Eid geschworen, nie wieder ein neues Ungeheuer zu erschaffen.«
    Bei der Vorstellung erschauerte ich entsetzt.
    »Er starb, ohne sich mit der Welt versöhnen zu dürfen, und diese Schuld lastet nun auf meiner Seele. Aber mit seinem Blut hinterließ er mir auch seine Worte, seine Erinnerungen ... und dich.« Seine roten Augen flammten im Licht auf und brannten sich mir ein. »Seine Geliebte.«
    Ein Schrei blieb mir in der Kehle stecken.
    »Das ist merkwürdig, findest du nicht? Zu meiner Zeit hätte man dich als Ketzerin verbrannt.« Er verzog den Mund.
    »Was? Nein ...«
    »Keine Sorge. Ich verstehe, dass die Dinge sich nun mal ändern. Als ich das letzte Mal lebte, war Grausamkeit kein Laster, und jetzt erwache ich in einer Zeit, in der weder Mut noch Ehre als Tugend angesehen werden.« Er klang verbittert. »Aber die Kirche besteht fort. Und Gott hielt es für angemessen, meinen Stolz zu bestrafen, weil ich glaubte, ich könne als Märtyrer sterben und meinem Leben so ein Ende machen. Er wünscht, dass ich lebe und für all meine Verbrechen leide. Darum erbitte ich Vergebung von der ketzerischen Geliebten des Mannes, den ich abgeschlachtet habe. Und ich werde es

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