Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
Simeon wissen.
Christophe zuckte die Achseln. »Glaub mir, wir suchen ja nach anderen, und echt, das ist nicht leicht. Wir haben eine Cousine gefunden, aber sie war nicht annähernd so gut, weshalb wir sie einfach nur ausgeblutet haben. Ich behalte ihn derweil hier. Wir haben einen Krankenpfleger hier, der die Tropfgeschwindigkeit richtig einstellt. Hat eine Weile gedauert, bis wir das richtige Gleichgewicht gefunden haben, wenn ihr versteht, was ich meine. Man kann nur so viel abzapfen, wie er produziert. Aber inzwischen melken wir ihn regelmäßig, nehmen kleine Blutmengen, die aber von guter Qualität sind. Er wird dadurch trotzdem geschwächt. Und er ist inzwischen schier verrückt und total sauer auf uns.« Christophe lachte. »Montags gönnen wir ihm immer eine Pause, dann wird er von der Maschine genommen, wir versorgen seine Wunden und erteilen ihm eine kleine Lektion. Ihr wisst schon, wir gucken, ob alles noch funktioniert, und quälen ihn ein bisschen.«
»Cool«, bemerkte Suzanne. »Ich glaube, ein paar Leute sind einfach zu gut, um sie umzubringen. Folter ist da viel eleganter.«
»Mann, das würde ich gerne mal miterleben«, seufzte Simeon.
Christophe leckte über die gummierte Lasche seines Zigarettenpapiers und verschloss den Joint. »Hab gedacht, ihr Typen fahrt voll auf den synthetischen Scheiß ab«, bemerkte er leicht angewidert. »Hab gehört, das habt ihr da draußen im Norden gemacht.«
»Bäh! Ekliges Bluod«, sagte Suzanne. »Das Zeug schmeckt ranzig. Ich musste meins mit Zucker strecken.«
»Ja, und das nur, weil wir sonst verhungert wären«, wandte Simeon ein. »Gib mir jeden Tag einen Sterblichen, und ich bin glücklich. Bluod ist der letzte Scheiß.«
Christophe grinste zufrieden. Bläulicher Rauch stieg von seinen Lippen auf, ehe er eine große Rauchwolke ausstieß. »Dann willkommen daheim, Freunde! Verdammt, ich habe echt gedacht, ihr wärt richtige Weicheier geworden. Ich hab schlicht keine Zeit für diese neue Sorte Vampire, die ständig über Moral und Ethik schwadronieren. Alter, kümmer dich selbst um dein Blut, denke ich dann immer. Du bist schließlich Vampir! Daran wirste nix ändern können, also geh da raus, und bring einen um.«
»Genau!«, stimmten Simeon und Suzanne ihm zu.
»Ihr wollt also gern bleiben und mit meinem kleinen Haustier spielen?«, fragte Christophe.
»Oh ja, lass mich mit ihm spielen.« Simeon nahm den Joint von Christophe entgegen.
»Fleht er um Gnade?«, fragte Suzanne.
»Aber sicher«, versprach Christophe ihr. »Er bettelt und fleht und jammert. Und eins sage ich dir, er ist auf jeden Fall richtig heiß. Sein Schwanz ist steinhart, und er macht total erregende Geräusche. Aber ihr wisst ja: Im Gruselkabinett hört niemand deine Schreie. Besonders dann nicht, wenn es geschlossen ist.«
Vampire!
Lisabet Sarai
»Der Nächste!« Lara tippte mit einem knallrot lackierten Finger auf die Sprechanlage. Sie lehnte sich im Bürostuhl zurück und schloss die Augen. Verzweifelt versuchte sie, irgendwie etwas Begeisterung für ihr nächstes Opferlamm aufzubringen. Wer hätte gedacht, dass es so schwierig sein könnte, ein oder zwei neue Models zu finden? Schließlich waren im Moment alle verrückt nach Vampiren, da sollte man doch meinen, dass ihre Suche nach unmenschlicher Blässe und einer überirdischen Haltung nicht so schwer sein sollte. Die Stadt quoll förmlich über vor Möchtegerndraculas. Aber warum waren die Typen, die in ihrem Büro auftauchten, so lahm?
Sie brauchte neue Gesichter, jemanden, der für neue Aufregung sorgte. Hinter ihr hingen die Cover der letzten Ausgaben in Postergröße an der Wand: dunkelhaarige, kalkweiße Männer mit kantigen Gesichtszügen – genau das, was ihre Leser erwarteten. Sie waren schwarz gekleidet und blickten von ihrem hübschen Opfer auf, das vor ihnen lag. Sie zeigten ihre spitzen Reißzähne, sie strahlten geradezu Gefahr und Verlangen aus. Hin und wieder gesellte sich eine Vampirin dazu, deren blauschwarze Locken ihr in die blasse Stirn hingen und deren knallrote Lippen glänzten, als hätte sie bereits vom Blut gekostet.
Die Bilder waren sexy, ausgefallen und unglaublich angesagt. Im ersten Jahr hatte das Vamp Magazine alle Rekorde für eine Neuerscheinung brechen können. Es war inzwischen in allen Vampire betreffenden Belangen zu einer Autorität aufgestiegen und das Magazin einer Subkultur geworden, die sich nur um die Vampire drehte. Es deckte nicht nur die Moden ab, sondern berichtete auch
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