Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
im Feuerschein, ihre Brüste waren klein und von den steilen Nippeln gekrönt, die die Farbe von Blutergüssen hatten. Mauzy sehnte sich schmerzlich danach, sie zu schmecken und seine Zähne um ihre Brust zu schließen. Aber er starrte sie bloß abwartend an. Ein leises, verdorbenes Lächeln umspielte ihren vollen Mund, und ihre Hände wanderten zu den Knöpfen seines Hemds. Als die Hitze ihrer Liebkosung seine Brust entflammte, beugte sie sich vor. Ihre Lippen strichen heiß und feucht über seinen Hals, und sie vergrub ihre Zähne in dem empfindlichen Fleisch seiner Kehle. Sie trank, und mit jedem ihrer Schlucke versank er tiefer in der Dunkelheit.
Er öffnete die Augen. Über ihm hatte die Nacht den Himmel zugedeckt, jenseits des Lagerfeuers war es dunkel. Er lebte in den Schatten zwischen den Wagen. Dort hungerte er und lauschte der munteren Musik, die aus dem Lager zu ihm drang. Er hörte eine Flöte und ein Tamburin, und jetzt erinnerte er sich wieder an die Musik, wie er sich ans Sonnenlicht erinnerte. Wertvolle Dinge, die aus seinem Leben verschwunden waren.
Ein heißer Südwind blies die mediterrane Luft von den Bergen hinab und brachte den Geruch von Leben und Tod. Er selbst stank nach der Erde, in der er jeden Tag lag. Er war Bruder der Würmer, obwohl er in feinen Zwirn gekleidet war – dieser begann inzwischen an Ärmeln und Saum auszufransen. Die Uhr, die er jeden Tag seines Lebens bei sich getragen hatte, lag schwer in seiner Tasche und tickte längst nicht mehr.
Er war die rumänische Nacht, er war die vielen düsteren Meilen, die diese Menschen zurücklegten. Er war aus der Grausamkeit geboren, die sie aushielten, und der Schuld und dem Leid der unendlichen Flucht. Er war der Tod, der still im Schatten lauerte.
Ein Mädchen verließ das Feuer und ging zum Wagen. Der Wind trieb ihn zu ihr. Seine zerfetzte Kleidung flatterte wie ein Mantel, der ihn umschmiegte. Er hungerte wie Feuer, das gierig trockenes Laub fraß. Der Hunger trieb ihn zu ihr.
Er beherrschte den Tod und war das fiebrige Verlangen. Sie konnte ihm nicht widerstehen, sie schrie nicht mal oder kämpfte gegen ihn an, als seine Zähne in das feste Fleisch an ihrem Hals glitten. Ihr Wimmern, das zwischen Angst und Lust schwebte, erregte ihn nicht, denn die Laute ihrer Ergebung waren seinen Ohren so vertraut, dass er kaum mehr hinhörte. Er kannte nur den reichen Lebenssaft, der aus ihr herausfloss und in ihn strömte. Die Erinnerung an verlorene Leidenschaften wie die Musik und das Sonnenlicht.
»Das ist die Saat der Träume«, flüsterte Ana. Ihre Worte waren ebenso erregend wie ihr Körper, der sich an seinen presste.
Mauzy öffnete die Augen und sah sie durch einen goldenen Nebel. Nackt lag sie vor dem Kamin. Jetzt setzte sie sich auf, umfasste seine nackten Oberschenkel mit ihren Händen, die sich zu Krallen krümmten, und beugte sich vor. Ihr Haar strich kitzelnd wie Mondlicht über seine Beine, und ihr warmer Atem liebkoste seinen Schwanz. Sie verharrte einen Moment über der pflaumenfarbenen Eichel, dann leckte sie sich über den Mund und umschloss sie mit ihren seidig weichen Lippen.
Mauzy atmete den Duft von Kerzen und Lampenöl ein. Sein Blick verschwamm, als er die Augen schloss. Der Raum verlor seine Konturen.
Er hörte die anderen im Halbdunkel des Salons reden. Sie erzählten Geschichten über Geister und Monster. Er lag nackt in seinem Schlafzimmer und schwitzte. Sein muskulöser Oberschenkel drückte sich heiß gegen das blasse, dünne Bein des jungen Arztes.
»Und du bist tot? – So schön und zart, so selt’ne Lieblichkeit«, flüsterte er heiser und gedehnt. Er lachte den Arzt an und wischte sich über die feuchten Lippen, an denen noch der leicht salzige Geschmack haftete. Das Kribbeln auf seiner Zunge befeuerte seine Gier und sein Bedauern gleichermaßen.
»Oh nein, Mylord. Ich bin überhaupt nicht tot. Seht Ihr?« Polidori schnurrte wie ein Kätzchen und streckte seinen herrlichen Körper. Ein schlanker, junger, perfekter Körper. Ein lebendiger Körper.
Sein Blick glitt zu der Taille des Arztes, wo sich der beschnittene Penis bereits wieder regte. Er war ebenso lebhaft und bereit für ihn.
»Darum bin ich schließlich Euer Leibarzt«, witzelte er übermütig lebendig und selbstbewusst.
Er berührte den Stab des Arztes und genoss das seidig warme Gefühl unter seinen Fingern. »Ich werde ein Gedicht schreiben, dir zu Ehren«, versprach er und wusste tief in seinem Herzen, dass er dieses Versprechen
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