Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
stellte sich ihnen entgegen, denn er war der Prinz der Wölfe, Herr der Fledermäuse. Er genoss die rote Leidenschaft und den salzigen Wein, mit denen er den Tod stets auf Abstand hielt. Die Empfindungen, das Verlangen und das Wunder waren stets neu für ihn.
Er lebte und er fürchtete das Sonnenlicht.
Paso Doble
Rhiannon Leith
Als Erstes bemerkte sie seinen Geruch. Elena ging auf der Straße an ihm vorbei, als sie den wilden Duft bemerkte, der sie lockte, sich zu ihm zu gesellen und zu spielen. Der Duft verfolgte sie bis nach Hause und ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Am nächsten Abend folgte sie ihm, fand seinen Namen heraus und wusste, dass nichts mehr so sein würde wie vorher. Sein Gesicht verfolgte sie. Auch jetzt, zwei Nächte später, umfing sie sein Aroma.
Elena öffnete die Augen, als die Sonne gerade unterging. Ein Beben lief über ihre Haut, zwischen ihren Schultern hinab folgte es den Schatten seiner Liebkosungen. Sie verzehrte sich nach dem verblassenden Gefühl seiner Berührung.
Er ist nah, so nah ...
Ob er sich nun erinnerte oder nicht – sie kannte die wahre Identität von Alex Vernon. Ihr Körper irrte sich selten, wenn es darum ging.
Mein Meister. Mein Geliebter.
Sie wickelte sich in ein cremeweißes Seidenlaken und stand auf. Elena zog die dicken Vorhänge zurück und blickte auf die Lichter der Stadt, die sich in der Scheibe spiegelten wie auf einem vom Wind aufgepeitschten See. Sie lebte allein hier oben in ihrem Adlernest und genoss jede nur mögliche moderne Annehmlichkeit. Jeder erdenkliche Luxus stand ihr offen. Ein Luxus, den sie mit den Reichtümern finanzierte, die ihr Meister ihr hinterlassen hatte.
Aber wenn er zurückgekehrt war, würde er diese Reichtümer für sich beanspruchen? Würde er auch auf sie Anspruch erheben?
Bei dem Gedanken erbebte sie und stellte sich seine Hände vor, die rau über ihre glatte Haut glitten. Seine olivdunklen Hände auf ihrer porzellanhellen Haut. Sie erinnerte sich, wie sie tief in seinem Blick versank und sich vor so langer Zeit in ihm verloren hatte. In seinem Körper, seinen Küssen, der beglückenden Qual, als er sie biss und zu seinesgleichen machte, und dann ... dann das Feuer, das in ihr wuchs. Ein Inferno, das ihr jede Menschlichkeit nahm und nur ein Wesen zurückließ, das aus purer Leidenschaft und Verlangen bestand.
Die Seide flüsterte auf dem Teppich und bauschte sich um ihre Füße. Elena fuhr mit der Hand über ihre Brust und reizte den harten Nippel. War er wegen der Kälte so hart? Oder wegen der Erinnerung an ihn?
Die Erinnerung an Alejandro – oder Alex, wie er sich jetzt nannte. An den Vampirlord, der tot sein müsste, aber als Mensch über die Erde wandelte. Ein Vampir, der sich selbst als Beute darbot.
Die Spitze ihres Reißzahns grub sich in ihre volle Unterlippe und schnitt ihr in die Haut. Sie schmeckte Blut so süß wie Nektar. Ihre Fingernägel fuhren durch ihr Schamhaar, ein Finger schlüpfte in ihre Spalte. Sie schloss sich wie warme, nasse Seide um den Finger, die Muskeln in ihrem Unterleib zogen sich zusammen, während sie nur einen einzigen Gedanken denken konnte.
Alejandro.
Ihr Daumen kreiste über ihre Klitoris. Sie schnappte nach Luft. Etwas Elektrisierendes erfasste sie. Es war wie damals, als er sie das erste Mal genommen hatte. Er hatte sie in einer dunklen Gasse in Sevilla einfach gegen die Wand gedrückt, ihre beiden Beine angehoben und sie um seine Lenden geschlungen, ehe er mit einem einzigen, herrlichen Stoß in sie eindrang. Seine Berührungen, sein Duft, die Spur, die seine Zähne an ihrem Hals hinterlassen hatten – diese Mischung aus Erotik und Gefahr hatte sie in Sekunden zum Höhepunkt gebracht. Aber damals hatte er nicht von ihrem Blut getrunken. Nicht beim ersten Mal.
Alejandros Lächeln hatte sie verzaubert.
»Gut erzogene, junge Ladys dürfen sich nicht so schamlos hingeben«, hatte er gesagt. Seine Finger drückten gegen ihren rasenden Puls. »Ich werde wohl noch mal wiederkommen, amorcita .«
Elena sank auf dem Fußboden ihres Apartments zu einem Häuflein Elend zusammen. Blut quoll aus ihrem Mundwinkel. Sie schrie seinen Namen, und ihr Körper brach unter seiner Berührung zusammen, obwohl es nur die Erinnerung war, die ihr blieb.
Alejandro Báez Ortega, Alex Vernon – es war egal, wie er sich jetzt nannte. Sie wollte ihn zurückhaben. Und dann würde sie für seinen Tod sorgen.
»Ihre Aufsätze geben Sie bis nächsten Freitag bei mir ab. Und dieses Mal möchte ich eine
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