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Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)

Titel: Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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warm und weich wie ein richtig guter Kaffee. Du wirst Blut trinken, bis du in der Lage bist, deinen Hunger zu kontrollieren. Es ist ein bisschen unangenehm, wenn die langen Zähne wachsen. Aber es ist ungefähr so wie bei einem Menschenkind, das seine ersten Zähne bekommt. Whiskey wirkt da Wunder, dadurch fallen die alten Zähne schneller raus und machen den neuen Platz.«
    Er zog mich an sich und küsste mich. Sein Kuss beruhigte meine Angst. Ich schmeckte mein Blut auf seiner Zunge und konnte plötzlich das Aroma riechen, das wir in diesem Raum hinterlassen hatten: eine Mischung aus Sex, Blut und Erwachen.
    Sheila schnarchte gemütlich weiter. Ich konnte Dorians Hunger spüren. Als sein Blick auf ihr ruhte, schüttelte ich den Kopf. »Nein«, sagte ich. »An ihr darfst du dich nie vergreifen.«
    Schritte hallten auf der Treppe zum Dachboden. Als Tyson um die Ecke kam, erstarrten wir. Seine blauen Augen huschten von mir – ich war nackt und zerzaust – zu Dorian, der ebenfalls nackt in der Mitte des Raums stand. Dann fiel sein Blick auf die leere Plexiglasbox. »Was ...?« Mehr sagte er nicht.
    »Ah, da ist ja mein Gefängniswärter«, sagte Dorian leise. Je leiser seine Stimme war, umso mehr Verführungskraft wohnte ihr inne. »Du kommst gerade rechtzeitig. Ich habe Hunger.«
    Auch ich spürte jetzt den Hunger. Eine wachsende Gier, die meinen Verstand ausschaltete. Ich konnte an nichts anderes mehr denken.
    Ein bisschen tat es mir ja um Tyson leid.
    »Und sieh doch mal, er hat uns sogar schon die richtige Stelle markiert«, bemerkte Dorian. Er packte sein Opfer und riss Tyson herum. Sein Finger zeigte auf die schäbigen Tätowierungen. Ich musste grinsen. Ja, er war wirklich klug.
    »Du ...?« Tyson sah mich an. Seine Augen wurden groß. Er sah mich anklagend an. Sicher glaubte er, ich habe ihn um etwas betrogen. »Aber warum? Wie?«
    Ich beugte mich vor und schnüffelte an ihm. Mein Magen knurrte, und mein Verstand wurde von einem blutroten Schleier bedeckt. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich kann halt nicht anders«, sagte ich. Mehr konnte ich nicht sagen, denn jetzt übernahm mein Hunger die Kontrolle. Ich vergrub meine Zähne in seinem Hals.
    Eine elende Sauerei, aber es musste sein.
    Ich spürte, wie Dorian in meinem Kopf herumsprang. Sein leises Lachen durchdrang meine Gedanken. Er vollendete meinen Satz. Den Gedanken hatte er mir geklaut: »Jede Minute wird ein Blutsauger geboren.«

Eine Oase bei Nacht
    Madeline Moore
    Er erinnerte sich, dass er träumte.
    Oder träumte er, dass er sich erinnerte?
    Sie war klein und hatte einen wunderbaren Körper. Ihre Augen waren leuchtend wie die eines Neunauges. Sie betrauerte den Tod von zwei heldenhaften Liebhabern. Er war einfach nur erschöpft – alles wurde ihm zu viel. Sie trösteten einander mit Lust und Liebe. Sie versprachen einander süßes Vergessen.
    Als ihr Körper erkaltete, brachte er eine Schlange in ihr Bett, die ihr schlangengleiche Lügen erzählte. Ihre Zofe und zwei Diener, denen sie vertraute, schafften ihren Leichnam fort, damit sich niemand daran verging. Er nahm die Schuld auf sich und wurde aufs Grausamste bestraft. So fand er den Tod.
    So fanden sie beide Ruhe, und jeder heilte auf seine Weise. Aber es dauerte unendlich lange.
    Als Charles Lomax sieben war, schloss sein Geschichtslehrer das Kapitel Steinzeit und öffnete das Kapitel Altes Ägypten. Der junge Charles lernte viel über die jährlichen Fluten des Nils und darüber, wie man den Shaduff für die Bewässerung einsetzte. Das alles fand er sehr interessant. Aber dann blätterte er eine Seite weiter in seinem Geschichtsbuch und war auf der Stelle fasziniert.
    Hieroglyphen! Sie ergaben so viel Sinn ... Zuerst dachte er, dass er nicht mal die Sprache lernen müsse, um die Bildersprache lesen zu können. Später erst fand er heraus, dass es wohl ein bisschen komplizierter war.
    Es blieb jedoch faszinierend.
    Mit seinen Englischstudien war er den anderen bereits voraus und machte sich auch in Französisch und Deutsch recht gut. Aber von diesem Tag an war er geradezu besessen – von den Sprachen und der Archäologie. Ein Lehrer bemerkte, es sei nicht so, dass Charles das Altgriechische lernen würde, er würde sich eher daran erinnern . Mit sechzehn sprach Charles außerdem Aramäisch, Lateinisch, Hebräisch und Altägyptisch – allesamt fließend. Sprachen wie Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch flogen ihm zu. Seine Lehrer hielten ihn für ein Wunderkind und befreiten

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