Bis ich dir verfalle: Erotische Vampirstorys (German Edition)
Verstand war ein Bild von ihm, das so deutlich war wie ein Polaroid. Er hatte kinnlange Haare, dunkel wie Schokolade. Grüne, hungrige Augen, in denen es golden und braun schimmerte. Sein kantiges Kinn war stoppelig und seine Lippen so rot wie reife Beeren im Sommer. Und was seine Zähne betraf – nun, die kannte ich bereits.
Fast, Geliebte. Ich bin fast der Mann, den du in deinem Kopf siehst.
Je mehr er von meinem Blut trank, umso mehr wurde mein Körper von einem erotischen Summen erfasst. Ein herrlicher Rhythmus, der von den Brüsten zum Geschlecht pulsierte und bis in meine Fußsohlen pochte. Ich war ein einziges, nervöses Zucken, das sich nur von seiner Berührung und der feuchten, samtenen Zunge beruhigen ließ, die jetzt über meinen Hals fuhr.
Hände hoben meine Brüste an. Jawohl, Hände. Große, kühle Hände, die meine Brust hielten, als müssten sie das Gewicht abschätzen, ehe er noch mehr von meinem Blut trank, indem er seine Zähne in meine Aureole grub. Seine Zähne waren so scharf, dass ich kaum Schmerz verspürte. Es war wie eine winzige Nadel, die durch meine Haut stach. Aber sobald der spitze Schmerz mich erfasste, wurde er von einer so grellen Leidenschaft übertüncht, dass mir die Kehle eng wurde.
Ich wollte ihn nach seinem Namen fragen. Wenn ich schon sein Abendessen war, sollte ich wenigstens seinen Namen kennen. Mit meiner Lebenskraft hatte ich auch alle Stärke verloren. Plötzlich fühlte ich mich so leblos und ausgestopft wie der Sessel.
Dorian. Ich heiße Dorian. Mach dir keine Sorgen. Du bist nicht mein Abendessen. Vielleicht vernasche ich dich für den Rest deines Lebens als Nachtisch, aber du bist nicht mein Abendessen.
Ich konnte nur nicken. Jetzt biss er mich nicht mehr, sondern küsste mich. Seine Küsse schmerzten. Die geschwungenen, ziemlich scharfen Reißzähne fuhren über meine Lippen, als er meinen Mund in Besitz nahm. Kühl und hart war er, als er zwischen meine Schenkel schlüpfte und ich die Beine für ihn so weit wie möglich öffnete. Ich riss die Augen auf, als er erst ein Bein und dann das andere auf die Sessellehnen legte.
Er war wunderschön.
Du auch. Du bist so schön, dass du mich aus dem tiefsten Schlaf erwecken konntest.
Er sprach in Gedanken mit mir, aber für mich war das okay. Alles war okay, weil er jetzt mit seinen schlanken Fingern mein Geschlecht öffnete. Er lehnte sich zurück und betrachtete mich, als sei ich ein Kunstwerk. Herrlich. Erst dann drückte er die helle, riesige Spitze seines Schwengels gegen meinen Eingang. Er blickte mich an. Obwohl ich mich nicht rühren konnte, erwachte Erregung in meinem Leib. Er grinste und stieß dann in mich hinein.
Mit geschmeidigen Bewegungen begann er, mich zu ficken. Sein Blick ließ die ganze Zeit nicht von mir ab. Ich wusste, dass er meine Gedanken lesen konnte, und das war irgendwie viel intimer als sein kalter, glatter Schwengel, den er tief in mich hineinrammte. Er blieb kalt. Wie Marmor. Als seine Bewegungen mehr an ein Tier als einen Menschen denken ließen, blitzten seine Augen silbrig. Es war geradezu magisch.
Vergib mir, es ist zweihundert Jahre her seit dem letzten Mal.
Ich machte ihm keinen Vorwurf. Schließlich beraubte mich ein herrlicher, süßer Orgasmus des letzten Bisschens an Kraft, das ich noch hatte. Ich wollte aufschreien und ihn umarmen, aber mir fehlte die Energie. Dorian knurrte laut, als er sich in mir verströmte. Aber sein Knurren konnte nur ich hören. Ich hörte es in meinem Verstand und spürte es, wie es in meiner Brust vibrierte.
Meine Geliebte.
Ja. Geliebter.
Als er zufrieden nickte, wusste ich, dass er meine Antwort gehört hatte. Mit einem Fingernagel ritzte er sich das Handgelenk auf und bot es mir dar. Ohne darüber nachzudenken, trank ich.
Durch meinen Kopf zuckten unzählige Bilder. Ein Frachtzug voller Angst und Sorgen. Ich musste mich verwandeln. Die Wandlung würde schmerzvoll sein. Ich musste sterben und würde mit schmerzhaften Zuckungen wieder zu Leben erwachen und mein menschliches Leben wie eine Hülle abstreifen. Aus mir wurde eine Untote. Jetzt erinnerte ich mich wieder an alles, was ich darüber gelesen hatte, und an jeden schlechten Film, den ich gesehen hatte. Um meinen Solarplexus ballte sich die Angst, und mir wurde die Kehle eng.
Was hatte ich bloß getan?!
Sein leises Lachen brachte mich wieder zu ihm zurück. Er musterte mich belustigt, woraufhin ich die Stirn runzelte.
»Nichts von alledem wird passieren«, sagte er. Seine Stimme war
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