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Bis in alle Ewigkeit

Bis in alle Ewigkeit

Titel: Bis in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Daschkowa
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und verließ das Zelt. Diesmal sprach sie Englisch. Der Gouverneur sah auf die Uhr, dann zu Colt.
    »Das ist alles sehr interessant, aber wir müssen jetzt los. Ich habe im Gestüt noch etwas zu erledigen.«
    Einige Kilometer fuhren sie schweigend. Sie bogen in die Straße zum Gestüt ein. Am Horizont erschien ein schwarzer Punkt, der rasch größer wurde, und Colt erkannte, dass ein Reiter ihnen entgegenkam.
    »Eines habe ich nicht verstanden – diese Frau, die Archäologin, hält sie Lebensverlängerung und Unsterblichkeit prinzipiell für möglich oder nicht?«, fragte Colt.
    »Würdest du das wollen?« Der Gouverneur sah ihn mit einem Auge spöttisch von der Seite an.
    »Und du?«
    »Was? Zweihundert Jahre leben? Überhaupt nie sterben?« Tamerlanow lachte. »Ich weiß nicht. Hättest du mich das vor einem Jahr gefragt, hätte ich ja gesagt. Aber jetzt weiß ich es nicht.«
    »Warum?«
    Tamerlanow antwortete nicht, er schaute nach vorn, zu dem Reiter. Als sich die Staubwolke gelegt hatte, erkannte Colt ein junges braunes Rennpferd und eine schlanke menschliche Silhouette darauf – in schwarzer Reißverschlussjacke und schwarzen Jeans, die in hohen Stiefeln steckten. Die Jockeymütze war tief in die Stirn gezogen. Als sie auf gleicher Höhe waren, bremste Tamerlanow scharf. Der Reiter stoppte ebenfalls, sprang vom Pferd und nahm die Mütze ab. Dunkelblondes Haar fiel auf die Schultern. Das Gesicht war staubbedeckt, darin blitzten weiße Zähne und schwarze Augen. Es war eine zierliche Frau mit knabenhafter Figur. Tamerlanow stieg aus dem Auto und umarmte sie. Die beiden flüsterten eine Weile miteinander und küssten sich. Tamerlanow wischte ihr mit einem Taschentuch den Staub vom Gesicht.
    »Macht euch bekannt – Pjotr Borissowitsch, das ist meine Mascha.« Der Gouverneur strahlte, zerfloss in einem glücklichen Lächeln.
    Colt konnte sie nun genauer betrachten. Nichts Besonderes, kein Model, keine Sexbombe. Um die dreißig, wenn nicht älter. Ein einfaches, rundes Gesicht, weißblonde Augenbrauen und Wimpern, die Nase ein wenig zu groß, nicht die geringste Andeutung einer Brust unter der Jacke. Aber sie wirkte durchaus sympathisch, war offensichtlich nicht dumm und kein Luder.
    »Sehr angenehm.« Colt drückte die feste kleine Hand.
    Mascha sprang in den Sattel, Tamerlanow setzte sich ans Steuer. Er fuhr nun langsam. Sie ritt mal ein Stück voraus, mal neben, mal hinter ihnen.
    »Und was ist mit deinem tollen Harem aus lauter Models?«, fragte Colt, als Mascha weit vorausgeritten war.
    »Der Harem? Die habe ich alle weggeschickt. Ich habe genug von diesen Spielchen. Ich bin satt. Ich brauche niemanden mehr außer ihr.«
Moskau 1916
    Agapkin hörte Schritte im Labor und sprang auf. Es war acht Uhr morgens. Wolodja und er waren um halb fünf gekommen. Das Dienstmädchen hatte ihnen verschlafen und mürrisch geöffnet und mitgeteilt, dass weder Tanja noch Michail Wladimirowitsch zu Hause seien.
    »Feiern sie etwa noch immer die Premiere?«, wunderte sich Wolodja träge.
    »Sie sind im Lazarett. Von dort wurde telefoniert, wegen dieses Jungen, des kleinen Juden, dass er stirbt. Das Fräulein ist ins Theater gelaufen, Michail Wladimirowitsch holen, und sie sind bis jetzt nicht zurück.«
    Wolodja sank, ohne sich zu waschen, ins Bett und begann sofort zu schnarchen. Agapkin wälzte sich lange herum, bis er in schweres, düsteres Vergessen fiel. Sein Schlaf war leicht, seine Nerven waren erschöpft. Die Schritte im Labor klangen wie Schüsse direkt neben seinem Ohr, obwohl derjenige sich leise bewegte, auf Zehenspitzen. Agapkin zwinkerte eine Weile erschrocken und rieb sich die Augen. Die Schritte waren verstummt. Draußen ertönte deutlich die Stimme von Andrej. »Papa! Wo warst du die ganze Nacht? Wo ist Tanja?«
    »Warum bist du schon auf, Andrej? Schlaf weiter, es ist Sonntag, du musst heute nicht ins Gymnasium«, erwiderte der Professor. »Tanja ist im Lazarett, ich fahre auch dorthin zurück, die Droschke wartet.«
    »Warte, Papa, was ist denn passiert?«
    Agapkin stand auf und blickte vorsichtig in den Flur. Die Zimmer von Andrej und Wolodja lagen nebeneinander. Vor der offenen Tür des Nachbarzimmers stand Sweschnikow, in Hut und Mantel. In der Hand hielt er seine Arzttasche.
    »Andrej, leg dich wieder hin, steh hier nicht barfuß herum.Schlaf noch eine Stunde, ich sehe doch, dass du nicht ausgeschlafen hast. Tanja und ich sind bald wieder da.« Sweschnikow ging ins Zimmer, ohne Agapkin zu bemerken.
    »Ihr

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