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Bis in den Tod hinein

Bis in den Tod hinein

Titel: Bis in den Tod hinein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Kliesch
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Serienmörderexpertin, die den Killer persönlich gekannt hat?«
    Endlich huschte ein Lächeln über Bartholys Gesicht. Sie ließ erleichtert von Boesherz ab, drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm dann sanft ins Ohr: » Ich warte auf dich.«
    Damit wandte sie sich ab, ging zu Judith Beer hinüber und bat sie darum, von einem Beamten ins LKA gebracht zu werden.
    Kaum dass Bartholy das Anwesen verlassen hatte, betrat Dennis Baum das Wohnzimmer.
    » Um ein Haar hättest du sein Buch selbst komplettiert!«, begrüßte Severin seinen jungen Kollegen, bevor sie sich erschöpft setzten.
    » Aber ich habe doch sein Gedicht gehört«, verteidigte sich Dennis. » Du solltest die Eins sein!«
    Boesherz winkte lapidar ab.
    » Das hat er doch nur improvisiert, um mich unter Druck zu setzen. Achte das Leben. Er hat sechs Menschen ermordet und einen verstümmelt. Viel weniger kann man das Leben ja wohl kaum achten.«
    Jetzt sah Boesherz seinen Kollegen fast schon vorwurfsvoll an.
    » Warum bist du überhaupt hergekommen? Ich habe doch gesagt, du sollst meinen Anruf wieder vergessen.«
    Severin hatte bei Dennis angerufen, nachdem er erkannt hatte, dass es sich bei Jack nur um Anselm Drexler handeln konnte. Seinem jungen Kollegen, der gerade dabei gewesen war, Ilona Vojti und Joshua Price getrennt voneinander zu befragen, hatte Boesherz erklärt, dass Anselm auf der Liste der Zuschauer von Dein Catwalk zu finden sein müsse. Er hatte ihn gebeten, dessen Adresse herauszusuchen, und Dennis klargemacht, dass er das Gespräch bis auf Weiteres vertraulich zu behandeln habe. Und dass er sich unter keinen Umständen einmischen dürfe.
    » Ich bin hergekommen, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe«, setzte sich Dennis zur Wehr. » Und jetzt will ich wissen, was dieser Drexler mit dem Verschwinden von Tanja van Beuten zu tun hat.«
    » Es ist nicht die Zeit für Erklärungen«, antwortete Boesherz entschlossen. » Jetzt müssen wir erst mal handeln.«
    Dennis verstand nicht.
    » Komm mal mit!«, forderte sein Kollege ihn daher auf und erhob sich von der Couch. » Ich zeige dir was.«
    Severin führte Dennis nun in Anselms Zimmer, das sich die Kollegen der Spurensicherung bislang noch nicht vorgenommen hatten.
    » Wo hast du als Teenager deine Sexhefte versteckt?«, wollte Boesherz unverblümt von Dennis wissen, der von der unerwarteten Frage offenkundig überrascht war.
    » Unter der Matratze«, antwortete er unsicher.
    » Natürlich! Welcher Junge tut das nicht?«, entgegnete Severin, hob die Matratze von Anselms Bett an und griff so selbstsicher nach den Zeitschriften, als ob er wisse, dass sich diese tatsächlich darunter verbargen.
    Stolz präsentierte er seinen Fund.
    » Egal, wie irre ein Mann auch sein mag– er bleibt doch immer nur ein Mann!«
    Auf den Titelseiten der eigentlich harmlosen Modemagazine, die Anselm selbst nach dem Schlaganfall seines Vaters noch immer vor diesem versteckt hatte, war stets dieselbe Frau abgebildet: Tanja van Beuten.
    » Er war ihr Fan?«, wunderte sich Dennis.
    Boesherz war überzeugt davon.
    » Die Frau, mit der er gern einen Sohn gehabt hätte. Aber ihm war natürlich klar, dass er keine Chance bei ihr hatte.«
    Dennis war offenkundig überfordert.
    » Severin, ich versuche ja gar nicht, deinen Gedanken zu folgen, aber wenn du weißt, wo Tanja ist, dann…«
    » Das ist das Problem«, unterbrach Boesherz. » In diesem Punkt ist mein Puzzle noch nicht ganz fertig. Und da kommst du ins Spiel!«
    Boesherz warf die Modemagazine auf das akribisch gemachte Bett zurück und sah Dennis entschlossen an.
    » Du musst mir jetzt alles erzählen, was du in den vergangenen Tagen zu van Beutens Verschwinden ermittelt hast. Ich brauche jedes Detail, das dir einfällt.«
    » Okay, ich versuche es…«
    Boesherz sagte kein einziges Wort, während Dennis seine Ermittlungsschritte auf der Suche nach Tanja van Beuten zusammenfasste. Erst als er nach etwa zehn Minuten damit fertig war, stellte Severin einige gezielte Nachfragen.
    » Entschuldige die Störung, aber ich brauche dich jetzt mal«, unterbrach plötzlich Judith Beer die Unterredung und reichte Boesherz mit Gummihandschuhen den Umschlag, der in der Schublade von Paul Drexlers Nachttisch gelegen hatte.
    » Der ist an dich adressiert, wir haben ihn schon gecheckt, da ist nichts Gefährliches drin. Ich dachte, du willst ihn sicher selbst öffnen.«
    Nachdem sie Severin ebenfalls Gummihandschuhe gereicht hatte, öffnete dieser

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