Bis in den Tod
als er sie wieder und wieder hart gegen die Wand stieß, vollkommen egal. Selbst als sie verzweifelt auf ihn einschlug, machte er immer weiter, und vergrub seine muskulösen Finger so hart in ihrem Fleisch, dass sie vor lauter Schmerzen kaum noch Luft bekam.
Als durchtrainierte Polizistin hätte sie ihn aufhalten können, doch ihre rein weibliche Verzweiflung behielt die Oberhand. Sie konnte ihm noch nicht mal ins Gesicht sehen, da sie nicht sicher wusste, ob es noch als das Gesicht ihres geliebten Mannes zu erkennen war.
»Roarke.« Ihre Stimme bebte. »Du tust mir weh.«
Er murmelte etwas in einer Sprache, die sie nie zuvor vernommen hatte und die sie nicht verstand, und so hörte sie schließlich auf, sich gegen ihn zu wehren, klammerte sich verzweifelt an seinen Schultern fest und ließ das, was mit ihnen passierte, wehrlos über sich ergehen.
Immer noch rammte er sein Glied in sie hinein, hielt sie mit beiden Händen fest und atmete keuchend ein und aus. Er nahm sie grausam und brutal, ohne die Sanftheit und Beherrschtheit, die normalerweise ein fester Bestandteil seines Wesens war.
Er konnte es nicht ändern. Während er selbst entsetzt verfolgte, was er der Geliebten antat, konnte er nichts dagegen tun. Das Verlangen schien ihn von innen her zu fressen, und nur wenn er es stillte, käme er mit Glück irgendwann einmal wieder halbwegs zu Verstand. Irgendwo in seinem Hirn drängte eine Stimme, eine wolllüstige Stimme. Härter. Schneller. Immer mehr. Sie trieb ihn unnachgiebig an, bis er endlich mit einem letzten grauenhaften Stoß tief in ihrem Innern kam.
Sie hielt ihn weiter fest umklammert. Hielt ihn weiter fest umklammert, damit sie nicht vor lauter Schmerz zusammenbrach. Er zitterte am ganzen Körper und sie hatte keine Ahnung, ob sie ihn beruhigen sollte oder besser nach Kräften auf ihn einschlug.
»Verdammt, Roarke.« Doch als er, um nicht umzufallen, eine Hand gegen die Wand der Kammer presste, wich ihre Abscheu nackter Angst.
»He, was ist los? Wie viel hast du getrunken? Komm, stütz dich auf mich.«
»Nein.« Sein Verstand kehrte zurück und heiße Schuldgefühle wallten in ihm auf. Er schüttelte den Kopf und machte einen Schritt zurück. »Großer Gott, Eve. Großer Gott. Es tut mir Leid. Es tut mir furchtbar Leid.«
»Schon gut. Schon gut.« Er war kreidebleich. Nie zuvor hatte sie ihn auch nur ansatzweise krank gesehen und so rief sein Anblick Panik in ihr wach. »Ich hole Summerset oder sonst jemanden. Du musst dich hinlegen.«
»Hör auf.« Vorsichtig machte er ihre streichelnden Hände von sich los und trat so weit zurück, dass sie einander nicht länger berührten. Wie hielt sie eine Berührung überhaupt noch aus? »Um Himmels willen. Ich habe dich vergewaltigt. Ich habe dich soeben vergewaltigt.«
»Nein.« Sie hoffte, die Entschiedenheit in ihrer Stimme hätte dieselbe ernüchternde Wirkung wie ein Schlag. »Das hast du nicht. Ich weiß, wie es ist, vergewaltigt zu werden. Was du getan hast, war keine Vergewaltigung, auch wenn du in deiner Begeisterung vielleicht ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen bist.«
»Ich habe dir weh getan.« Als sie ihn erneut berühren wollte, hob er abwehrend die Hand. »Gott verdammt, Eve, ich habe dir am ganzen Körper weh getan, habe dich gegen die Wand einer verdammten Besenkammer gepresst und dich einfach genommen. Habe dich genommen wie ein – «
»Okay.« Sie trat einen Schritt vor, doch er schüttelte den Kopf. »Weich mir nicht aus, Roarke. Wenn du mir jetzt ausweichst, tust du mir wirklich weh. Tu mir das nicht an.«
»Ich brauche eine Minute.« Er fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. Immer noch war ihm entsetzlich schwindlig, immer noch hatte er das Gefühl, als wäre er ganz einfach nicht er selbst. »Himmel, ich brauche einen Drink.«
»Was mich zu meiner Frage zurückbringt. Wie viel hast du heute Abend getrunken?«
»Nicht genug. Ich bin nicht betrunken, Eve.« Er ließ seine Hände sinken und blickte sich um. Eine Besenkammer, war alles, was er denken konnte. Gütiger Himmel, eine Besenkammer. »Ich weiß nicht, was mit mir passiert, was über mich gekommen ist. Es tut mir so Leid.«
»Das kann ich sehen.« Doch immer noch konnte sie nicht verstehen, was eben mit ihm vorgegangen war. »Du hast immer wieder etwas Seltsames gesagt. Etwas wie liomsa. «
Seine Augen wurden dunkel. »Das ist Gälisch. Es bedeutet meins. Ich habe kein Gälisch mehr gesprochen… seit ich ein Junge war. Mein Vater hat es oft benutzt,
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