Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
gelockt.« Die Journalistin beugte sich nach vorn. »Wo ist Jess Barrow, Dallas? Und was zum Teufel hat der Kerl verbrochen?«
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen, Nadine.«
    »Los, Dallas, Sie kennen mich. Ich halte die Sache zurück, bis Sie mir grünes Licht geben. Wen hat er auf dem Gewissen?«
    »Sparen Sie sich die Mühe«, riet Eve und zog ihr piepsendes Handy aus der Tasche. »Nur Display.«
    Sie überflog die Nachricht ihrer Assistentin und bestellte sie schriftlich zusammen mit Feeney zu einer Besprechung zu sich ein. Dann legte sie das Handy auf den Schreibtisch und trat erneut vor ihren AutoChef. Infolge des übermäßigen Koffeingenusses brauchte sie dringend etwas feste Nahrung.
    »Ich habe zu tun, Nadine«, erklärte sie frostig, als sie merkte, dass außer Eiersandwiches nichts mehr vorrätig war. »Und ich habe nichts, was Ihre Einschaltquoten in die Höhe treiben würde.«
    »Sie enthalten mir irgendwelche Informationen vor. Ich weiß, dass Sie Jess verhaftet haben. Ich habe auch im Untersuchungsgefängnis meine Quellen.«
    Eve wandte sich zornig um. Es war wirklich eine Schande, wie viele undichte Stellen es innerhalb der Polizei und des Gefängniswesens gab. »Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    »Werden Sie ihn dem Haftrichter vorführen lassen?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Verdammt, Dallas.«
    »Die Sache steht gefährlich auf der Kippe«, schnauzte Eve sie an. »Sie kann so oder so ausgehen. Also bedrängen Sie mich nicht. Wenn ich über den Fall mit den Medien sprechen kann, werden Sie die Erste sein, die was von mir erfährt. Damit werden Sie sich zufrieden geben müssen.«
    »Sie meinen, dass ich mich mit nichts zufrieden geben muss.« Nadine erhob sich von ihrem Platz. »Wenn es nicht um irgendetwas Großes gehen würde, wären Sie nicht derart kurz angebunden. Aber – «
    Sie brach ab, als plötzlich Mavis in den Raum geschossen kam. »Himmel, Dallas, Himmel. Wie konntest du bloß Jess verhaften? Was ist bloß in dich gefahren?«
    »Mavis, verdammt.« Sie sah regelrecht vor sich, wie Nadine ihre Antennen ausfuhr. »Setz dich erst mal hin.« Sie wies erst auf einen Stuhl und dann auf die Journalistin. »Und Sie verlassen auf der Stelle mein Büro.«
    »Haben Sie Mitleid, Dallas.« Nadine blickte auf Mavis. »Sehen Sie denn nicht, wie aufgeregt sie ist? Lassen Sie mich Ihnen einen Kaffee holen, Mavis.«
    »Raus.« Eve fuhr sich ermattet mit den Händen durchs Gesicht. »Verschwinden Sie, Nadine, wenn Sie nicht wollen, dass ich Sie auf die schwarze Liste setzen lasse.«
    Was keine geringe Drohung war. Die schwarze Liste bedeutete, dass kein Bulle aus dem Morddezernat Nadine jemals auch nur die Uhrzeit nennen würde, ganz zu schweigen davon, dass sie jemals wieder etwas über einen Fall von ihm zu hören bekam. »Okay, in Ordnung. Aber so schnell lasse ich nicht locker.« Sie konnte auch an anderen Stellen graben, dachte sie erbost, schnappte sich ihre Tasche und segelte mit einem letzten erbitterten Blick in Richtung der Polizistin erhobenen Hauptes aus dem Raum.
    »Wie konntest du das tun?«, wollte Mavis von der Freundin wissen. »Dallas, wie konntest du das tun?«
    Um eine gewisse Form der Ungestörtheit zu erreichen, schloss Eve die Tür. Das Pochen hinter ihren Augen wurde immer schlimmer, so dass sie kaum noch etwas sah. »Mavis, ich mache nichts als meinen Job.«
    »Deinen Job?« Mavis’ vom Weinen rot gerandete, momentan laserblaue Augen passten auf eine geradezu rührende Weise zu ihrem mit kobaltblauen Strähnen durchwirkten, leuchtend roten Haar. »Und was wird jetzt aus meiner Karriere? Endlich habe ich den Durchbruch, auf den ich so lange gewartet, für den ich mich so lange abgerackert habe, und du hast nichts Besseres zu tun, als meinen Produzenten zu verhaften. Und weshalb?«, zischte sie erbost. »Weil er sich einen kleinen Scherz mit dir und Roarke erlaubt hat.«
    »Was?« Eve klappte die Kinnlade herunter und es dauerte einen Moment, bis sie ihre Stimme wiederfand. »Wer zum Teufel hat dir denn so etwas erzählt?«
    »Jess selbst. Ich habe eben erst mit ihm telefoniert. Er ist am Boden zerstört. Ich kann einfach nicht glauben, dass du eine solche Zicke sein sollst.« Wieder quollen ihr Tränen aus den Augen. »Ich weiß, dass dir Roarke wichtiger als alles andere ist, aber schließlich sind wir beide alte Freundinnen.«
    In dieser Sekunde hätte Eve Jess Barrow am liebsten eigenhändig erwürgt. »Ja, wir sind alte Freundinnen, und du solltest wissen, dass ich

Weitere Kostenlose Bücher