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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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schlug donnernd gegen seine Brust. Abgesehen vom Trommeln ihres Herzens lag sie völlig reglos da.
    »So können wir nicht weitermachen«, brachte sie nach einer Minute leise krächzend heraus. »Wir bringen uns ja um.«
    Er lachte pfeifend auf. »Auf alle Fälle wäre es ein wunderbarer Tod. Eigentlich hatte ich unsere Hochzeitsreise etwas romantischer beenden wollen – mit Wein und mit Musik.« Er hob seinen Kopf und sah sie lächelnd an. »Aber das hier war auch nicht gerade übel.«
    »Was nicht bedeutet, dass ich nicht immer noch sauer auf dich wäre.«
    »Natürlich. Anscheinend haben wir dann den allerbesten Sex, wenn du sauer auf mich bist.« Er fuhr mit seinen Zähnen über ihr gerecktes Kinn und strich mit seiner Zunge über das kleine, dort befindliche Grübchen. »Ich bete dich an, Eve.«
    Während sie diesen Ausspruch verdaute, rollte er sich von ihr herunter, sprang behände auf die Füße, trat nackt vor eine kleine, verspiegelte Konsole und öffnete die Tür. »Ich habe was für dich.«
    Argwöhnisch beäugte sie die kleine Schachtel. »Du brauchst mir nichts zu schenken. Du weißt, dass ich das gar nicht will.«
    »Ja. Weil du dich dann unbehaglich fühlst.« Er sah sie grinsend an. »Vielleicht ist gerade das der Grund, weshalb ich es so gerne tue.« Er setzte sich zu ihr auf den Boden und drückte ihr das kleine Kästchen in die Hand. »Nun mach das Ding schon auf.«
    Sicher waren es mal wieder irgendwelche kostbaren Juwelen. Es schien ihm zu gefallen, ihren Körper mit Diamanten, Smaragden oder goldenen Ketten zu verzieren, deren Schönheit sie betörte und gleichzeitig beschämte. Doch als sie den Deckel aufschlug, fand sie statt eines Schmuckstücks eine schlichte weiße Blüte.
    »Eine Blume?«
    »Aus deinem Brautstrauß. Ich habe sie imprägnieren lassen.«
    »Eine Petunie.« Gerührt nahm sie die Blüte aus der Schachtel. Ein schlichtes, gewöhnliches Gewächs, wie man es in vielen Gärten fand. Die Blütenblätter waren weich, samtig und taufrisch.
    »Es ist ein neues Verfahren, das in einem meiner Unternehmen entwickelt worden ist. Es erhält die Blüte, ohne die Textur grundlegend zu verändern. Ich wollte, dass du sie hast.« Er nahm zärtlich ihre Hand. »Ich wollte, dass wir beide sie haben als Erinnerung daran, dass es Dinge gibt, die von Bestand sind.«
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. Sie beide hatten eine elende Kindheit überlebt. Sie beide kannten Tragik und Gewalt. Sie beide hatten grundverschiedene Pfade eingeschlagen, am Ende jedoch den Weg der Gemeinsamkeit gewählt.
    Manche Dinge sind tatsächlich von Bestand, dachte sie, von Dankbarkeit erfüllt. Ganz normale Dinge. Wie zum Beispiel unser beider Liebe.

3
    W ährend der drei Wochen ihres Urlaubs hatte sich das Revier nicht im Mindesten verändert. Nach wie vor war der Kaffee ungenießbar, der Lärm ohrenbetäubend und der Blick aus dem schmutzigen Fenster geradezu erbärmlich.
    Sie war glücklich, dass sie wieder da war.
    Die Cops ihrer Abteilung hatten einen Willkommensgruß verfasst. Da er, als Eve hereinkam, fröhlich auf dem Bildschirm blinkte, ging sie davon aus, dass sie es ihrem alten Kumpel Feeney, dem Elektronikgenie, verdankte, dass ihr Zugangscode einfach umgangen worden war.
    Herzlich willkommen, Lieutenant Turteltaube Ein dreifaches Hurra!
    Ein dreifaches Hurra? Sie begann zu lachen. Vielleicht hatten die Kollegen einen etwas kindlichen Humor, aber er gab ihr das Gefühl, tatsächlich wieder zu Hause zu sein.
    Sie betrachtete das Durcheinander auf dem Schreibtisch. Sie hatte keine Zeit gehabt, nach dem überraschenden Abschluss eines Falles während ihrer Junggesellinnen-Party und vor ihrer Hochzeit noch Ordnung zu schaffen. Trotzdem fiel ihr die ordentlich versiegelte und beschriftete Diskette auf dem Stapel alter Akten auf.
    Das war sicher Peabodys Werk gewesen, dachte sie, schob die Diskette in den Schlitz, fluchte leise, schlug krachend auf den Bildschirm, um das Flimmern zu beenden, und sah, dass ihre zuverlässige Assistentin tatsächlich den Bericht verfasst und eingegeben hatte.
    Was ihr, da sie ein Verhältnis mit dem Täter gehabt hatte, bestimmt nicht leicht gefallen war.
    Eve blickte nochmals auf den Stapel alter Akten und verzog schmerzlich das Gesicht. In den nächsten Tagen hätte sie ständig Termine am Gericht. Die drei Wochen Urlaub hatten ihren Preis. Und nun war es an der Zeit, ihn endlich zu bezahlen.
    Nun, Roarke selbst hatte ebenfalls zahlreiche Termine wegen ihrer Hochzeitsreise

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