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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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neben dem Sessel auf einem Tischchen lag. Hat einen kurzen Trip gemacht. Wollte nicht extra noch mal aufstehen, sondern hat es sich einfach hier bequem gemacht.
    Neugierig setzte sie die Brille auf und ließ sich die letzte Szene noch mal vorspielen. Plötzlich saß sie in einem schwankenden weißen Boot auf einem kühlen grünen Fluss. Vögel flogen durch die Luft, ein Fisch sprang aus dem Wasser, blitzte silbrig auf und tauchte wieder ab. An den Ufern wuchsen wilde Blumen und hohe, Schatten spendende Bäume. Sie spürte, dass das Boot dahintrieb, ließ ihre Hand ins Wasser sinken und zog sie schlaff hinter sich her. Es war früher Abend und der Himmel hatte sich im Westen bereits rosig und purpurrot verfärbt. Sie hörte leises Bienensummen und das fröhliche Zirpen herumschwirrender Grillen. Das Boot schaukelte so sanft wie eine Wiege.
    Sie unterdrückte ein Gähnen und nahm die Brille wieder ab. Eine harmlose, einschläfernde Szene. Nichts, was das plötzliche Verlangen in einem Menschen wecken würde, sein Leben grausam zu beenden. Aber das Wasser hatte vielleicht den Wunsch nach einem Bad hervorgerufen, einen Wunsch, den er sich erfüllt hatte.
    Falls dann Foxx leise und schnell genug zu Werk gegangen war, hätte er es schaffen können, ihn während des Bades zu ermorden.
    Es war alles, was sie hatte, dachte Eve, zog ihr Handy aus der Tasche und bestellte Arthur Foxx zu einem nochmaligen Verhör zu sich auf das Revier.

6
    E ve studierte die Berichte der Beamten, die die Hausbewohner befragt hatten. Die meisten Leute hatten erwartungsgemäß zu Protokoll gegeben, Fitzhugh und Foxx hätten ruhig und zurückgezogen gelebt und wären ihren Nachbarn stets mit Freundlichkeit begegnet. Die Erklärung des wachhabenden Droiden, dem zufolge Foxx um zweiundzwanzig Uhr dreißig aus dem Haus gegangen und um dreiundzwanzig Uhr zurückgekommen war, war ihr hingegen neu.
    »Er hat nicht erwähnt, dass er das Haus verlassen hat, oder, Peabody? Hat mit keinem Wort davon gesprochen, dass er an dem Abend noch kurz alleine unterwegs war.«
    »Nein, davon hat er tatsächlich nichts gesagt.«
    »Haben wir die Aufnahmen der Sicherheitskameras in Foyer und Fahrstuhl?«
    »Ich habe sie geladen. Sie finden Sie auf Ihrem Computer unter Fitzhugh zehn-fünfzig-eins.«
    »Dann sollten wir sie uns mal ansehen.« Eve schaltete den alten Kasten an und lehnte sich abwartend auf ihrem Stuhl zurück.
    Peabody blickte über ihre Schultern und unterließ es zu erwähnen, dass sie beide offiziell nicht mehr im Dienst waren. Es war einfach zu aufregend, Seite an Seite mit der besten Beamtin des Morddezernats arbeiten zu dürfen. Dallas würde bei diesem Satz sicher verächtlich schnauben, dachte Peabody, aber es war wahr. Sie hatte die Karriere von Eve Dallas seit Jahren genauestens verfolgt und es gab niemanden, den sie mehr bewundert hätte oder dem sie stärker nacheiferte.
    Der größte Schock in Peabodys Leben war, dass sich irgendwie im Verlauf einiger weniger Monate neben der Arbeit sogar eine Freundschaft zwischen ihnen beiden entwickelt zu haben schien.
    »Stopp.« Eve setzte sich kerzengerade hin, als das Bild erstarrte, und betrachtete eingehend die klassische blonde Schönheit, die um Punkt viertel nach zehn durch die Tür des Hauses kam. »Aber hallo, da ist ja unsere liebe Leanore.«
    »Ihre Zeitangabe war demnach durchaus richtig. Zehn Uhr fünfzehn.«
    »Ja, in diesem Punkt hat sie uns die Wahrheit erzählt.« Eve fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Was denken Sie, Peabody? Ist dies eher ein geschäftlicher oder ein privater Besuch?«
    »Tja, ihre Kleidung lässt auf Arbeit schließen.« Peabody legte den Kopf auf die Seite und bedachte Leanores elegantes dreiteiliges Kostüm mit einem neiderfüllten Blick. »Außerdem hat sie eine Aktentasche in der Hand.«
    »Eine Aktentasche – und eine Flasche Wein. Vergrößerung Quadrant D, Sektion dreißig bis fünfunddreißig. Eine teure Flasche Wein«, sagte Eve, als das Etikett so groß wurde, dass es lesbar war. »Roarke hat ein paar von diesen Flaschen in seinem Weinkeller. Ich glaube, das Zeug kostet ungefähr zweihundert Dollar.«
    »Pro Flasche? Wow!«
    »Pro Glas«, verbesserte Eve und bedachte ihre nach Luft ringende Assistentin mit einem amüsierten Blick. »Irgendetwas passt nicht. Zurück zu normaler Größe und Geschwindigkeit, Wechsel zur Fahrstuhlkamera. Hmm. Ja, genau, sie macht sich für ihn zurecht«, murmelte sie, während sie verfolgte, wie Leanore eine goldene

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