Bis ins Koma
wie’s weitergeht«, sagt Jojo.
Und Mauki klatscht ihn ab. »Gimme five.«
Sie finden Ronja sexy und wollen wissen, was da zwischen ihm und ihr in den nächsten Folgen so läuft. Doch Marvin ist ganz Profi und verrät nichts. Seine Kumpel reden eigentlich mehr über Ronja als über ihn, aber das macht nichts. Sie wollen alles Mögliche über Ronja wissen. Da ist Miranda das beste
Auskunftsbüro, denn sie hat alles gelesen, wirklich alles, was mit der Serie zu tun hat.
Miranda ist allerdings die Einzige, die Ronja nicht so toll findet. »Ich versteh nicht, was ihr an der so sexy findet«, sagt sie.
Bully & Co grinsen. Frauen verstehen so was nie.
»Die hat zwar eine Superfigur, das muss ich zugeben, aber die ist doch riesig!«, erklärt Miranda, die ja selbst ziemlich klein ist. »Die guckt doch auf alle Männer runter. Findet ihr das gut?«
Bully & Co zucken mit den Schultern. Darüber haben sie noch nicht nachgedacht. Ist auch egal. Jetzt wird das Buffet geplündert. Und danach, das ist längst beschlossen, gibt Marvel einen aus. Sie wollen es richtig krachen lassen. Von einem guten Schuppen zum anderen wollen sie ziehen und Marvel wird zahlen. Das war schon von Anfang an so besprochen und es ist Marvel egal, ob dabei ein oder zwei Hunderter draufgehen.
Miranda wird immer stiller, als sie merkt, dass Marvel und seine Jungs schon wie auf Kohlen sitzen und es gar nicht abwarten können, loszuziehen.
Marvel geht zu seiner Mutter, die gerade Anekdoten aus seiner Kindheit zum Besten gibt und die gesamte Gesellschaft damit unterhält. »Mama, wir sind dann jetzt weg!«
»Oh, hallo«, sagt DocMike, »ihr habt noch was vor.«
Marvel nickt. DocMike mag ja ein netter Typ sein, aber er findet nicht, dass er ihm irgendeine Erklärung schuldet.
Marvels Mutter lächelt. Sie hat hektische rote Flecken im Gesicht und ihre Augen funkeln wie lange nicht mehr. Sie legt Marvel die Hände um den Hals und küsst ihn. Vor DocMike. Das findet Marvel grenzwertig, aber er hält still.
»Viel Spaß«, sagt seine Mutter.
»Danke, haben wir«, brummt Marvel, dem das alles hier schon viel zu lange dauert.
Bully & Co lungern bereits an der Wohnungstür rum. Miranda
kommt aus dem Bad, ihre Lippen glänzen himbeerrot. Sie tänzelt ihnen entgegen.
»Macht nicht so lange«, mahnt seine Mutter. »Sonst kommst du morgen nicht aus dem Bett.«
»Bett ist doch gemütlich«, entgegnet Marvel fröhlich.
»Und kein Alkohol mehr! Das war jetzt genug Bier.«
Marvel sagt nichts. Zu so was sagt er prinzipiell nichts. Wenn seine Mutter mit so einem gut gemeinten Spruch kommt, schweigt er sich aus.
»Na ja«, erklärt DocMike jovial, »ein Pils passt schon noch rein, was?« Er blinzelt Marvel zu.
Marvel blinzelt nicht zurück.
Seine Mutter wirft ihrem neuen Freund einen strafenden Blick zu. »Was soll das jetzt? Die Jungen noch zum Trinken anstiften!«
»Ich stifte doch niemanden an.« DocMike grinst. »Ich erinnere mich nur, wie das bei uns früher war.«
Das will sich Marvel merken. Vielleicht ist DocMike doch ein ganz brauchbarer Typ. Er tätschelt seiner Mutter kurz die Schulter und sagt: »Ich hab alles im Griff, Mama, keine Angst.«
»Siehst du. Dein Sohn hat alles im Griff«, wiederholt DocMike und umarmt seine Mutter, als sie die Augen verdreht. »Das sind doch schon richtige Kerle.«
»Ich pass schon auf«, erklärt da Miranda, die plötzlich neben Marvel steht. Und lächelt.
Und dann sagt Marvels Mutter genau das, worauf Miranda wahrscheinlich spekuliert hat und wovor Marvel sich die ganze Zeit gefürchtet hat: »Ach so! Wie schön! Ihr nehmt Miranda mit!«
Eigentlich ist davon keine Rede gewesen. Eigentlich wollen sie als Jungstruppe los, mal gucken, was so abgeht, und Jungssprüche ablassen und so weiter.
Aber Miranda lacht, als wär’s längst beschlossene Sache. Und dabei wirft sie Marvel einen Kälbchenblick zu, der Steine erweichen kann.
So bleibt Marvel nichts übrig, als zu sagen: »Von mir aus. Wenn es den anderen auch recht ist …«
Und da auch die anderen nicht wissen, was sie dagegen haben sollen, wenn Miranda mitkommt, ziehen sie gegen halb neun Uhr zusammen los.
7
Bully hat die Abendplanung übernommen. Recherchiert, wo die beste Party abgeht, wie sie in kürzester Zeit den größtmöglichen Spaß haben können. Alles wunderbar.
Bis auf die Tatsache, dass sie jetzt ein Mädchen dabeihaben, das aussieht, als wolle es zur Tanzstunde gehen. Superdämliches Kleid! Und klettet, als wüsste sie nicht, dass
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