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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
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Wochenende können Sie sich gerne selbst davon überzeugen. Zum ersten Mal seit langer Zeit freue ich mich darauf, abends nach Hause zu kommen.« Seltsam, aber die Worte gingen ihm ganz leicht von den Lippen und fühlten sich kein bisschen wie eine Lüge an. Er freute sich tatsächlich jeden Abend darauf, Samantha zu sehen. Und seit sie sich das Bett teilten, hielt seine Freude immer bis zum Morgen an.
    Mark kniff die Lippen zusammen. Die Krähenfüße um seine Augen vertieften sich. »Es liegt an Ihnen und Ihrer Frau, die Kanzlei davon zu überzeugen, dass Sie nicht in einer Scheinehe leben.«
    »Ich weiß, dass es in Edmunds Testament entsprechende Klauseln gibt. Heute würde ich gerne erfahren, was genau die Kanzlei in den nächsten zwölf Monaten von mir erwartet.«
    Mark kratzte sich am Kinn. »Ihrem Vater war es wichtig, dass Sie sich nicht durch die diversen Bestimmungen und Regelungen lavieren können.«
    Blakes Vater war ein Kotzbrocken gewesen. Aber Blake sah im Augenblick keine Notwendigkeit, seine Meinung über den toten Mann mit dessen Anwalt zu teilen. »Ja, das ist mir nicht neu.«
    »Er hat viel Zeit investiert, um zusammen mit unserer Kanzlei alle rechtlichen Eventualitäten abzudecken.«
    Irgendetwas an der Art, wie Mark sich aufrichtete, ein gewisses Flackern in seinen Augen, sorgte dafür, dass die Härchen auf Blakes Armen sich aufstellten. »Diese Eventualitäten haben wir doch bereits besprochen.«
    Marks Mund öffnete sich zu einem stummen O. Dann sagte er mit schiefgelegtem Kopf: »Die meisten schon. Die allermeisten.«
    Blake war, als täte sich vor ihm ein Abgrund auf. Aber anstatt sich sein Unbehagen von dem listigen Advokaten anmerken zu lassen, lehnte er sich lässig zurück und wartete.
    »Sicher waren Sie bei der Testamentseröffnung noch so von Trauer überwältigt, dass Sie kein Ohr für sämtliche Details hatten. Es gibt beispielsweise einen Testamentsanhang, der erst nach Ihrer Eheschließung verlesen werden durfte und dem Folge zu leisten ist.« Mark lächelte wie ein Fuchs, der sich darauf freut, eine Maus zu verspeisen.
    »Sie machen mich neugierig«, sagte Blake. »Welche Forderungen hat mein Vater denn noch gestellt?«
    »Das steht in dem versiegelten Addendum, das nach Ihrer Heirat geöffnet werden muss.« Mark zog ein paar Unterlagen aus dem Papierstapel und las vor. »Nett gemacht, Blake, mein Junge. Anscheinend habe ich doch keinen kompletten Idioten großgezogen. Sicher stehe ich inzwischen ganz oben auf deiner Liste der übelsten Gestalten, die je die Erde bevölkerten. Aber meine Absicht ist lediglich, dir ein für alle Mal zu beweisen, wie wichtig deine Familie immer für dich sein sollte. Während großer Teile deines Erwachsenenlebens hattest du nur Hohn und Spott für mich übrig und hast getan, was du konntest, um mir das meine schwer zu machen. Ein besserer Mensch wäre vielleicht lieber in der beruhigenden Gewissheit gestorben, dass er gut für seine Kinder und seine Frau gesorgt hat. Er würde nicht versuchen, seinem Erben seinen Willen aufzuzwingen. Aber wir wissen beide, dass ich kein solcher Mensch war. Deshalb, mein Sohn, gibt es noch eine letzte Forderung, die du zu erfüllen hast, um an dein Erbe zu kommen. Ich gehe fest davon aus, dass du gerade noch rechtzeitig vor deinem fünfunddreißigsten Geburtstag geheiratet hast. Somit bleibt dir genau ein Jahr, um deine nächste Aufgabe zu erfüllen.«
    In Blakes Venen fing das Blut an zu kochen. Er ahnte, worauf sein Vater hinauswollte, konnte Mark Parker aber schlecht den Mund verbieten.
    »Der Beweis dafür, dass du tatsächlich ein solides Leben führen willst und den Ehestand ernst nimmst, wird erst durch einen Nachkommen erbracht.«
    Mark legte eine Pause ein und forschte in Blakes Gesicht nach einer Reaktion.
    Blake zwang sich, die Kiefermuskeln locker zu lassen und behielt die Hände im Schoß. Vor seinem inneren Auge erschien ein Bild von Samantha.
    Was sollte er jetzt tun?
    »So etwas braucht Zeit, aber im Lauf des Jahres wird es dir sicher gelingen, den Vaterfreuden einen guten Schritt näherzukommen.«
    Blake hörte kaum noch, wie Mark vorlas, dass das Geschlecht des Kindes unerheblich sei und dass es auch nicht unbedingt vor Blakes sechsunddreißigstem Geburtstag zur Welt kommen müsse. Als er zum Ende der Ausführungen gekommen war, räusperte sich Mark. »Ihr Vater hat offenbar an alles gedacht.«
    »Und wenn meine Frau und ich uns mit dem Kinderkriegen noch etwas Zeit lassen wollten?«
    Mark

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