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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
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haben«, verteidigte sich Blake.
    Howard hörte auf zu essen und fragte: »Dann kennt ihr euch also schon länger?«
    Samantha und Blake hatten abgesprochen, dass Blake für die Fragen nach ihrer Beziehung zuständig war. Sie hofften, damit widersprüchliche Antworten vermeiden zu können.
    »Das würde ich nicht sagen.«
    »Und was würdest du sagen?«, hakte Blakes Tante Mary nach.
    »Wir haben uns letzten Monat kennengelernt.«
    »Letzten Monat?« Gwen klang schockiert. »Wie kann man denn jemanden heiraten, den man kaum kennt?«
    Blake stellte seine Tasse ab und griff nach Samanthas Hand. »Wenn Samantha Ja gesagt hätte, hätte ich sie gleich am ersten Tag zum Standesamt geschleppt. Es gibt im Leben Momente, in denen einfach alles passt.«
    Blakes Onkel Paul rutschte auf seinem Stuhl nach vorn. »Ach ja? Gibt es etwas, das wir wissen sollten?«
    Um Blakes Mund legte sich ein harter Zug. »Wie soll ich deine Frage verstehen?«
    Die Frauen hörten auf zu reden. Sie sahen Samantha an.
    »Ist sie schwanger?«
    Blake erstarrte. »Sie hat einen Namen und ich bestehe darauf, dass ihr sie damit ansprecht, anstatt so zu tun, als wäre Samantha gar nicht im Raum.« Blakes eisiger Ton ging Sam durch und durch. Diese Seite hatte sie an ihm noch nicht oft gesehen und sie konnte nur hoffen, dass sie niemals diejenige war, gegen die sein Groll sich richtete.
    Paul setzte ein hochnäsiges Lächeln auf, aber bevor er etwas entgegnen konnte, sagte Samantha: »Ich bin nicht schwanger.«
    Den anwesenden Frauen entfuhr ein kollektiver Seufzer.
    »Dann hast du also wegen des Testaments geheiratet.« Die Bemerkung kam von Adam, Blakes jüngerem Cousin. Howard starrte das frischgebackene Paar nur schweigend an.
    Blake sprang mit geballten Fäusten auf.
    Samantha stellte hektisch ihre Tasse ab und griff nach Blakes Hand. »Liebling, wir wussten doch, dass man unsere Beweggründe infrage stellen würde.« Und wie eine geborene Lügnerin fügte sie hinzu: »Wie soll ein Außenstehender nachvollziehen können, welche unglaubliche Chemie es zwischen uns vom ersten Augenblick an gab. Wie soll jemand verstehen, dass wir uns sofort entschlossen haben, zusammenzubleiben und ohne langes Hin und Her zu heiraten?«
    Endlich meldete sich Linda zu Wort und glättete die Wogen ein wenig. »Aus deinem Mund klingt das sehr romantisch, Samantha.«
    Sam zog Blake auf seinen Stuhl zurück und hielt vorsichtshalber seine Hand fest, damit er keinem der Anwesenden an die Gurgel ging. »Sicher willst du keine Details hören. Aber dein Sohn ist ein sehr romantischer Mensch.«
    »Aber mich interessieren vor allem die Details.« Gwen biss sich gleich nach dieser Bemerkung auf die Lippen.
    Blake musterte seine Schwester mit zusammengekniffenen Augen.
    Samanthas Blick flog zu Howard, der immer noch den wortlosen Beobachter mimte. Sein Schweigen sagte ihr, dass ihm einiges gewaltig gegen den Strich ging. Er musterte Blake mit einem so eisigen Blick, dass Samantha sich fragte, wie weit er wohl gehen würde, um an Blakes Erbe zu kommen.

    Der ältere Parker der Kanzlei Parker und Parker saß in Blakes Büro, um noch einige Einzelheiten zu klären. Vor Jahren, bei der Testamentseröffnung, hatte Blake das Gefühl gehabt, sein Vater spräche direkt aus dem Grab: Wenn Blake den Großteil des Vermögens erben wollte, musste er heiraten. Aber Blake kannte noch nicht alle Klauseln der Verfügung. Damals hatte er den Anwalt nicht ausreden lassen. Beim Tod seines Vaters war er gerade dreißig geworden und sein fünfunddreißigster Geburtstag hatte noch in weiter Ferne gelegen.
    In Anzug und Krawatte und mit stoischer Miene öffnete Mark Parker seine Aktenmappe und zog einen fünf Zentimeter dicken Papierstapel heraus. »Wie ich sehe, haben Sie die Richtige gerade noch rechtzeitig gefunden«, sagte der Anwalt. Ihre letzte Besprechung lag erst zwei Monate zurück. Mark hatte Blake an den Stichtag erinnert, den Edmund ihm gesetzt hatte – aber nur, weil es seine Pflicht war. Hätte Blake die Frist verstreichen lassen, dann wären fünfundzwanzig Prozent des Erbes an Parker und Parker gefallen. Blakes Schwester und seine Mutter hätten einen bescheidenen Unterhalt bekommen, der nie und nimmer ausgereicht hätte, um ihren derzeitigen Lebensstandard weiter zu pflegen. Der Rest wäre an Howard und einige wohltätige Einrichtungen gegangen.
    »Samantha und ich sind sehr glücklich.« Blake würde sich auf keinen Fall bei Parker entschuldigen.
    »Ach tatsächlich?«
    »Am kommenden

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