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Bis unter die Haut

Bis unter die Haut

Titel: Bis unter die Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Hoban
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Berührung ausgesprochen harmlos, trotzdem spürt sie sie mit jeder Faser ihres Körpers.
    »Nein, ich hab eigentlich keinen Kontakt mehr zu meinen alten Freunden«, sagt sie nach einer Weile. »Mit Markie, das ist die, mit der ich die Wodka-Jelly-Shots hatte, habe ich schon seit Monaten nicht mehr gesprochen.« Sie schiebt sich den letzten Bissen ihres Sandwichs in den Mund und knüllt das Papier zusammen.
    »Vermisst du sie denn gar nicht?«
    »Doch, schon, aber …« Willow fragt sich, was Markie von Guy halten würde, und stellt sich vor, wie sie sich in einem ihrer stundenlangen Telefongespräche, die sie früher immer geführt haben, über ihn unterhalten würden. Eigentlich schade, dass sie sie nicht einfach anrufen und ihr von ihm erzählen kann. Aber das schafft sie nicht. »Weißt du, warum ich mich nicht mehr mit meinen alten Freunden treffe?« Sie dreht den Kopf, um Guy anzusehen. »Weil es mir einfach zu sehr wehtut. Am Anfang dachte ich, es würde daran lie gen, dass ich mich nicht wirklich von ihnen verstanden fühle, aber dann habe ich gemerkt, dass ich nicht damit klarkomme, durch sie ständig an mein altes Leben erinnert zu werden. Sie mit ihren Eltern zu sehen, die ganzen Sachen zu machen, die wir immer gemacht haben … verstehst du? Das hat mich einfach fertiggemacht. Man bildet sich ein, nichts hätte sich verändert, und dann kehrt jeder am Ende des Tages wieder in seine eigene Welt zurück, nur dass ihre die alte geblieben und meine eine völlig neue geworden ist und ich mich in ihrer Welt wie eine Touristin fühle.« Sie fängt an, das Sandwich-Papier in kleine Stücke zu zerreißen.
    Guy nimmt es ihr aus der Hand und wirft es mit seinem eigenen in den Abfalleimer, der in der Nähe steht.
    »Du glaubst, dass ich mich täusche, was meinen Bruder angeht«, fährt Willow fort, »aber wenn ich es schon nicht ertrage, meine alten Freunde zu sehen, wie muss es dann erst ihm gehen? Ich meine, er hat mich ständig vor Augen! Ich erinnere ihn pausenlos daran, wie sein Leben früher gewesen ist, aber er kann nicht einfach so den Kontakt zu mir abbrechen. Ich bin in seine Welt eingedrungen. Und jedes Mal, wenn er mich sieht, weiß er, dass sich etwas für immer verändert hat.« Sie hält inne. »Tut mir leid. Du hast mir eine einfache Frage gestellt und ich … Hör zu, können wir vielleicht einfach über …«
    »Das Wetter in Kuala Lumpur reden?« Guy zieht seine Brauen hoch.
    »Was auch immer.«
    »Okay … Weißt du, was ich gemacht hab, als du mich angerufen hast?«
    »Hmmmm …« Sie denkt einen Moment lang nach. »Dir das Spiel angeschaut?«
    »Welches Spiel?«, fragt Guy verwirrt.
    »Keine Ahnung, laufen nicht gerade irgendwelche Baseballspiele?«
    »Du meinst die World Series?«
    »Zum Beispiel.«
    »Die finden erst in zehn Tagen statt.«
    »Okay, was hast du dann gemacht?«
    »Ich habe Der Sturm gelesen.«
    »Oh.« Sie lässt die Information kurz sacken. »Und …?«, fragt sie dann gespannt.
    »Na ja … kann schon sein, dass du recht hast, es ist wirklich besser als Macbeth «, räumt er ein.
    »Hab ich’s dir nicht gesagt!«
    »Ich sagte, kann sein , dass du recht hast. Man kann die beiden Stücke nicht wirklich miteinander vergleichen. Ich meine, Der Sturm ist unglaublich magisch, romantisch und – hey, schau mal da drüben«, unterbricht er sich selbst. »Da vorne, beim See.«
    »Was meinst du?« Sie folgt seinem Blick, versteht aber nicht, was es so Spannendes zu sehen geben soll, außer einem Mann, der gerade aus einem Ruderboot aussteigt.
    »Das gibt’s doch nicht«, sagt Guy aufgeregt. »Das ist ein Mietboot und der Typ lässt es einfach am Ufer liegen. Eigentlich müsste er es zurückgeben. Ich hab mir selbst schon ein paarmal eins geliehen. Das ist ziemlich teuer und der Typ da lässt es einfach dort liegen! Komm.« Er greift nach ihrer Hand, zieht sie auf die Beine und rennt mit ihr den Hügel hinunter.
    »Ist das nicht zu gefährlich?«, fragt Willow, während er ins Boot steigt.
    »Hallo?« Guy wirft ihr einen fast schon beleidigten Blick zu. »Ich rudere dreimal die Woche auf dem Fluss , und du denkst, so ein kleiner See wäre zu gefährlich für mich?«
    »Meinetwegen.« Sie zuckt mit den Achseln, dann klettert sie vorsichtig ins Boot und setzt sich, während er die Ruder nimmt und sie zur Mitte des Sees lenkt. »Haben du und Andy es eigentlich mittlerweile geschafft, euch um diese – keine Ahnung, wie viel waren es noch gleich? – drei Minuten zu verbessern?«
    »Zehn

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