Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis unter die Haut

Bis unter die Haut

Titel: Bis unter die Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Hoban
Vom Netzwerk:
sich sicher, dass sie ein perfektes Motiv für eine romantische Postkarte abgeben, so eng umschlungen wie sie dastehen. Trotzdem hat sie das Gefühl, dass an diesem Bild etwas nicht stimmt, und dass dieses Etwas sie selbst ist.
    »Hey, Guy! Hier drüben!«
    Willow dreht sich um und sieht Andy, der ihnen zuwinkt. Chloe, Laurie und Adrian gehen ein paar Schritte hinter ihm.
    »Hast du die Rennjacht da vorne gesehen?« Er kommt auf sie zugelaufen, klettert auf die Mauer und stößt Willow dabei fast um.
    »Kannst du nicht aufpassen?« Guy verstärkt seinen Griff um ihre Taille.
    »Oh, sorry«, entschuldigt Andy sich, sieht Willow dabei aber kaum an. »Da vorne, schau doch!« Er zeigt auf eine einmastige Jacht in der Ferne. »Stell dir mal vor, wie geil das wäre, mit so einem Riesending herumzusegeln! Das Teil ist garantiert zwanzig, fünfundzwanzig Meter lang.«
    »Ich dachte, du interessierst dich fürs Rudern«, sagt Willow.
    »Ach, das ist doch bloß fürs Zeugnis.« Er zuckt mit den Achseln. »Aber Segeln ist meine wahre Leidenschaft. In den Sommerferien segle ich die ganze Zeit.«
    »Vor allem redet er die ganze Zeit von nichts anderem«, seufzt Chloe, die mittlerweile bei ihnen an der Mauer angekommen ist. Sie schirmt die Augen gegen die Sonne ab und schaut zu Willow hoch.
    »Ich würde alles dafür tun, wenn ich auf so einer Jacht mal mitsegeln könnte.« Andy schüttelt sehnsüchtig den Kopf. »Das wäre das Krasseste überhaupt.«
    »Na ja, dafür müsste man wahrsch-«
    »Hey, habt ihr Lust mitzukommen? Wir wollten was essen«, fällt Andy Guy mitten ins Wort. »Ich hab keinen Bock mehr, im Park rumzuhängen. Ich würde lieber irgendwo drin sitzen.«
    Natürlich, was immer der Herr möchte , denkt Willow, als sie sich von Guy löst und von der Mauer springt.
    »Komm mit, Willow.« Chloe zupft sie verstohlen am Ärmel. »Bitte!«, flüstert sie. »Ich brauche eine zweite Meinung.«
    »Worum geht es?«, flüstert Willow zurück.
    »Um ihn.« Chloe nickt in Andys Richtung, der immer noch mit dem Rücken zu ihnen auf der Mauer steht. »Lauries Meinung bringt mir nichts. Ihr liegt viel zu viel daran, dass es zwischen mir und ihm klappt. Sie ist von der Idee besessen, dass wir so ein Paar wie sie und Adrian werden.« Sie schaut zu den beiden rüber, und als Willow ihrem Blick folgt und sieht, wie die beiden sich küssen, versetzt es ihr einen Stich. Laurie hat ganz offensichtlich keine Probleme damit, ihrem Freund so nahe zu sein.
    »Wie sieht es aus? Hast du Lust mitzugehen?« Guy springt neben sie von der Mauer.
    »Ich … ähm … klar.« Willow wäre zwar lieber weiter allein mit ihm gewesen, sie freut sich aber auch, dass Chloe sie dabeihaben will.
    »Wie wär’s mit dem Laden neben dem Jachthafen?« Andy springt von der Mauer und steht plötzlich neben Chloe.
    »Der ist doch so teuer«, sagt Laurie, die sich zwischenzeitlich mit Adrian zu ihnen gesellt hat.
    »Na und?« Andy zuckt mit den Achseln. »Er ist gleich um die Ecke und er ist gut.«
    »Da hat er recht«, stimmt Adrian ihm zu. »Lasst uns doch einfach dorthin gehen.« Er nimmt Lauries Hand und zieht sie mit sich Richtung Hafen. Andy und Guy schließen sich ihnen an.
    »Interessierst du dich denn auch fürs Segeln?«, fragt Willow Chloe. Sie sind ein paar Schritte hinter den anderen zurückgeblieben.
    »Kommt drauf an. Willst du wissen, ob ich es toll fände, wenn er mich auf so einer Jacht mitnehmen würde? Klar! Und willst du wissen, ob ich es toll fände, wenn er zwischendurch auch mal über was anderes reden würde? Noch mal klar!«
    »Verstehe.«
    » Wir sollten über etwas anderes reden.« Chloe seufzt. »Ich muss so viel für die Schule tun und dürfte eigentlich gar nicht hier sein. Aber … keine Ahnung, ich bin irgendwie das genaue Gegenteil von Laurie. Jetzt, wo ich in der Zwölften bin, hab ich immer weniger Lust, mich anzustrengen.«
    »Das Gefühl kenn ich.« Willow kaut missmutig an ihrem Daumennagel herum und schiebt die Hand dann in die Hosentasche.
    »Du könntest wirklich eine Maniküre gebrauchen«, sagt Chloe, als sie sich dem Lokal nähern. »Hey, bitte nicht falsch verstehen! Ich mach nur sonst immer Lauries Nägel, und wenn du willst, kann ja auch irgendwann mal deine …«
    »Oh … das ist lieb. Danke. Und kein Problem, ich bin nicht beleidigt. Ich weiß, dass meine Nägel schrecklich aussehen, aber das war schon immer so. Meine beste Freundin an meiner alten Schule hat auch ständig an ihnen herumgemäkelt«, gibt Willow

Weitere Kostenlose Bücher