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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Kelly vom Parkplatz gefahren waren, winkte ihnen hinterher und ging dann widerwillig zurück ins Lokal.

"Hier, trink das, davon bekommst sogar du bessere Laune", rief Jay als sie wieder an ihren Tisch kam und hielt Scarlett einen grauen Plastikeimer hin, aus dem etwa fünfzehn lange neonfarbene Strohhalme ragten. Er hatte schon deutlich einen über den Durst getrunken, seine Augen waren glasig und er grinste.
"Nein Danke", sagte Scarlett scharf. "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich diesen abartigen Fusel nicht trinke!"
"Ach ja, Madame trinkt nur Champagner, ich vergaß. Was ist denn schon wieder los, warum kannst du dich die ganze Zeit über nur beschweren", Jays Laune schlug von einer Sekunde zur nächsten um, "deine Freunde sind da, du bist in einem tollen Club, was willst du mehr?"
"Jay, ich würde nicht so weit gehen, diese Spelunke hier "tollen Club" zu nennen", sagte Scarlett und jetzt war es ihr egal, ob Jay einen Streit vom Zaun brechen würde oder nicht. Sie war müde, der Club war furchtbar und sie wollte nur noch nach Hause. Sie hasste den Laden hier, es war verraucht, ihre Augen brannten, die Musik war so laut, dass man sich nicht unterhalten konnte und in regelmäßige Abständen wurde sie von irgendwelchen B einfach nicht die Richtige f Wochen. etrunkenen angelallt.
"Ich wollte hier noch nicht einmal herkommen sondern hab mich dazu breitschlagen lassen, weil DU dir das in den Kopf gesetzt hast und ich nicht wieder eine ewig lange Diskussion mit dir führen wollte. Es wäre eigentlich MEIN Geburtstag gewesen, den wir heute feiern. Stattdessen bist du besoffen und verdirbst mir den Abend wieder einmal!" Resigniert blickte sie Jay an, der sie ausdruckslos anstarrte.
"Ach, mach doch, was du willst", sagte er dann, riss den Eimer mit dem billigen Wein an sich und torkelte davon.

Scarlett kam sich verloren vor an dem großen Tisch, an dem sie kurz zuvor noch zu sechst gesessen hatten und fühlte sich wie in ihrer Jugend, als sie immer meinte, dass jeder sie beobachtete, wenn sie irgendwo alleine war. In ihrer Jugend war es ihr kaum möglich gewesen, alleine irgendwo zu warten, es war die Hölle für sie, wenn sie zu früh zu einer Verabredung kam und für eine kurze Zeit allein an einem Tisch saß. Selbst, wenn ihre Begleitung nur kurz auf die Toilette verschwand, fühlte sie sich unwohl, beobachtet und wäre am liebste nach Hause gegangen.

Ihr wurde heiß und sie begann, sich unwohl zu fühlen. Sie sah sich um, konnte aber weder Jay noch Marc, ein weiterer Freund, der mitgekommen war, oder Ron irgendwo entdecken. Sie wünschte, mit Kelly und Mike zurück nach Manhattan gefahren zu sein. Im Prinzip hätte sie das ruhig tun können, denn immerhin war es jetzt trotz allem zum Krach mit Jay gekommen, mit dem Unterschied, dass sie hier im Zazzy's festsaß und warten musste, bis die anderen nach Hause wollten. Hätte sie Kellys und Mikes Angebot, mit zurück nach Manhattan zu fahren, angenommen, wäre Jay genauso sauer auf sie gewesen, mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sie in ihrem Appartement gewesen wäre, und nicht in dieser furchtbaren Spelunke.

Nach einer kurzen Weile stand sie auf und sah sich um. Die anderen schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Vielleicht waren sie raus ins Freie gegangen, um das Gelände unter die Lupe zu nehmen. Oder war es möglich, dass sie ohne sie zurückgefahren waren? Nein. Das würde sie selbst Jay nicht zutrauen, und wenn der schon auf sie "vergessen" würde, Marc und Ron würden es bestimmt nicht.

Sie nahm ihre kleine Louis Vuitton-Tasche und verließ das Separee, in dem sich ihr Sechser-Tisch befand. Abgetrennt durch eine Glasscheibe befanden sich direkt nebenan die Bar und die Tanzfläche, in deren Mitte eine Ansammlung von Discokugeln, Stroboskopen und Neonlichtern angebracht war. An den Wänden gab es kleine Stehtische mit Hockern und Bänken, an der rechten Seite verlief die ganze Länge der Wand eine Bar. Scarlett sah sich um und entdeckte Ron und Marc an der Bar, die sich, jeder ein Bier in der Hand, angeregt unterhielten. Jay war nicht bei ihnen, und sie konnte ihn auch sonst nirgendwo entdecken. Sie überkam ein merkwürdiges Gefühl, als sie ihn nirgendwo finden konnte. Auch wenn er sich verhalten hatte, wie ein Arsch, hatte sie Angst um ihn. Wer weiß, was er in seinem Zustand trieb, oder wem er in die Arme gelaufen war. Die Kerle hier drinnen sahen nicht gerade aus, als wären sie zimperlich. Was, wenn Jay jemanden angerempelt hatte,

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